Markkleeberg/Gladbeck. Tim Bremer (Kanu-Freunde Wiking Gladbeck) hat sich fürs U23-Nationalteam qualifiziert. Damit darf er bei großen internationalen Wettkämpfen ran.
Sein selbstgestecktes erstes großes Ziel in dieser Saison hat Tim Bremer erreicht. Der Gladbecker qualifizierte sich im sächsischen Markkleeberg bei den nationalen Sichtungsrennen des Deutschen Kanu-Verbandes im Kanu-Slalom für die U23-Nationalmannschaft.
Damit darf das Mitglied der Kanu-Freunde Wiking, sofern Corona es zulässt, an den U23-Weltmeisterschaften Anfang Juli in Tacen/Slowenien und Ende August auch noch an den U23 Europameisterschaften teilnehmen. Die kontinentalen Titelkämpfe sollen ebenfalls in Slowenien ausgetragen werden - und zwar in Solkan.
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Thorsten Bremer, Tims Vater, wertete das Abschneiden seines Sohnes auf dem künstlichen Wildwasserkanal in Markkleeberg bei Leipzig als großen Erfolg. Denn: „Nach zwei Jahren Abstinenz konnte Tim sich wieder für die Nationalmannschaft im U23-Bereich qualifizieren.“
Tim Bremer beweist extrem starke Nerven
Zuletzt, also anno 2020, hatte der Gladbecker ja infolge eines umstrittenen, gleichwohl aber stattgegebenen Protests, das Finale verpasst - und damit auch die Möglichkeit, sich für die U23-Nationalmannschaft zu qualifizieren. Tim Bremer hatte sich dieses Mal daher vorgenommen, so zu fahren, „dass die Torrichter gar nicht erst ins Grübeln geraten“.
Das schaffte Tim Bremer an den drei Wettkampftagen schließlich. Das Mitglied der Sportförderkompanie der Bundeswehr bewies, als es wirklich darauf ankam, extrem starke Nerven. Vor dem abschließenden Rennen besaßen nämlich noch fünf Boote die Chance, einen der ersten drei Plätze zu erreichen und sich somit für die U23-Nationalmannschaft zu qualifizieren.
Im Endlauf leistet sich Tim Bremer eine Torstabberührung
Auf der schwersten Strecke der gesamten Veranstaltung zeigte der Gladbecker im Halbfinale eine einwandfreie und saubere Fahrt und qualifiziert sich als Zweitplatzierter souverän für den Endlauf. In ihm unterlief Tim Bremer allerdings eine Torstabberührung, die mit zwei Strafsekunden geahndet wurde.
Das machte aber nichts. Weil die anderen Konkurrenten ebenfalls Probleme hatten, entschied das Mitglied der Kanufreunde Wiking das Rennen zu seinen Gunsten und erreicht die optimale Punktzahl 0. Damit war er als zweitplatziertes U23-Boot für die U23-Nationalmannschaft qualifiziert.
Nur Bundeskader durften nach Markkleeberg anreisen
In der Gesamt-Abrechnung landete Tim Bremer mit fünf Punkten auf dem dritten Rang. Den Sprung in die A-Nationalmannschaft hat er damit denkbar knapp verpasst.
Im Bereich der Herren im K1 bestand das Teilnehmerfeld insgesamt nur aus 15 Athleten. Wegen der Corona-Pandemie durften nämlich lediglich die Bundeskader nach Markkleeberg anreisen. Unter den 15 waren in Hannes Aigner (Augsburg) und Tim Maxeiner (Wiesbaden) übrigens auch das deutsche Olympia- und Olympia-Ersatzboot dabei, welche außer Konkurrenz an den Start gingen.
In Kürze besucht Tim Bremer seine Eltern in Gladbeck
Die Vorbereitung auf die nationalen Sichtungsrennen war für alle Slalom-Kanuten schwierig gewesen. Als Mitglied der Sportförderkompanie konnte Tim Bremer in den vergangenen Wochen und Monaten immerhin in Augsburg und auch in Markkleeberg trainieren. Allerdings musste er auf das traditionelle Warmwasser-Trainingslager in sonnigen Gefilden Anfang des Jahres ebenso verzichten wie auf das Sammeln von Wettkampfpraxis.
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Nun wird sich Tim Bremer auf seine Starts auf der großen internationalen Bühne vorbereiten. Einige Lehrgänge stehen bereits auf seinem Plan, Ende April/Anfang Mai schaut er zudem mal wieder bei den Eltern im heimischen Gladbeck vorbei.
Auch Thorsten und Nils Bremer waren in Markkleeberg im Einsatz
Tim Bremer war nicht das einzige Mitglied der Kanu-Freunde Wiking Gladbeck, die in Markkleeberg im Einsatz waren. Sein Vater Thorsten fungierte auf Einladung des DKV als einer von zehn Kampfrichtern, und Tims Bruder Nils Bremer war als Mannschaftsführer vor Ort.