Gladbeck. Sandra Steigers Karriere-Highlight? Die Ex-Schwimmerin des VfL Gladbeck antwortet prompt: Olympia 1984. So hat sie Los Angeles damals erlebt.

Der Amateursport steht inzwischen glücklicherweise nicht mehr still. Die WAZ Gladbeck hat die fast sportfreie Zeit genutzt und Aktive oder Trainer auf ihre Karrieren zurückschauen lassen. Welches waren die schönsten Momente in ihrem Sportlerleben? Oder gab es vielleicht einen besonders bitteren Augenblick? Im letzten Teil unserer Serie erinnert sich Sandra Steiger vom VfL Gladbeck an ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen von Los Angeles.

Die ehemalige Top-Schwimmerin musste überhaupt nicht überlegen, um ihr Karriere-Highlight zu benennen. Das sei ihre Teilnahme an Spielen 1984 gewesen. Die Erinnerungen an die Zeit in Los Angeles sind bei Sandra Steiger auch noch nach 37 Jahren allgegenwärtig. „Der schönste Moment war natürlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen, da geht nichts drüber“, erklärt Steiger.

Olympia 1984 stand im Zeichen des Ost-West-Konflikts

Die Spiele standen seinerzeit ganz im Zeichen des Ost-West-Konflikts. Nachdem vier Jahre zuvor die USA und 41 weitere Staaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, die Olympischen Spiele in Moskau boykottiert hatten, verzichteten schließlich 1984 die Sowjetunion und 18 meist realsozialistische Länder, darunter auch die DDR, auf ihre Teilnahme an den Wettkämpfen in Kalifornien. In etlichen Sportarten fehlte daher ein Großteil der Weltelite.

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Diese Tatsache trübte aber die Freude der damals 16-jährigen Sandra Dahlmann nicht. Lediglich das Thema Heimweh beschäftigte die Schwimmerin vor dem Abflug: „Wir waren sechs Wochen mit der Nationalmannschaft unterwegs. Drei Wochen Vorbereitungslehrgang und drei Wochen Olympische Spiele“, so die Gladbeckerin.

Das olympische Flair packte Sandra Dahlmann sofort

Der Gedanke an ein mögliches Heimweh verflog allerdings sehr sehr schnell. Denn sie wurde vom einzigartigen Flair des olympischen Dorfes gepackt. Besonders begeistert war Sandra Steiger von der Möglichkeit, mit Olympioniken aus allen möglichen Ländern in Kontakt zu treten. Sandra Dahlmann lernte in den drei Wochen viele Sportler aus anderen Disziplinen kennen.

Im Gladbecker Freibad hat Sandra Steiger (geb. Dahlmann) viele Stunden trainiert. Derr Lohn: die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles.
Im Gladbecker Freibad hat Sandra Steiger (geb. Dahlmann) viele Stunden trainiert. Derr Lohn: die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Das ging alles ganz zwanglos. Sandra Steiger erinnert sich: „Die Restaurants im olympischen Dorf hatten 24 Stunden geöffnet, da trifft man sich dann und setzt sich zu ihnen an den Tisch.“

Sandra Dahlmann gewann das B-Finale über 200 Meter Rücken

Doch nicht nur die Eindrücke abseits des Schwimmbeckens sind bei Sandra Steiger in positiver Erinnerung geblieben: Auch ihre sportliche Leistung stimmte. Sie gewann nämlich im Mc Donalds´s Olympic Swim Stadium das B-Finale über 200 Meter Rücken in persönlicher Bestzeit (2:16,93 Min).

Weil die Schwimmwettkämpfe traditionell zu Beginn der Spiele stattfinden, konnte sie die anschließende Zeit entspannt genießen. Sandra Steiger nutzte die Gelegenheit, um sich einige Wettkämpfe anzuschauen. Als Zuschauerin feierte Steiger schließlich sogar eine deutsche Goldmedaille. „Wir waren beim Olympiasieg von Hochspringerin Ulrike Meyfarth im Stadion“, sagt das VfL Gladbeck-Mitglied und Trainerin. Für Meyfarth war es der zweite Erfolg bei Spielen - schon 1972 hatte sie als 16-Jährige in München sensationell Gold geholt.

Dahlmann war Gast im Aktuellen Sportstudio und bei „Dalli Dalli“

Nach aufregenden sechs Wochen ging es für die junge Olympiateilnehmerin Sandra Dahlmann schließlich mit reichlich Erfahrung zurück: „Das Gesamtpaket mit sportlicher Leistung und dem ganzen Flair war wirklich mein Highlight.“

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In Gladbeck wurde Sandra Dahlmann begeistert empfangen. Sie war im Übrigen die jüngste deutsche Teilnehmerin der Spiele von 1984 - was ihr Fernsehauftritte im ZDF-Sportstudio und bei „Dalli Dalli“ mit Hans Rosenthal einbrachte.

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