Berlin. Zwei Finalteilnahmen sichert sich Jessica Steiger. Sie zieht ein positives Fazit, merkt aber, dass die Kräfte von Rennen zu Rennen schwinden.
Spätestens jetzt ist das Schwimmbecken in Berlin für Jessica Steiger wieder mit einer positiven Konnotation besetzt. Nachdem sie im April in der deutschen Hauptstadt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst hatte, kehrte die Gladbeckerin nun an den Ort zurück, maß sich am Wochenende mit einem Teil der Weltelite in der deutschen Hauptstadt beim Weltcup.
Über 100 Meter Lagen, 100 Meter Brust und 50 Meter Brust ging die Schwimmerin des VfL Gladbeck an den Start und durfte sich am Ende über zwei Finalteilnahmen freuen.
- Tischtennis:Die Bezirksliga ist weiter in Gladbecker Hand
- Handball:VfL Gladbeck zaubert, arbeitet und dominiert im Spitzenspiel
- Fußball Bezirksliga:Das sagt BV Rentforts Tim Heer zu seinem Torwart-Einsatz
„Es hat einfach Spaß gemacht. Mir war wichtig, dass ich die Atmosphäre bei diesem internationalen Event aufsauge. Als ich das letzte Mal in Berlin war, ist es in vielen Tränen geendet. Nun bin ich froh, dass der Wettkampf gut lief“, so Steiger.
Jessica Steiger gewinnt ihren Vorlauf über 100 Meter Lagen
Auch interessant
Am Freitag gewann sie ihren Vorlauf über 100 Meter Lagen in 1:00,53 Minuten, setzte sich dabei gegen Michelle Coleman aus Schweden (1:01,33) und Kathrin Demler (1:01,46) durch und qualifizierte sich als Gesamt-Vierte nach den Vorläufen für das Finale. Auch Demler war dabei.
Zoe Vogelmann als dritte Deutsche wurde mit 1:03,60 Minuten 24, Marie Michalski kam mit 1:04,28 auf Rang 28 und Miriam Karcher mit 1:13,57 Minuten auf Platz 38.
„Ich fand die Vorlaufzeit echt gut. Ich war schneller als in der Woche davor bei den Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal. Ich hatte gehofft, dass es noch einmal schneller wird als im Vorlauf, im Finale war ich dann aber drei Zehntel drüber“, sagte Steiger nach den Wettkämpfen. Im Finale schaffte sie es in 1:00,86 Minuten auf den fünften Rang. Schneller waren die Israelin Anastasia Gorbenko (57:90 Sekunden), die Schwedin Louise Hansson (58:33 Sekunden) und die erst 15-jährige US-Amerikanerin Leah Hayes (1:00,04). Kathrin Demler landete auf Rang acht in 1:01,52.
Die Jugend beeindruckt in Berlin
Auch interessant
Über 100 Meter Brust erreichte Steiger mit 1:07,43 Minuten und Rang zwei in ihrem Vorlauf ihr zweites Finale. Insgesamt war sie die achtschnellste nach den Vorläufen. Aus Deutschland war nur Julia Titze besser (1:07,16). Neele Schulze wurde 14. (1:08,31), Bente Fischer 16. (1:09,24), Malin Große 22. (1:11,07), Liza Ettlich 23. (1:11,93) und Jette Schindler 27. (1:17,63).
Im Finale reichte es für Steiger ebenfalls zum achten Rang in 1:07,08 Minuten. Siegerin war die 18-jährige Anastasia Gorbenko in 1:04,44 Minuten vor der 14-Jährigen Eneli Jefimova aus Estland (1:04,95) und der 17-jährigen US-Amerikanerin Lydia Jacoby (1:05,20). „Mit dem Ergebnis war ich auch zufrieden. Morgens war es echt hart, abends habe ich mich noch einmal verbessert und alles gegeben. Ich habe am Anfang nicht damit gerechnet, dass ich im Finale stehen werde. Es waren hier mehrere Olympiasiegerinnen vor Ort“, so Steiger.
Über 50 Meter Brust trat die Gladbeckerin nur im Vorlauf, weil die Finals um 18 Uhr starteten, Steiger am Montag aber arbeiten musste und es zeitlich zu eng geworden wäre. Mit 31:39 Sekunden landete sie auf Rang vier und verpasste als Gesamt-Zehnte nach den Vorläufen die Finals. Nele Schulze erreichte als einzige Deutsche in 31.05 Sekunden das Finale. Julia Titze wurde Neunte (31.28), Malaika Schneider 14. (31.84), Johanna Roas 15. (32.01), Karolin Schwille 18. (33.29) und Julia Schober 22. (36.99). „Hier kam ich irgendwie nicht richtig ins Rennen rein. Und wenn bei 50 Metern die ersten Züge nicht passen, hat man nicht mehr so viel Zeit“, so Steiger lachend.
Die Kraft war am Ende aufgebraucht
Auch interessant
Ihre Kraftreserven waren zum Abschluss eines anstrengenden Wochenendes einfach aufgebraucht. „Ich habe gemerkt, dass ich von Rennen zu Rennen mehr Körner lasse. Wenn man gut im Training ist, kann man im Wettkampf viele Stars haben. Jetzt habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass es mehr zehrt, wenn man noch eine andere Belastung hat“, so Steiger, die damit ihren neuen Beruf anspricht.
Zudem waren die Tage in Berlin sehr lang. Ab 8 Uhr befand sie sich im Bad, um 9 Uhr ging es zum Einschwimmen, um 10 Uhr gingen die Vorläufe los. „Und abends begannen die Finals erst um 18 Uhr. Da war ich am ersten Tag um kurz vor 9 aus dem Schwimmbad, am zweiten um halb 9. Und ich bin ein Typ, der immer alles etwas verarbeiten muss, bevor er schlafen kann“, so Steiger, die daher umso zufriedener mit ihrer doppelten Final-Teilnahme war.