Aachen/Gladbeck. Jan-Niklas May spielte für den VfL und TV Gladbeck Handball. In Aachen spielt er nun in der Oberliga. Der Kreisläufer verrät, wie es dazu kam.
Jan-Niklas May ist ein Gladbecker Junge und leidenschaftlicher Handballer. Seit der C-Jugend ist er aktiv. Um es bis in die Oberliga zu schaffen, musste er aber das heimische Nest Richtung Aachen verlassen.
„Ich habe in der C-Jugend beim VfL Gladbeck angefangen. Ich habe dort viel gelernt, vor allem bei Kai Brockmann“, sagt May.
May hat für den VfL und den TV Gladbeck gespielt
Doch irgendwann sollten aus zwei A-Jugendmannschaften nur noch ein Team werden. May spielte – trainiert von Tobias Thiel (heute Trainer der TVG-Ersten, d. Red.) – in der A2. „Und deswegen bin ich gemeinsam mit Tobias Wissing zum TV gewechselt, weil wir wussten, dass wir in der A1 nicht so viel zu melden gehabt hätten“, zeigt sich der Gladbecker ehrlich.
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In den folgenden Jahren, die dazu führten, dass der Kreisläufer mehr den TV als den VfL in seiner DNA trägt, machte May seine ersten Schritte im Herrenbereich, spielte im blauen Trikot für die erste und die zweite Mannschaft in der Kreisklasse. Außerdem studierte er Biologie in Aachen, wo er nun auch seine Doktorarbeit schreibt.
Aachener Oberligateam fehlte ein zweiter Kreisläufer
Auf Dauer war das Pendeln zwischen der Kaiserstadt und dem Ruhrgebiet jedoch zu aufwendig, weshalb sich May schließlich dem ASV Schwarz-Rot Aachen anschloss. „Dort habe ich bei der zweiten Herrenmannschaft in der Kreisliga angefangen. Wir sind dann aufgestiegen und haben Landesliga gespielt, weil es hier keine Bezirksliga gibt“, sagt May.
Schon das war ein großer Schritt für ihn, es sollte aber noch ein weiterer folgen. „Durch Corona war es beim ASV personell schwer. In der Vorbereitung auf diese Saison hat sich herausgestellt, dass die erste Herrenmannschaft nur einen Kreisläufer hat. Da haben sie mich gefragt. So bin ich in der Oberliga gelandet“, erzählt May und lacht.
Ein Testspiel gegen den VfL Gladbeck würde May reizen
Die Aufgabenverteilung ist klar: „Ich habe einen guten, jungen Kreisläufer vor mir. Der spielt die meiste Zeit. Ich bin der Ersatzmann, möchte dabei helfen, dass wir die Spiele gewinnen, einfach Spaß am Handball haben und sehen, dass ich mithalten kann“, so May, der mit dem ASV den Klassenverbleib anstrebt.
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Einen Unterschied zwischen dem Handball in Westfalen und dem am Mittelrhein hat er indes wahrgenommen. Der Trend würde zu kleineren und schnelleren Spielern gehen. „Es gibt weniger von diesen großen Steineschmeißern, sondern es geht mehr in Richtung Athletik“, sagt May, der das Niveau im Ruhrgebiet für etwas höher hält. Dennoch würde ihn ein Testspiel gegen VfL reizen: „Ich habe sie mir früher angeschaut, als sie zum Beispiel in der Regionalliga waren. Ich würde gerne mal gegen den VfL spielen, weiß aber nicht, ob wir mithalten könnten.“
In Aachen rufen sie Jan-Niklas May „Hauptschütze“
Falls es mal zu so einem Testspiel käme, wäre May sicherlich besonders motiviert, seinem Spitznamen in Aachen – „Hauptschütze“ – alle Ehre zu machen. Dabei war das Zustandekommen dieser Bezeichnung Zufall. „Wir waren“, so May, „mit der Zweiten mal bei einem Auswärtsspiel in Unterzahl. Ich kam rein und da schrie der gegnerische Trainer, ich solle in Manndeckung genommen werden, weil ich der Hauptschütze sei. Dabei werfe ich historisch gesehen eher wenige Tore. Ich habe für den Spitznamen also nicht so viel getan.“
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