Gladbeck. Als Nummer zu groß erwies sich der TV Emsdetten für die Handballer des VfL Gladbeck. Warum VfL-Trainer Deffte mit seinen Jungs zufrieden war.

Knapp 60 Sekunden waren noch auf der Uhr, als die Fans des VfL Gladbeck sich in der Riesener-Halle von ihren Plätzen erhoben und ihre Lieblinge lautstark feierten. Für ein couragiertes Spiel gegen Aufstiegs-Topfavorit TV Emsdetten und vor allem für ein erfolgreiches Jahr, in dem es die Rot-Weißen um Trainer Sven Deffte erst möglich gemacht haben, dass so eine Klassemannschaft wie die Münsterländer zu einem Pflichtspiel an der Schützenstraße antreten mussten.

Das Ergebnis fiel aus wie erwartet. Der Spitzenreiter der 3. Liga West gewann deutlich mit 37:25 (21:13). Das Resultat interessierte Sven Deffte nach den 60 Minuten indes herzlich wenig. „Wir haben heute“, sagte der VfL-Trainer, „gegen eine Mannschaft gespielt, die in die 2. Liga gehört. Mit meinen Jungs bin ich echt zufrieden.“

VfL Gladbeck tritt mit mehreren Verbandsliga- und A-Jugendspielern an

Wobei Jungs in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen ist. Der VfL Gladbeck ging nämlich mit seinem wirklich allerletzten Aufgebot in das letzte Spiel des Jahres. Und das hieß, dass in Tobias Blömer, Leon Angenendt, Finn Kröse, Robin Kirsten und Gereon Lastring nicht weniger als fünf Akteure aus der Verbandsliga-Reserve und aus der Verbandsliga-A-Jugend nicht nur im Kader, sondern immer wieder auch auf der Platte standen.

„Die haben das gut gemacht“, lobte Sven Deffte die nächste Spielergeneration in Rot und Weiß. Angenendt und Kröse krönten ihren Einsatz gegen den Spitzenreiter sogar jeweils mit einem Tor. Und auch die anderen zeigten keine Angst vor den großen Namen.

TV Emsdetten liegt in der achten Minute mit 7:1 in Führung

„Am Ende“, urteilte Sven Deffte, „haben wir ein bisschen zu hoch verloren. Wir haben bestimmt zehn Freie nicht nutzen können.“ Was auch an Ante Vukas im Tor des TV Emsdetten lag, der schlicht und ergreifend ein Könner seines Fachs ist und vor allem bei Schüssen von Außen mehr als einmal zur Stelle war.

Nick Kalhöfer vom VfL Gladbeck machte in der Begegnung mit dem TV Emsdetten seine Sache gut. Er erzielte sechs Tore.
Nick Kalhöfer vom VfL Gladbeck machte in der Begegnung mit dem TV Emsdetten seine Sache gut. Er erzielte sechs Tore. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Aber nicht nur Vukas zeigte eine gute Leistung. Der TV Emsdetten, das war von der ersten Sekunde an zu merken, unterschätzte den VfL Gladbeck nicht. Der jüngste Sensationscoup der Rot-Weißen, die ja beim vormaligen Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein mit 34:30 gewinnen konnten, hatte auf Seiten der Münsterländer vermutlich die Sinne geschärft.

VfL Gladbeck kämpft mit Herz und Hingabe

Sven Deffte sah sich daher gezwungen, schon in der achten Minute eine Auszeit zu nehmen. 1:7 hieß es zu diesem Zeitpunkt aus Sicht der Gastgeber. Die machten es danach deutlich besser und kamen auf drei Tore heran (5:8/10. Minute). Der VfL kämpfte mit Herz und Hingabe und erspielte sich immer wieder gute Möglichkeiten.

Nach 30 Minuten lagen die Gladbecker mit 13:21 zurück. Aufgeben war jedoch keine Option, das Team verkürzte auf 18:23 (40.). Dann gingen den VfLerin jedoch allmählich die Körner aus. Der TV Emsdetten spielte dagegen, obwohl Trainer Sascha Bertow munter gewechselt hatte, im Stil einer ausgebufften Spitzenmannschaft ihren Streifen weiter herunter. Am Ende stand eine 25:37-Niederlage, die der VfL verkraften kann. Die Rot-Weißen haben nämlich ihr erstes Etappenziel erreicht, sie überwintern mit 11:21 Punkten auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.

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Statistisches zum Spiel VfL Gladbeck gegen TV Emsdetten

VfL Gladbeck: Beckmann (1. - 23., 30. - 51.), Blömer (23. - 30., 51. - 60.) - Arens, Sankalla (4), Kalhöfer (6), Angenendt (1), Kröse (1), Dervisevic (1), Kirsten, Schmiemann (4), Blißenbach (7/2), Kruth, Schulte-Lünzum (1), Lastring.

Spielverlauf: 0:3 (3.), 1:7 (8.), 4:7 (10.), 5:10 (12.), 7:12 (14.), 8:13 (20.), 9:14 (22.), 10:16 (24.), 13:18 (27.) 13:20 (30.), 13:22 (31.), 16:22 (37.), 18:23 (40.), 19:24 (41.), 19:30 (48.), 20:33 (52.), 23:35 (55.), 25:37 (60.).

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