Gladbeck. Alyssa Tagbo plagen Rückenprobleme, die wohl aus der Schule stammen. Die Siebenkämpferin des TV Gladbeck hat daher eine neue Lieblings-Disziplin.

Am vergangenen Wochenende knackte Alyssa Tagbo vom TV Gladbeck über 100 Meter Hürden die Norm für die Deutsche Meisterschaft.

Nun stehen die Offenen Mitteldeutschen Mehrkampfmeisterschaften in Halle an der Saale an. Die 18-Jährige geht aber etwas zwiegespalten in den Siebenkampf-Wettbewerb.

Alyssa Tagbo, nach dem Mini-Meeting des TV Gladbeck am vergangenen Wochenende zwickte der Rücken noch ein bisschen. Steht dem Siebenkampf bei den Offenen Mitteldeutschen Mehrkampfmeisterschaften in Halle an der Saale am Samstag und am Sonntag noch etwas entgegen?

Ich habe schon immer noch ein bisschen Probleme. Die Teilnahme stand am Anfang der Woche auch noch etwas in den Sternen. Aber ich bin in dieser Woche noch einmal beim Osteopathen, der mir mehr sagen kann. Es ist vermutlich nichts Großes, aber wenn man vom Körper nicht komplett frei ist, wirkt sich das auf den Kopf aus.

Wissen Sie, woher die Schmerzen kommen?

Vermutlich vom vielen Sitzen in der Schule. Ich bin zwar immer recht entspannt mit der Schule umgegangen. Aber ich hatte vergangene Woche Dienstag meine erste Abiturklausur und danach sind die Probleme wieder aufgetreten. Da gibt es vermutlich einen Zusammenhang.

Alyssa Tagbo vom TV Gladbeck freut sich trotz der Einschränkungen auf den Wettbewerb in Halle an der Saale.
Alyssa Tagbo vom TV Gladbeck freut sich trotz der Einschränkungen auf den Wettbewerb in Halle an der Saale. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Mit welchem Gefühl fahren Sie nun nach Sachsen?

Ich bin etwas zwiegespalten. Ich und mein Trainer Oliver Sell sehen die Meisterschaften nun eher als einen Testwettkampf und fokussieren uns mehr auf das Junioren-Mehrkampf-Meeting in Bernhausen Ende Mai. Denn das ist auch ein Qualifikations-Wettkampf für die Europameisterschaft. Das Meeting jetzt am Wochenende versuche ich, zu genießen und auch den Wettkampf mitzunehmen. Denn ich bin ein Wettkampftyp und kann da noch einmal zehn Prozent mehr drauflegen als im Training. Dennoch ist es schade, dass ich mich eventuell nicht so präsentieren kann, wie es ohne die Rückenprobleme ginge. Ich schaue einfach, was passiert. Ich kann meinen Körper nicht gut einschätzen, manchmal geht es besser und dann wieder schlechter. Es ist gerade wie eine Achterbahnfahrt. Aber selbst, wenn ich am Wochenende nicht so gut performen sollte, weiß ich, dass ich es draufhabe. Das haben die Ergebnisse im Training im Laufe des Jahres gezeigt.

Auf welche Disziplin freuen Sie sich am meisten und auf welche am wenigsten?

Früher hätte ich ganz klar gesagt, dass ich mich auf den Weitsprung am meisten freue. Seitdem ich die Rückenverletzung habe, hapert es da aber etwas. Das gilt auch für den Hochsprung, weil dies eine Dauerbaustelle ist, an der man deshalb aktuell nicht gut arbeiten kann. Dabei mag ich die Disziplinen sehr, weil es sich einfach gut anfühlt, in der Luft zu sein. Andererseits ist das Hürdenlaufen besser geworden und – auch wenn es sich etwas komisch anhört, weil es eigentlich keine Siebenkämpferin mag, – freue ich mich auf die 800 Meter. Denn da weiß ich, dass mich der Rücken zwar möglicherweise auch belasten wird, aber ich kann es dort besser ausblenden und zeigen, dass ich auch nach sechs Disziplinen noch abliefern kann.

Alyssa Tagbos Zeitplan bei der Offenen Mitteldeutschen Mehrkampfmeisterschaft: Samstag 10.30 Uhr Corona-Schnelltest, 12 Uhr 100-Meter-Hürden, 12.45 Uhr Hochsprung, 15.15 Uhr Kugelstoßen, 16.45 Uhr 200-Meter. Sonntag 10.45 Uhr Corona-Schnelltest, 12.30 Uhr Weitsprung, 13.45 Uhr Speerwurf, 14.45 Uhr 800-Meter-Lauf

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