Bernhausen. Siebenkämpferin Pia Meßing vom TV Gladbeck hat am Wochenende einen Start-Ziel-Sieg hingelegt. Zuvor musste sie einige Rückschläge verkraften.

Es war eine Demonstration der eigenen Stärke von Pia Meßing am Wochenende beim U18-Siebenkampf in Filderstadt-Bernhausen.

Mit insgesamt 5620 Punkten und 254 Zählern Vorsprung auf die Zweitplatzierte sicherte sich Meßing nicht nur den Sieg, sondern zugleich auch die Norm für die U-18-Europameisterschaft im Juli in Jerusalem.

„Ich bin wirklich sehr zufrieden. Ich habe richtig Bock da drauf. Ob ich es aber schon so richtig realisiert habe, weiß ich nicht“, sagte die Leichtathletin des TV Gladbeck auf der Rückfahrt aus Baden-Württemberg am Sonntagabend.

TV Gladbecks Pia Meßing war vor drei Wochen noch mit Corona infiziert

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Für sie war es der verdiente Lohn nach nicht ganz so einfachen Wochen und Monaten. Im vergangenen Jahr qualifizierte sie sich bereits im Hürdenlauf für die U18-EM, die dann aber abgesagt wurde. Im Januar 2022 wurde sie bei den Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften über die finalen 800 Meter disqualifiziert.

Und vor drei Wochen infizierte sie sich noch mit dem Coronavirus – ein Schock kurz vor dem wichtigen Wettkampf in Bernhausen. „Ich bekomme noch etwas schlechter Luft als normal und habe ein leichtes Spannungsgefühl im Rücken. Aber es ist nichts schlimmes“, sagt die Athletin.

Top-Start übe die Hürden und beim Hochsprung

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Beim Wettkampf am Wochenende legte sie dann einen Start-Ziel-Sieg hin. Über 100 Meter Hürden war sie mit 13.82 Sekunden deutlich die schnellste, nur sieben Hundertstel fehlten zur EM-Norm im Hürdenlauf. Auf Rang zwei lief Fortuna Ornella Nkengue (MTV Wittmund) in 14.16 Sekunden.

Im folgenden Hochsprung baute Meßing ihre Führung durch 1.66 Meter und somit einer Bestleistung aus, die Konkurrenz kam maximal auf 1.63 Meter.

„Es ist genau so gelaufen, wie wir es erhofft hatten. Dass sie grundsätzlich die stärkste Hürdenläuferin im Feld ist, wussten wir. Aber wir hatten vorher auch nur zwei Rennen und wussten nicht so ganz, wo wir stehen. Dass es dann so klappt, ist super“, freute sich auch Meßings Trainer Oliver Sell über den Top-Start.

Beim Kugelstoßen ist noch Luft nach oben

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Beim Kugelstoßen musste Meßing dann etwas abreißen lassen, kam mit 12.30 Metern auf Rang sieben. Die Bestplatzierte Sofie Gröninger (LG Sempt) warf 13.73 Meter. „Da hatte ich mir mehr erhofft und ärgere mich etwas drüber. Aber ich weiß, dass da definitiv noch mehr geht“, so Meßing und ihr Trainer ergänzt: „Man bekommt nie alle sieben Disziplinen mit Top-Leistungen durch.“

Über die 200 Meter zum Abschluss des Samstags war die Gladbeckerin dann aber auch wieder in Form. 25.47 Sekunden bedeuteten Rang vier, am schnellsten war hier Anna Hinkelmann (SV Halle) in 25.10 Sekunden. „Wir wussten, dass wir einen super zweiten Tag haben werden mit dem Weitsprung und dem Speer. Da wir nach dem Samstag weit vorne waren, stieg die Hoffnung auf den Sieg“, sagte Sell.

Beim Speerwurf distanziert Pia Meßing die Konkurrenz über viele Meter

Im am Sonntag folgenden Weitsprung erreichte Meßing, die das Absprung-Brett leider nur minimal berührte und daher noch mehr Weite verschenkte, mit 5.68 Metern Rang fünf, Gröninger schaffte mit 5.74 Meter Rang eins. Beim Speerwurf setzte sie dann aber ein weiteres Ausrufezeichen. Mit 49.50 Metern distanzierte sie die gesamte Konkurrenz und schaffte die Einzelnorm für die EM. Zweitbeste Werferin war Hilke Thamke (SC Neubrandenburg) mit 41,72 Metern.

Die Teilnehmerinnen beim Siebenkampf hatten auch nach dem Turnier noch gute Laune.
Die Teilnehmerinnen beim Siebenkampf hatten auch nach dem Turnier noch gute Laune. © Oliver Sell

„Das war noch einmal ein richtiger Kracher. Spätestens dann war der Konkurrenz der Zahn gezogen“, so Sell. Der abschließende 11. Platz im 800-Meter-Lauf (2:30.89 Minuten. rang eins für Anna Hinkelmann in 2:24,41) war somit Nebensache – auch weil Meßing zunächst allein vorneweg laufen musste. Danach war die Qualifikation für Meßings ersten internationalen Wettkampf geschafft und Athletin wie Trainer überglücklich.

Sell: „Es ist noch früh in der Saison, aber das war die bisher zweitbeste Leistung in Europa im Siebenkampf.“

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