Gladbeck. . Seit mehr als 25 Jahren ist Hans-Jörg Conrad bei den Handballern des VfL Gladbeck Mannschaftsverantwortlicher tätig. Zurücktreten darf er nicht.

Im Jahr 2021 ist Schluss, hat er einmal angekündigt. Dieses Vorhaben von Hans-Jörg Conrad, Obmann der Handballer des VfL Gladbeck, erklärte Abteilungsleiter Tim Deffte jedoch bereits für null und nichtig. Conrad werde auch darüber hinaus noch gebraucht, so Deffte vor dem jüngsten Heimspiel gegen die HSG Gevelsberg-Silschede.

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Hans-Jörg Conrad, der an der Schützenstraße von allen „Conni“ genannt wird, mittlerweile als Mannschaftsverantwortlicher des VfL im Einsatz, als Mann für alle Fälle. Für dieses ehrenamtliches Engagement wurde er nun von Tim Deffte ausgezeichnet.

Nur fünf Trainer hat er in 25 Jahren beim VfL erlebt

Rund 80000 Kilometer hat Conrad in den vergangenen 25 Jahren im Dienste der Rot-Weißen zurückgelegt, er war bei 721 Meisterschaftsspielen dabei und grob geschätzt bei 130 bis 150 Tests und Partien im Pokal. Trainer hat er gar nicht allzu viele erlebt in dieser ganzen Zeit. Genauer: in Siegbert Busch, Jürgen Hampel, Thomas Molsner, Holger Krimphove und Sven Deffte nur fünf an der Zahl.

Anno 1992 wurde Hans-Jörg Conrad bei „seinem“ VfL Obmann und somit rechte Hand von Siegbert Busch, der seinerzeit den Plan verfolgte, die Gladbecker in die Oberliga zu führen und zu etablieren. „Das war für den Klub, der sich zu dem Zeitpunkt in der Bezirks- oder Landesliga bewegte, ein richtiges Brett“, erinnert sich Conrad an das ambitionierte Ziel des einstigen Bundesliga-Coaches Busch.

In Mennighüffen erklärt Conrad seinen Rücktritt

Der Verein stieg auf, in die Verbands- und schließlich tatsächlich auch in die Oberliga. 2004 folgte ein echter Coup, der VfL erreichte völlig unerwartet die Regionalliga West. Conrad: „Der TuS Ferndorf und die SG Schalksmühle-Halver waren, um ehrlich zu sein, eigentlich besser besetzt als wir. Aber unsere Mannschaft, die hat gewollt.“

Wie eigentlich alle Teams, die unter der Fahne des VfL im vergangenen Vierteljahrhundert angetreten sind. Und falls die Herrschaften auf der Platte doch mal allzu uninspiriert zur Sache gingen, gab’s auch von Conrad eine Ansage. Oder mehr. In Mennighüffen schoss er einst wutentbrannt einen Kasten Mineralwasser durch die Kabine und wollte seinen Hut nehmen. Den Rücktritt erklärte damals jedoch Siegbert Busch für null und nichtig.