Gladbeck. Der VfL Gladbeck überwintert auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Das sagt VfL-Handballchef Deffte über die 3. Liga, das Erreichte und die Aussichten.
Sie sind gekommen und sie wollen auch bleiben. Ungeachtet dessen bezeichnet Tim Deffte, der Handballchef des Aufsteigers VfL Gladbeck, die 3. Liga als „großen Bonus“. Der Druck, die Klasse etwa aus wirtschaftlichen Erwägungen halten zu müssen, sei nicht vorhanden. Er betont: „Wir haben nur den Druck, den wir uns selber machen.“
Tim Defftes Zwischenbilanz zu Beginn der kurzen Weihnachtspause fällt positiv aus: „Wir haben in einer der stärksten 3. Ligen Deutschlands mit Spielern und Talenten aus der eigenen Stadt und der Region elf Punkte geholt und überwintern auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Unsere Mannschaft und die Trainer (Sven Deffte und Thorben Mollenhauer, d. Red.) haben eine mega Leistung auf die Beine gestellt.“
VfL Gladbeck hat sich in der 3. Liga akklimatisiert
Tatsächlich hat sich der VfL Gladbeck in dieser leistungsstarken 3. Liga nach anfänglichen Problemen längst akklimatisiert. Zu Beginn gab es sechs Pleiten in Serie, inzwischen hat die Mannschaft um Kapitän Max Krönung fünf Spiele gewonnen und ein Unentschieden geholt. Es hätte sogar noch der eine oder andere Zähler mehr sein können. Durchaus mehr drin war nämlich in den Partien gegen die Ahlener SG (29:29), das Team Handball Lippe II (22:25) und gegen den TuS Spenge (27:29).
Dazu Tim Deffte: „Dass wir uns darüber ärgern, ist doch bezeichnend.“ Ahlen und Spenge seien immerhin Mannschaften, die in der oberen Tabellenhälfte zu finden sind.
Tim Deffte lobt den Charakter der Mannschaft
Was hat den VfL Gladbeck eigentlich ausgezeichnet an den ersten 16 Spieltagen? Zum einen natürlich das prima Klima, das an der Schützenstraße herrscht. Nach dem Fehlstart sind sie alle ruhig und gelassen geblieben, die Anhänger genauso wie die Abteilungsleitung und die Vereinsspitze um Siegbert Busch - und das selbst nach der wirklich schwachen Vorstellung im Heimspiel gegen die Bergischen Panther (29:37). „Ich“, betont Tim Deffte, „war immer überzeugt davon, dass wir das Talent und das Potenzial haben für die 3. Liga.“
Einen zweiten ganz wichtigen Faktor hebt der ehemalige Schlussmann heraus: „Unser Vorteil ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Gerade in der Phase, in der es nicht lief, hat sich der tolle Charakter dieses Teams gezeigt.“ Die Spieler seien auch in diesen schwierigen Wochen vernünftig miteinander umgegangen und hätten im Training weiter an sich gearbeitet. Ergebnis: „Die Mannschaft hat sich mit einer guten Ausgangslage belohnt.“
VfL Gladbeck will weiter gegen starke Teams und in großen Hallen spielen
Dass der VfL in der 3. Liga bleiben will, versteht sich von selbst. Die Rot-Weißen wollen sich auch in Zukunft mit Mannschaften wie die Bergischen Panther, Longerich, Ahlen oder Spenge messen. Und sie wollen auch in Zukunft in großen Hallen vor zum Teil 1000 und mehr Zuschauern spielen.
Und Tim Deffte betont: „Durch die 3. Liga ist das Interesse am Handball in Gladbeck spürbar noch größer geworden, der Aufstieg hat dem Handball noch einmal einen richtigen Schub gegeben.“ Nur zur Einordnung: In der Metropole Ruhr wird derzeit nur in Hamm (1. Liga), Essen und Hagen (beide 2. Liga) höherklassiger Handball gespielt als in Gladbeck.
Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern
Selbstverständlich ist das tatsächlich alles nicht. Die jüngsten Erfolge der Rot-Weißen sind vielmehr das Ergebnis langjähriger harter Arbeit - vor allem im Nachwuchsbereich. Fynn Blißenbach, Christopher Winkelmann, Jan Schmiemann oder Nick Kalhöfer stammen aus dem eigenen Nachwuchs, Jonas Luggenhölscher hat beim Ortsnachbarn TV Gladbeck das Handballspielen gelernt.
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Und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern - im letzten Heimspiel des Jahres gegen den TV Emsdetten kamen, weil etliche Spieler verletzt oder krank waren, in Tobias Blömer, Leon Angenendt, Finn Kröse, Robin Kirsten und Gereon Lastring nicht weniger als fünf Talente aus der Zweitvertretung bzw. A-Jugend zum Zuge. Darauf ist Tim Deffte besonders stolz: „Bei uns bekommen unsere Talente die Chance, 3. Liga zu spielen.“
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