Gladbeck. Der SV Zweckel weiß immer noch nicht, ob er künftig in der Bezirks- oder A-Liga um Punkte spielen wird. Trainer Appelts Geduld ist aufgebraucht.
„Es nervt!“ Das sagt Günter Appelt, der Trainer des SV Zweckel, mit Blick auf den Fall Sportfreunde Stuckenbusch und der weiterhin herrschenden Ungewissheit, in welcher Spielklasse die erste Mannschaft die Schwarz-Grünen in der Mitte August beginnenden Fußballsaison überhaupt antreten darf. „Es ist“, so Appelt weiter, „maßlos enttäuschend, dass uns der Verband so hängen lässt.“
Dabei war den Schwarz-Grünen von Staffelleiter Klaus Overwien doch signalisiert worden, dass am Wochenende 16./17. Juli das Verbandssportgericht des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) in der Causa „Einspruch des SV Zweckel gegen die Wertung des Bezirksligaspiels bei den Sportfreunden Stuckenbusch“ eine Entscheidung verkünden würde. Doch daraus wurde nichts.
SV Zweckel hat am 3. April in Stuckenbusch gespielt
Vielmehr ist SVZ-Chef Uli Wloch am Montagmorgen (18. Juli) auf schriftliche Nachfrage vom Verbandssportgericht lediglich mitgeteilt worden, dass dem Klub die Entscheidung zeitnah zugesendet werde. Dazu äußert sich der SVZ-Chef auf der Facebookseite des Klubs folgendermaßen: „Es kann somit keine seriöse Aussage dazu gemacht werden, wann die Ermittlungen denn abgeschlossen sein werden und wann diese in ein Urteil münden. Diese unbefriedigende Situation müssen alle Beteiligten wohl noch länger aushalten.“
Zur Erinnerung: Das infrage stehende Bezirksligaspiel des SV Zweckel bei den Sportfreunden Stuckenbusch ist am 3. April ausgetragen worden. Unmittelbar danach hatten die Gladbecker Einspruch gegen die Wertung der Partie, die sie mit 0:2 verloren haben, eingelegt. Sie begründeten ihren Einspruch damit, dass bei den Recklinghäusern in Justin Walendy ein A-Jugendlicher zum Einsatz gekommen war, der, so die Überzeugung des SVZ mit Verweis auf Paragraf 15 der Jugendspielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), nicht hätte spielen dürfen.
Für Zweckels Trainer Appelt ist die Situation eindeutig
Das ist fast normaler Amateurfußballalltag. Doch was dann passiert ist, ist alles andere als das. Alleine die Dauer des Verfahrens sorgte und sorgt beim SV Zweckel (und nicht nur dort) für Kopfschütteln. „Ich verstehe nicht“, sagt Günter Appelt, „wie sich das so lange hinziehen kann.“
Nur ein Beispiel: Am 8. Juli, nachdem das Verbandssportgericht des WDFV entschieden hatte, dass der FLVW sich nochmals mit dem Fall befassen muss, waren die Zweckeler um eine abermalige Stellungnahme gebeten worden. Diese hat der Klub laut Uli Wloch noch am gleichen Tag abgegeben. Seither herrscht aber wieder Schweigen im Wald . . . Günter Appelt kann das überhaupt nicht nachvollziehen. „Die Situation“, sagt er, „ist eigentlich doch eindeutig, die drei Punkte stehen uns zu.“
Günter Appelt tut sich momentan schwer, Ziele zu formulieren
Damit wären die Zweckeler weiterhin Bezirksligist. Stattdessen befinden sie sich nun seit Wochen in einem „luftleeren Raum“, wie Günter Appelt es anschaulich bezeichnet. „Wir trainieren“, sagt der Coach, der den SV Zweckel anno 2013 in die Oberliga Westfalen geführt hat, „derzeit ins Nichts. Man kann beispielsweise, abgesehen davon, dass ich natürlich jedes Spiel gewinnen will, nur ganz schlecht Ziele formulieren.“
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Eine weitere Konsequenz: Der eine oder andere Akteur, den die Gladbecker noch verpflichten möchten, will laut Appelt erst Gewissheit haben, dass der Klub in der Bezirksliga vertreten ist. „Viele Spieler“, so der Trainer, „haben mir in Gesprächen gesagt, in die Kreisliga komme ich nicht.“
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