Gladbeck. Am 23. Juli werden die Olympischen Spiele eröffnet. In Caroline Masson ist eine Gladbeckerin dabei. Wir blicken zurück auf olympische Momente.
Die Olympischen Sommerspiele werden am Freitag, 23. Juli, mit einjähriger Verspätung in Tokio eröffnet. Einmal mehr ist bei dem größten Sportevent der Welt auch eine Aktive aus Gladbeck dabei: Profigolferin Caroline Masson geht vom 4. bis zum 7. August in Japan an den Start. Für die 32-Jährige ist es bereits die zweite Teilnahme an Olympischen Spielen.
2016 starteten erstmals seit 112 Jahren wieder Golferinnen und Golfer bei Olympischen Spielen. Caroline Masson durfte in Rio de Janeiro für Deutschland starten. „Einfach happy“, so beschrieb die Gladbeckerin damals ihre Gemütslage. „Es wird“, so Masson, „ein ganz großes Highlight und eine tolle Erfahrung.“
Mit 282 Schlägen belegte Caroline Masson in Brasilien den geteilten 21. Rang. Die Goldmedaille sicherte sich Park In-bee aus Spdkorea mit 268 Schlägen.
Drazek ist die erste Gladbecker Wintersportlerin bei Olympischen Spielen
Vor allem Schwimmerinnen und Schwimmer, aber auch Leichtathleten aus Gladbeck durften in der Vergangenheit mehr als einmal im Zeichen der fünf Ringe starten. Zuletzt, anno 2018, schaffte es in Annika Drazek erstmals sogar eine Wintersportlerin aus unserer Stadt zu Olympischen Spielen.
Im südkoreanischen Pyeongchang landete die Bobanschieberin mit Pilotin Stephanie Schneider in der Endabrechnung auf dem vierten Platz. Tragisch, denn Schneider und Drazek waren verletzt beziehungsweise angeschlagen in die Rennen gegangen.
Der einzige Gladbecker Goldmedaillengewinner war ein Boxer: Bei den Spielen 1936 in Berlin setzte sich Willi Kaiser im Fliegengewicht erfolgreich in Szene. Am 15. August bezwang er den Italiener Gavino Matta im Finale nach Punkten. Zuvor hatte Kaiser, dessen Sohn Kurt jahrelang Vorsitzender von Schwarz-Gelb Preußen war, Guillermo Lopez (Chile), Fidel Tricanico (Uruguay) und Alfredo Carlomagno (Argentinien) ausgeschaltet.
Willi Kaiser schreibt in Berlin 1936 deutsche Boxgeschichte
Mit seinem Erfolg sicherte sich Willi Kaiser einen Platz im deuschen Box-Geschichtsbuch: Er war nämlich der erste nationale Faustfechter, der bei Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewonnen hat. Der Zweite Weltkrieg beendete Kaisers Karriere. Insgesamt bestritt er 118 Kämpfe, 80 davon entschied Kaiser zu seinen Gunsten.
Auch Schwimmer aus unserer Stadt konnten sich immer wieder für Olympische Spiele qualifizieren. Erinnert sei etwa an Michael Kraus, Sandra Dahlmann (heute Steiger), Dirk Korthals oder auch an die Wahl-Gladbeckerin Annelies Maas, die für die Niederlande bei den Boykottspielen 1980 in Moskau an den Start gegangen ist.
Dirk Korthals sicherte sich 1984 in Los Angeles als Mitglied der deutschen 4x200-Meter-Freistilstaffel sogar die Silbermedaille. Dabei hatte das Quartett, zu dem auch „Albatross“ Michael Groß gehörte, in 7:15,73 Minuten seinen Europarekord verbessert.
Michael Kraus gewinnt Staffelbronze in Montreal
Ebenfalls mit einer Staffelmedaille, mit einer bronzenen, um genau zu sein, war Michael Kraus 1976 von den Spielen aus Montreal nach Gladbeck zurückgekehrt. Kraus, der inzwischen in seiner Heimatstadt Vorsitzender des Schwimmvereins 13 ist, war mit der 4x100-Meter-Lagenstaffel des Deutschen Schwimm-Verbandes erfolgreich gewesen. Zudem war er über 200m Schmetterling Fünfter geworden. Dabei hatte Kraus in 2:00,46 Minuten einen deutschen Rekord aufgestellt.
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Aus einem anderen Grund hatte Annelies Maas, die viele Jahre lang in Gladbeck heimisch geworden war, bei den Olympischen Spielen 1980 für bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt. Die Spiele waren ganz besondere, weil viele westliche Staaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan die Olympischen Spiele 1980 in Moskau boykottiert hatten.
Somit durfte auch Maas’ damaliger Lebensgefährte Michael Kraus in Moskau nicht an den Start gehen. Áus Protest dagegen trug Annelies Maas in Moskau einmal ein Shirt der Bundesrepublik - und wurde prompt in ihm fotografiert.„Das Foto“, erinnerte sich Maas vor Jahren, „wurde in der WAZ gedruckt und Sportchef Hans-Josef Justen hat mich nach dem Hintergrund gefragt. Ich habe geantwortet, das habe halt so herumgelegen. Die Sportler dürfen sich während der Spiele ja nicht politisch äußern . . .“
Helmut Janz wird in Rom über 400 Meter Hürden Vierter
20 Jahre zuvor, bei den Spielen in Rom, waren gleich zwei Gladbecker Leichtathleten dabei: Helmut Janz belegte über 400 Meter Hürden als schnellster Europäer in 49,9 Sekunden den vierten Platz. Adolf Schwarte war dagegen über 1500 Meter chancenlos.
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