Gladbeck. Die deutsche Lagenstaffel ist auch dank Jessica Steiger für Olympia qualifiziert. Ein Tokio-Ticket hat die Gladbeckerin damit aber nicht sicher.

Eine Einzelnorm hat Jessica Steiger für die Olympischen Spiele 2021 noch nicht erfüllt. Jedoch hat die Topschwimmerin des VfL Gladbeck dank ihrer Zeit über 100 Meter Brust im A-Finale von Eindhoven (1:08,16 Minuten) am vergangenen Samstag mit dafür gesorgt, dass die weibliche deutsche Lagenstaffel in Tokio an den Start gehen darf. Ob Steiger bei den Spielen zu diesem Quartett gehören wird oder nicht, steht aber noch nicht fest.

Es ist nicht ganz so einfach. Denn neben internationalen Qualifikationsvoraussetzungen - in Tokio dürfen nur Staffeln starten, die bei der Weltmeisterschaft 2019 jeweils zu den Top-12 gehörten - hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) noch eigene Normen aufgestellt.

Auch interessant

Bei der WM 2019 ist Steiger in den Staffeln stark geschwommen

Der Reihe nach. Die internationalen Qualifkationsvoraussetzungen für Tokio haben die deutschen Staffeln allesamt bei den WM 2019 im südkoreanischen Gwangju erbracht, in dem sie sich jeweils mindestens einen Top-12-Rang gesichert hatten. Seinerzeit war Jessica Steiger übrigens sowohl als Mitglied der weiblichen Freistil- und Lagenstaffel als auch als Mitglied der Mixed-Lagenstaffel des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) mit bärenstarken Leistungen aufgefallen.

In Aktion: Jessica Steiger bei der WM 2019 in Südkorea als Mitglied der deutschen Mixed-Lagenstaffel.
In Aktion: Jessica Steiger bei der WM 2019 in Südkorea als Mitglied der deutschen Mixed-Lagenstaffel. © dpa | Bernd Thissen

Weil die DSV-Staffeln Top-12-Plätze erreicht haben, ist bei den Spielen in jedem Staffel-Wettbewerb ein Quotenplatz für Deutschland reserviert. Der DSV allerdings hat wie erwähnt noch eigene Normen für die Staffeln aufgestellt. Es gilt: Die Summe der besten vier deutschen Staffelkandidaten in den Endläufen (und nicht etwa in den Vorläufen) der offiziellen Nominierungswettkämpfe bis zum 18. April muss dabei schneller sein als die DSV-Norm.

Für deutsche Schwimmerinnen stehen addiert 4:00,98 Minuten zu Buche

Für die weibliche Lagenstaffel fordert der DSV eine Zeit von 4:01,35 Minuten. Die bisher schnellsten vier deutschen Schwimmerinnen kommen nach dem vergangenen Wochenende addiert auf 4:00,98 Minuten. Dabei handelt es sich um Laura Riedemann (SV Halle, 100 Meter Rücken, 1:00,04 Minuten), Jessica Steiger (VfL Gladbeck, 100 Meter Brust, 1:08,16 Minuten), Angelina Köhler (Hannover 96, 100 Meter Schmetterling, 58,63 Sekunden) und Annika Bruhn (Neckarsulmer SU, 100 Meter Freistil, 00:54,15 Minuten).

Auch interessant

Ebenfalls für die Olympischen Spiele qualifiziert sind seit dem vergangenen Wochenende die weibliche 4x100m Freistil und auch 4x100m Lagen-mixed Staffel.

Das letzte Olympia-Qualifikationsmeeting steigt in Berlin

Wer letztlich nach Tokio fahren darf, entscheidet sich erst nach dem letzten Olympia.-Qualifikationsmeeting, das am nächsten Wochenende (16. bis 18. April) in Berlin ausgetragen wird.