Gladbeck. Tobias Thiel ist mit Rheinwacht Dinslaken in die Handball-Oberliga aufgestiegen. Ein schöner Moment. Als Trainer sind ihm andere Dinge wichtig.
Der Amateursport steht momentan still. Die WAZ Gladbeck nutzt die spielfreie Zeit und lässt Aktive und Trainer auf ihre Karrieren zurückschauen. Welches waren die schönsten Momente in ihrem Sportlerleben? Oder gab es einen besonders bitteren Augenblick? Dieses Mal erinnert sich Tobias Thiel. Beim Handballtrainer des TV Gladbeck hat sich die Sichtweise auf die schönsten Momente im Laufe seiner Karriere geändert.
Thiel steigt mit MTV Rheinwacht Dinslaken in die Oberliga auf
Der Coach der ersten Mannschaft vom TV Gladbeck möchte sich nicht auf einen Moment festlegen. Ein besonderes Ereignis war der Oberligaaufstieg im Jahr 2010 mit dem MTV Rheinwacht Dinslaken. Allerdings erinnert er sich nicht etwa an die zahlreichen Siege, sondern an das Remis gegen den Verfolger TV Lobberich. „Wir haben damals anderthalb Minuten vor Schluss mit vier Toren geführt und dann noch Unentschieden gespielt“, so Tobias Thiel.
Zunächst war es für ihn ein bitterer Moment. Doch inzwischen sieht er diese Partie nicht mehr als negatives Ereignis an, weil er positive Schlüsse daraus gezogen hat. Tatsächlich profitiert er noch heute als Trainer von diesem Remis. „Da sieht man wieder, dass beim Handball vier Tore in anderthalb Minuten einfach nichts sind. Diese Erfahrung kann ich meiner Mannschaft gut mitgeben“, erklärt der TV-Coach.
Thiel steigt mit dem TV Gladbeck in die Bezirksliga auf
Doch nicht nur in mit Dinslaken ist der Gladbecker aufgestiegen. Auch mit dem TVG schaffte Thiel als Aktiver den Sprung in die Bezirksliga. Anders als mit Dinslaken bezeichnet er aber einen Sieg als schönsten Moment der Aufstiegssaison. Das Spiel gegen SuS Olfen ist Thiel in besonderer Erinnerung geblieben. Vor ungefähr vier Jahren empfingen die Gladbecker vier Spieltage vor dem Saisonende die Olfener. Die Ausgangsposition vor der Partie war klar: Ein Sieg würde den Aufstieg in die Bezirksliga bedeuten.
In der Anfangsphase spürten die zahlreichen Zuschauer, dass die Bedeutung der Partie bei einigen Blau-Weißen im Hinterkopf herumschwirrte. Allerdings konnten sie diesen Druck mit zunehmender Spieldauer vergessen. Sie kamen immer besser in die Partie. Letztendlich feierten die TVer einen ungefährdeten 29:26-Erfolg. Damit stiegen sie nach 13-jähriger Abstinenz wieder in die Bezirksliga auf. Der jetzige Coach der ersten Mannschaft steuerte damals zwei Treffer zum Sieg bei. „Die Halle war pickepackevoll, und es hat richtig viel Spaß gemacht, mit dieser tollen Mannschaft aufzusteigen“, so Thiel.
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Thiels Sichtweise auf schöne Sportmomente hat sich verändert
Die Sichtweise auf die schönsten Momente im Sportleben hat sich beim ehemaligen VfL-Spieler im Laufe seiner Karriere aber verändert. Während er als Aktiver seine Erfolge als schönste Augenblicke betiteln würde, sieht er als Trainer die Entwicklung seiner Mannschaft als wichtig an: „Klar möchte jeder erfolgreich sein und hat Lust aufzusteigen, aber in erster Linie steht für mich die Entwicklung der Spieler im Mittelpunkt“, erläutert das Tobias Thiel.
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Laut eigener Aussage könnte er für solche Entwicklungen eine Vielzahl von Beispielen nennen. Es fängt bei ihm schon in der F-Jugend an: Wenn er es mal schafft, eine Trainingseinheit der „kleinen“ Handballer zu beobachten und dann vier Wochen erneut eine Einheit besucht, erkennt er Fortschritte. „Das ist für mich einfach super, wenn ich sehe, dass sie in so kurzer Zeit einen großen Schritt machen“, sagt der TVer.