Gladbeck. Das Fußballjahr ist in Gladbeck eher unspektakulär verlaufen. Ungeachtet dessen gab es viele Trainerwechsel. Ein Rückblick der etwas anderen Art.
Das jetzt zu Ende gehende Fußballjahr verlief in Gladbeck mehr oder weniger unspektakulär. Ungeachtet dessen hat sich aber das Trainerkarussell ungewöhnlich schnell gedreht. Merkwürdig genug: Ausgerechnet beim Bezirksligisten BV Rentfort, in Sachen Fußball die Nummer eins in unserer Stadt, versuchten in den vergangenen zwölf Monaten gleich vier Übungsleiter ihr Glück.
Als Hort der Ruhe hat sich dagegen zumindest in Sachen Besetzung des Trainerpostens FSM Gladbeck erwiesen. Engin Canikli ist nämlich seit 2018 verantwortlich für die Erstvertretung von FSM. Damit ist er, wenn man die Erstmannschaften betrachtet, dienstältester Coach in Gladbeck.
An der Hegestraße mussten die Verantwortlichen des BV Rentfort gleich mehrmals auf Trainersuche gehen. Anfang des Jahres hatte zunächst Karsten Quante überraschend seinen Rücktritt erklärt. Es folgten Daniel Thiele und Oliver Martin, ehe im Sommer wieder Marc Schäfer die Bezirksligamannschaft übernahm. Fortan herrschte Ruhe.
Beim BV Rentfort wirft Karsten Quante hin - als Tabellenzweiter
Als Karsten Quante seinen Hut nahm, war das auch deshalb überraschend, weil der BVR zu diesem Zeitpunkt in der Bezirksliga 14 den zweiten Tabellenplatz einnahm. Quante, der ja auch schon in der Oberliga gearbeitet hat und von Hause aus ein ehrgeiziger Trainer ist, war jedoch mit der Punkteausbeute (34 von möglichen 45) nicht zufrieden und, gegen Ende der Hinrunde, erst recht nicht mit der Trainingsbeteiligung. „Die Entwicklungen in den vergangenen Monaten haben mich zu diesem Schritt bewogen“, begründete Quante seinen Rücktritt.
Und er erklärte: „Ich bin ein sehr ehrgeiziger Trainer und vielleicht auch noch einer der alten Schule. Ich überlege genau, was, wann, wie im Training geschehen soll.“ Immer öfter habe er kurzfristig alle Konzepte über den Haufen werfen und umdisponieren müssen. „Wenn man ein Training für 16 Leute auf dem Zettel hat und eine Stunde vor Beginn noch fünf Absagen bekommt, ist das sehr frustrierend“, so Quante. Wenn das ein- oder zweimal passiere, sei das halb so schlimm, wohl aber, wenn es zur Routine werde.
Daniel Thiele tritt beim BV Rentfort im April zurück
Auf Karsten Quante folgte dessen Assistent Daniel Thiele, der zunächst bis zum Saisonende die Rentforter trainieren sollte. Aber schon Anfang April nahm auch dieser seinen Hut. Klubführung und Coach hatten verschiedene Ansichten, wie es weitergehen sollte.
Auch Trainer Nummer drei, Oliver Martin, blieb nicht allzu lange. Genauer: nur bis zum Saisonende. Martin betonte, im Guten geschieden zu sein. „Alles ist fein, alles ist gut“, sagte der Übungsleiter. Neben anderen Gründen sei einer für die Trennung der entscheidende gewesen. Oliver Martin: „Wir passen nicht zusammen.“ Das Team habe offensichtlich etwas vermisst, er sei mit dem Ansatz einer gemeinsamen Spielphilosophie, die die Akteure mehr in Eigenverantwortung nehmen wollte, nicht durchgedrungen. Das habe sich schnell abgezeichnet. „Wir haben uns“, so Martin, „deshalb zusammengesetzt und dann gemeinschaftlich diesen Weg gewählt.“
Marc Schäfer führt den BV Rentfort in ruhiges Fahrwasser zurück
BVR-Trainer Nummer vier in diesem Jahr, Marc Schäfer, sitzt dagegen fest im Sattel und spielt auch nicht mit Rücktrittsgedanken. Obwohl es in der Hinrunde der Saison 2022/2023 immer mal wieder Probleme gab, ist der BV Rentfort unter Schäfers Regie erfolgreich gewesen. Das beweist Platz vier.
Immerhin drei Trainer waren in diesem Jahr für A-Ligist SG Preußen Gladbeck tätig. Karl Englich nahm kurz vor Fortsetzung der Saison Ende Januar seinen Hut, Spielertrainer Marcel Strauch blieb bis Ende März, seit dem 1. April ist Kamal Ramadan an der Konrad-Adenauer-Allee am Ruder.
Karl Englich tritt bei SG Preußen Gladbeck zurück
Karl Englich führte private, berufliche und gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung an. „Das hat mit der Mannschaft und dem Verein nichts zu tun“, betonte Englich. Nachfolger Marcel Strauch blieb glücklos. Kamal Ramadan führte das Team schließlich zum Erhalt der A-Liga und baut nun eine neue Mannschaft auf.
Einen Trainerwechsel gab es beim SV Zweckel. Nach der 0:5-Niederlage beim VfB Hüls trafen Guido Naumann und SVZ-Chef Ulrich Wloch im März die Entscheidung, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden. Den Schwarz-Grünen stand in der Bezirksliga sportlich das Wasser bis zum Hals. Günter Appelt, der die Schwarz-Grünen einst in die Oberliga geführt hatte, kehrte zurück.
Mike Theis wechselt von Schwarz-Blau Gladbeck zum SV Zweckel II
Der SV Zweckel blieb Bezirksligist - weil die Mannschaft unter Appelts Regie noch fleißig punktete und der Klub Einspruch gegen die Wertung des Spiels in Stuckenbusch eingelegt hatte und in dieser Angelegenheit auch beharrlich geblieben war.
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Ebenfalls eine Veränderung auf dem Trainerposten gab es bei B-Ligist Schwarz-Blau Gladbeck. Nachdem der Klub im Februar entschieden hatte, die Zusammenarbeit mit Mike Theis nicht über die Saison 2021/2022 hinaus fortzusetzen, bat dieser darum, vorzeitig gehen zu dürfen, um den SV Zweckel II zu übernehmen. Auf Mike Theis folgte an der Roßheidestraße Daniel Kregar.
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