Gladbeck. Leon Prüßner wirbelt beim VfL Gladbeck seit zwei Spielen auf Linksaußen. Der Neuling ist nicht nur auf dem Hallenboden einfallsreich.

Das Sieger-Gen hat der VfL Gladbeck seinen Oberliga-Handballern bereits eingeimpft. Neun der bisherigen zehn Partien wurden gewonnen, die Gladbecker stehen souverän an der Tabellenspitze. Dank des Neuzugangs Leon Prüßner gibt es nun auch immer mal wieder einen Sieger-Gin – statt des traditionellen Sieger-Bieres in der Kabine.

Der 27-Jährige Linksaußen ist nämlich nicht nur auf dem Handballboden einfallsreich. Auch im Geschäftsleben mixt er Altbekanntes mit Neuem – und ist auch deshalb beim VfL Gladbeck gelandet: „Meine Freundin spielt beim PSV Recklinghausen in der 3. Liga Handball. Daher war es auch mein Ziel, beruflich ins Ruhrgebiet zu gehen. Denn ich habe mein eigenes Unternehmen gegründet“, sagt Prüßner.

VfL Gladbecks Leon Prüßner startete seine Karriere in Lemgo

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Der gebürtige Lemgoer hat in diesem Jahr seinen eigenen Gin auf den Markt gebracht – den „Brüderlich Gin“. „Ich war schon immer ein Gin-Trinker und wollte einen eigenen kreieren. Ich habe mich dann schon letztes Jahr an Weihnachten drangesetzt und einen Partner gefunden, der ihn mit mir produziert. Der Gin ist hochwertig, weil er handgemacht ist und mit Ingwer und grünem Tee zwei Botanicals vereint, die aufeinander abgestimmt sind“, erklärt Prüßner.

Die Priorität Nummer eins liegt beim ehemaligen Drittligaspieler der TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld und des TuS Spenge, wo er auch den Amateurpokal gewann, somit nicht mehr beim Handball, ambitionslos ist er deshalb aber noch lange nicht.

Gegen den TuS Bommern überzeugte Leon Prüßner (l.), erzielte acht Treffer beim knappen Erfolg.
Gegen den TuS Bommern überzeugte Leon Prüßner (l.), erzielte acht Treffer beim knappen Erfolg. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

„Natürlich möchte auch ich das Bestmögliche erreichen. Dafür ist man ja Sportler. Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und möchte mich immer verbessern. Ein Aufstieg wäre schön. Das Gefühl kenne ich aus Spenger Zeiten. Ein Aufstieg ist was Feines und macht Bock“, so Prüßner.

Dass der Sprung nach oben mit dem VfL Gladbeck in dieser Saison möglich ist, daran glaubt Prüßner ganz fest – auch, wenn diese Chance nicht ausschlaggebend für seinen Wechsel war. „Ich kenne Marcel Giesbert schon länger, weil wir schon häufiger gegeneinander gespielt haben. Er hat dann gesehen, dass ich nach meiner Station bei der TSG Harsewinkel vereinslos war und hat mir den VfL vorgeschlagen. Und kurz danach haben sich Tim und Sven Deffte bei mir schon gemeldet“, so Prüßner lachend.

Acht Tore beim zweiten Auftritt

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Zwei Spiele hat er nun im Trikot der Gladbecker hinter sich. Das erste bezeichnet Prüßner nach Monaten der Pause selbst als „Spiel zum Reinkommen.“

Bei seinem zweiten Auftritt, der Partie gegen den TuS Bommern, durfte er beginnen, spielte 60 Minuten lang durch und erzielte acht Tore, davon drei per Siebenmeter. „Da habe ich das gezeigt, was ich auch selbst von mir gewohnt bin“, sagt Prüßner. Die Gladbecker Fans dürften das gerne hören – wie auch die Aussage, dass sich Prüßner bisher pudelwohl fühlt. „Ich kenn Gladbeck durch die Spiele gegeneinander schon besser. Die Jungs habe ich aber erst jetzt so richtig kennengelernt. Es ist eine geile, junge Truppe mit guten Leuten“, schwärmt der Neuzugang, der übrigens nicht nur in der Halle Top-Leistungen bringt, sondern auch auf Sand.

Leon Prüßner ist auch Beachhandball-Nationalspieler.
Leon Prüßner ist auch Beachhandball-Nationalspieler. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Denn Prüßner spielt auch beim amtierenden Deutschen Beachhandball-Meister, der auch Rekordmeister ist, den BHC Sand Devils aus Minden, und ist Nationalspieler. Schon bald steht ein Lehrgang in Witten an. Auch dort sind die Ziele groß. Prüßner: „Ich hoffe, dass wir uns nächstes Jahr für die Europameisterschaft qualifizieren, dort was holen können und dann 2024 an der Weltmeisterschaft teilnehmen.“

Sollte dies gelingen, gönnt sich Prüßner sicherlich auch mit seinen Teamkollegen der Nationalmannschaft den einen oder anderen Sieger-Gin – so wie beim VfL Gladbeck.

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