Gladbeck. Die Partie des VfL Gladbeck gegen Harsewinkel war nichts für schwache Nerven. Vieles erinnerte ans Hinspiel, das der VfL mit 29:30 verloren hat.

Sven Deffte pustete nach diesem Kraftakt erst einmal durch. Und dann sagte der Trainer der Handballer des VfL Gladbeck einen für ihn außergewöhnlichen Satz: „Mir ist heute egal, wie wir gespielt haben. Hauptsache, wir haben gewonnen.“

Die Heimpartie in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga gegen die TSG Harsewinkel wurde für die zuletzt von Corona schwer gebeutelten rot-weißen Handballer zu einem wahren Kraftakt. Mit Happy End: Der VfL gewann den Vergleich mit 34:31 (20:16). Gut für die Gladbecker, die mit nunmehr 15:3 Punkten die Tabelle anführen: Der TuS Möllbergen, einer der ärgsten Verfolger, kam beim VfL Eintracht Hagen II über ein 33:33 nicht hinaus. „Insofern“, so Sven Deffte, „ist es gut für uns gelaufen.“

VfL Gladbeck liegt in der 47. Minute mit 30:23 in Führung

In der Begegnung gegen die TSG fühlte sich der Trainer und vermutlich auch seine Mannschaft in der Schlussphase ans Hinspiel erinnert. In Harsewinkel hatte der VfL lange Zeit alles im Griff gehabt und schon mit sechs Toren geführt. Am Ende waren die Gladbecker noch leer ausgegangen.

Rechtsaußen Felix Käsler avancierte mit 10 Treffern zum besten Schützen des VfL Gladbeck im Spiel der Handball-Aufstiegsrunde zur 3. Liga gegen die  TSG Harsewinkel.
Rechtsaußen Felix Käsler avancierte mit 10 Treffern zum besten Schützen des VfL Gladbeck im Spiel der Handball-Aufstiegsrunde zur 3. Liga gegen die TSG Harsewinkel. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Parallelen zu diesem Spiel vom 12. März gab es einige. Sven Deffte gab später zu: „Ich hatte ein Deja-vu-Erlebnis.“ Die Gladbecker dominierten erneut die Partie und lagen daher folgerichtig mit 30:23 (47. Minute) in Führung. Plötzlich aber verloren sie ihren Rhythmus. Vorne vergab das Team etliche gute Möglichkeiten. „Conny“ (VfL-Obmann Hans-Jörg Conrad, d. Red.) hat zwölf vergebene Freie gezählt“, so der Gladbecker Trainer.

In der Crunshtime behält der VfL Gladbeck dieses Mal einen kühlen Kopf

Und weil auch die Abwehr längst nicht mehr so gut funktionierte wie noch in der ersten Halbzeit, holte die TSG Harsewinkel, für die es in der Aufstiegsrunde letztlich um nichts mehr geht, Tor um Tor auf. In der 51. Minute führte der VfL mit 30:26 und in der 54. nur noch mit 31:29.

Sollte die Mannschaft von Trainer Sven Deffte etwa auch dieses Mal gegen den Gegner aus dem Kreis Gütersloh verlieren? Nein, in der Crunchtime behielten die Gladbecker dieses Mal einen kühlen Kopf - und sie hatten in Leon Prüßner einen Spieler in ihren Reihen, der Nervenstärke bewies. Der Linksaußen, der im vergangenen November aus Harsewinkel an die Schützenstraße gewechselt ist, erzielte in der 54. Minute nämlich das 32:29 (54.) und er verwandelte schließlich noch Siebenmeter jeweils sicher zum 33:30 (55.) und zum 34:31 (57.).

VfL Gladbeck legt in der Osterpause nicht die Beine hoch

„Nach den drei Wochen Pause“, resümierte Sven Deffte, „haben wir ordentlich gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir im Sechs gegen Sieben überragend verteidigt, später fehlte uns wohl auch ein wenig die Kraft.“ Man habe gemerkt, dass Harsewinkel nichts zu verlieren hatte. „Und wir haben irgendwann angefangen nachzudenken“, so der VfL-Trainer, dem es entgegen seiner ersten Aussage nach den 60 Minuten alles andere als egal war, wie seine Mannschaft gespielt hatte.

„Die rote Wand“ stand. Immer wieder feuerten die Fans des VfL Gladbeck ihre Mannschaft im Spiel der Handball-Aufstiegsrunde zur 3. Liga gegen die TSG Harsewinkel an.
„Die rote Wand“ stand. Immer wieder feuerten die Fans des VfL Gladbeck ihre Mannschaft im Spiel der Handball-Aufstiegsrunde zur 3. Liga gegen die TSG Harsewinkel an. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Jetzt ist erst einmal Osterpause. Der VfL Gladbeck muss erst am Samstag, 23. April, wieder ran, dann bei den Sportfreunden Loxten. Die Beine hochlegen werden die Rot-Weißen nicht. „Wir trainieren durch“, kündigte Sven Deffte an.

Die Aufstellung und Torschützen des VfL Gladbeck

VfL Gladbeck: Spierau (1 Tor, 1. - 24., 52. - 57.) Beckmann (24. - 52., 57. - 60.) - Arens, Sankalla, Käsler (10), Krönung (8/3), Bach, Dervisevic (1), Janus, Prüßner (8/3), Blißenbach, Büttner (6), Rolf.

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Spielfilm: 0:1 (2.), 3:1 (6.), 5:2 (10.), 7:3 (12.), 8:6 (14.), 10:8 (17.), 13:9 (19.), 13:11 (21.), 17:13 (25.), 17:15 (26.), 19:15 (28.), 20:16 (30.), 20:17 (32.), 23:17 (37.), 25:20 (41.), 27:21 (44.), 30:23 (47.), 30:26 (51.), 31:29 (54.), 32:29 (54.), 32:30 (55.), 33:30 (55.), 33:31 (56.), 34:31 (57.).

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