Gladbeck. Der VfL Gladbeck ist im vierten Spiel in Folge ohne Niederlage geblieben. Beim 29:29 gegen Ahlen sahen die Fans eine dramatische Schlussphase.
Der VfL Gladbeck ist offensichtlich endgültig in der 3. Liga angekommen. Nach zuletzt drei Siegen in Serie rangen die Rot-Weißen nun in der einmal mehr pickepackevollen Riesener-Halle der favorisierten Ahlener SG ein 29:29 (14:14) ab. Und: Sogar ein Sieg wäre möglich gewesen für die kämpferisch erneut völlig überzeugenden Gastgeber.
17 Sekunden vor Schluss glückte dem Ahlener Spielmacher David Wiencek der Treffer zum 29:29-Ausgleich. Der VfL kam zwar noch einmal durch Chris Winkelmann zum Abschluss, der Siegtreffer wollte dem Rückraumrechten jedoch nicht gelingen.
Nach Spielende musste Sven Deffte, der Trainer der Gladbecker, in der Kabine seine Spieler erst einmal wieder aufbauen. Sie waren enttäuscht über die Punkteteilung. „Dazu“, so der Coach, „besteht aber kein Grund, vor vier Wochen noch wären wir ausgerastet, wenn wir gegen Ahlen Unentschieden gespielt hätten.“ Es spricht aber eindeutig für den Ehrgeiz der Rot-Weißen, dass ihnen nun nicht nach Partymachen war.
VfL Gladbeck liegt in der 21. Minute mit 7:12 zurück
Nach 21 Minuten hätte wohl niemand in der Riesener-Halle damit gerechnet, dass die Heimmannschaft würde punkten können. Das Team aus Münsterland nutzte beinahe jeden Fehler des VfL aus und lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 12:7 in Führung.
„Wir haben wie schon in Hamm die Anfangsphase verschlafen“, sagte VfL-Rechtsaußen Jan Schmiemann, der an diesem Abend der beste Gladbecker auf der Platte war und dem insgesamt zehn Treffer glückten. „Aber“, so das Eigengewächs weiter, „wir haben dann das gezeigt, was uns auszeichnet, vor allem Teamgeist.“
Fakt ist: Noch in den verbleibenden knapp neun Minuten bis zur Halbzeitpause kämpften sich die Rot-Weißen zurück ins Spiel. Björn Sankalla traf zum 8:12. Jan Schmiemann zum 9:12, 10:12, 11:13, 12:13 und 13:13. Unmittelbar vor der Sirene glückte der Ahlener SG das 14:13. Nach einer superschnellen Mitte packte Lukas Schulte-Lünzum den Hammer aus - er traf in letzter Sekunde von der Mittellinie zum Halbzeitstand.
VfL-Kapitän Max Krönung sieht die Rote Karte
Der Beginn des zweiten Abschnitts ging an den VfL, der sich eine 24:20-Führung erspielte. Gerade als es richtig gut lief, sah jedoch Gladbecks Kapitän Max Krönung nach einem Foulspiel an Sebastian Damm die Rote Karte (45.). Eine harte, aber eine vertretbare Entscheidung. Das sah auch Sven Deffte so. „Die kann man geben“, so der Trainer, der in der Folge mit den Pfiffen der Unparteiischen aber nicht mehr leben konnte.
Sven Deffte: „Leider haben die Schiedsrichter heute massiv ins Spiel eingegriffen, in der Schlussphase haben wir ja keinen einzigen Pfiff mehr bekommen.“ Im Gegenteil, der VfL-Trainer sah in der 56. Minute erst Gelb und danach eine Zwei-Minuten-Strafe. „Ich habe lediglich gesagt, dass Nick Kalhöfer bei einem Wurf, der an den Pfosten ging, von hinten gestoßen worden ist“, so der Coach.
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In der dramatischen Schlussphase hielt es keinen mehr auf den Rängen. Nick Kalhöfer brachte Gladbeck mit 29:27 in Führung (57.), David Wiencek verkürzte. Kurz vor Schluss parierte Patrick Spierau gegen Wiencek, der dann jedoch doch noch einmal traf. 29:29! Das war’s.
Der VfL Gladbeck, er ist nun offenbar in der 3. Liga angekommen.
Die Aufstellung und Torschützen des VfL Gladbeck
VfL Gladbeck: Beckmann (1. - 20.), Spierau (20. - 60.) - Arens, Sankalla (2), Winkelmann (1), Kalhöfer (1), Krönung (4), Bach, Dervisevic, Prüßner, Schmiemann (10), Blißenbach (3/1), Kruth (4), Schulte-Lünzum (4).
Spielverlauf: 1:4 (7.), 4:6 (9.). 4:9 (13.), 6:9 (16.), 6:11 (20.), 7:12 (21.), 10:12 (26.), 13:13 (30.), 14:14 (30.). 17:17 (36.), 20:17 (39.), 20:20 (40.), 24:20 (45.), 26:21 (47.), 28:23 (50.), 28:27 (57.), 29:27 (57.), 29:29 (30.).
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