Gladbeck. Der TC Haus Wittringen, der VfL Gladbeck und der TC Rentfort warten gespannt auf eine Entscheidung des WTV. Mehrere Themen bereiten Sorgen.
Die Zeit drängt, die Uhr tickt. Bereits in drei Wochen soll der gelbe Filzball wieder in richtigen Spielen über die Tennisnetze des Ruhrgebiets fliegen. Die Zeit des Einzeltrainings soll der Sommersaison weichen, so zumindest der aktuelle Plan.
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Die Ligen sind vom Westfälischen Tennisverband (WTV) alle zusammengestellt, Frauen, Herren und Junioren warten auf den Start – doch hinter dem steht noch ein großes Fragezeichen.
VfL Gladbeck freut sich über einen Etappensieg, bleibt aber skeptisch
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„Wir sind skeptisch optimistisch, aber euphorisch ist keiner“, sagt Thomas Kaminski, Abteilungsleiter Tennis beim VfL Gladbeck. Denn aktuell ist durch die Corona-Schutzverordnung ja lediglich Einzel- und kein Doppeltraining erlaubt. „Wir sind zwar alle glücklich darüber, dass wir wieder spielen dürfen. Das ist ein Etappensieg, aber was die Medenspiele angeht, muss man es relativ kritisch sehen“, so Kaminski.
Denn zu der Doppel-Thematik kommt noch die Frage nach den Umkleiden und Duschen. Während die Teams, die keine weiten Wege absolvieren müssen, damit weniger Probleme haben, sind diese bei den höherklassigen Teams umso größer. Die Damen 50 treffen in der Westfalenliga auf Mannschaften aus Bielefeld, Menden und Heek, die Herren 60 und 70 in der Ruhr-Lippe-Liga auf Teams aus Unna und Hamm. Den Rückweg da ungeduscht antreten zu müssen, ist mindestens unangenehm.
Das trifft auch auf die höherklassigen Teams des TC Rentfort und des TC Haus Wittringen Gladbeck zu.
TC Rentfort hat Fragen beim Blick in den Kalender
„Unser erstes terminiertes Spiel wäre eine Auswärtspartie unserer Herren 65 am 26. Mai in Herten“, sagt Clemens Figgen, der Erste Vorsitzende des TC Rentfort. Doch dafür sie nun einmal ein Doppelspiel notwendig. Bis zu vier Haushalte müssten also gemeinsam auf dem Platz stehen dürfen.
„Da müsste ich in die Glaskugel schauen, ob das am 26 Mai möglich ist“, so Figgen, den eine Absage der Saison nicht überraschen würde. „Das kann kommen. Ich weiß nicht, wie es der WTV ohne Doppelspiel machen würde. Gerade in den älteren Altersklassen wird diese Spielart bevorzugt“, sagt er.
Eine Flut der Abmeldungen könnte demnach folgen, sollte sich der WTV dazu entscheiden, ausschließlich Einzelspiele durchzuführen.
„Es hängt alles noch sehr in der Luft. Und diese wird knapp. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Die Saison soll bis Mitte September laufen, im Oktober könnte es zu kalt sein. Da bekommt man ja auch terminliche Probleme, wenn es nun nicht losgeht und in den Sommerferien nicht gespielt wird“, gibt Figgen zu bedenken.
TC Haus Wittringen verspürt eine große Lust auf den Start
Auch beim TC Haus Wittringen herrscht weiterhin Skepsis. „Wir sind alle sehr unsicher. Die Regularien sprechen nicht gerade dafür, dass man frei spielen kann. Allerdings gehen die Menschen zuhause kaputt, weil sie nichts machen dürfen. Mental und körperlich“, sagt Ion Geanta, der sich mit seinen Mannschaften dennoch bestmöglich auf den theoretischen Saisonstart vorbereitet.
Die erste Damenmannschaft in der Ruhr-Lippe-Liga ist dabei nur eine von insgesamt 31 gemeldeten Teams des TC HW. „Das ist schon eine ganze Menge und zeigt, das alle Tennis spielen möchten“, freut sich Maria Yek, die Erste Vorsitzende des Klubs, über diese Anzahl.
Sollte es die Möglichkeit zum Spielen geben, wollen diese offensichtlich auch viele wahrnehmen. „Allerdings sind wir noch ein bisschen skeptisch aufgrund der Aussagen des WTV“, so Yek.
WTV-Präsident Robert Hampe äußert sich zurückhaltend
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Dieser äußerte sich in Person von Präsident Robert Hampe bei der digitalen Mitgliederversammlung am 24. April selbst zurückhaltend zum angepeilten Saisonstart. „Der WTV beobachtet die Entwicklung genau und wird alle Vereine schnellstmöglich über diese informieren“, so Hampe.
Er hofft, „dass wir in diesem Sommer einen weitgehend normalen Mannschaftsspielbetrieb durchführen können, müssen uns allerdings auch mit Alternativen und einem Plan B beschäftigen. Wie genau die Coronalage in sechs Wochen aussieht und ob ein Wettspielbetrieb stattfinden kann, ist derzeit völlig unklar“, so der WTV-Präsident zu dem Zeitpunkt.
Mit einer Entscheidung beziehungsweise einer Verkündung des Plan B, ist Mitte Mai zu rechnen. Denn bis zum 14. Mai gilt noch die aktuelle Coronaschutzverordnung, die auch Wettkämpfe im Tennisbereich noch untersagt. Der Tennisverband Niederrhein hat schon verkündet, dass er erst nach Veröffentlichung einer neuen Verordnung auf deren Grundlage Entscheidungen zur Durchführung der Mannschaftsspiele treffen kann. Beim WTV wird dies nicht groß anders sein.
Maria Yek ist trotz dieser Unsicherheit „erwartungsvoll. Wir geben nicht auf, es bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig. Man kann keinen Schuldigen finden oder etwas unternehmen, das die Lage verändert. Außer, dass wir uns impfen lassen und uns den Regeln entsprechend verhalten.“