Gladbeck. Die Leichtathleten des TV Gladbeck haben ihr Frühjahrs-Trainingslager abgesagt. Ihr Chef blickt der näheren Zukunft recht skeptisch entgegen.

Der jüngste Nachwuchs trainiert mittlerweile wieder im Wittringer Stadion, die Kaderathleten wie Anna Schlagenwerth und Alyssa Tagbo sowieso. Ungeachtet dessen sind sich die Leichtathleten des TV Gladbeck bewusst, dass auch die Freiluftsaison 2021 wesentlich von der Corona-Pandemie geprägt sein wird - im Großen wie im Kleinen.

Borsig-Meeting des TV Gladbeck steht auf der Kippe

In der vergangenen Woche sagte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) bereits die für den Sommer geplanten nationalen Team- und Staffelmeisterschaften ab. Meetings stehen auf der Kippe, das gilt auch für die große Pfingstveranstaltung des TV Gladbeck. Ob die Blau-Weißen am Samstag, 22. Mai, ihr Borsig-Meeting das schon in 2020 ausfallen musste, wieder ausrichten werden oder nicht, vermag Heiner Preute momentan schlicht und ergreifend nicht abzuschätzen.

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„Tatsache ist“, so der Leiter und Trainer der TVG-Leichtathletikabteilung, „dass wir das Borsig-Meeting relativ kurzfristig organisieren könnten. Wir müssten rund vier Wochen vorher wissen, ob es eine Option gibt oder nicht.“ Und so richtet sich der Blick des Turnvereins in diesen Tagen auf die Inzidenzzahlen vor Ort bzw. im Kreis Recklinghausen und in Nordrhein-Westfalen, auf die Impfquote sowie auf die daraus resultierenden Entscheidungen der Politik.

TV Gladbeck hat das Training hochgefahren

Heiner Preute gesteht im Gespräch mit der WAZ, sehr skeptisch zu sein, was die nähere Zukunft angeht. „Aufgrund der Entwicklungen der letzten Tage“, sagt er, „könnte alles wieder in Frage gestellt werden.“ Gemeint sind damit die Lockerungen, die es ja den jüngsten Leichtathleten wieder erlauben, unter strengen Auflagen im Freien zu trainieren.

Heiner Preute ist beim TV Gladbeck Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung.
Heiner Preute ist beim TV Gladbeck Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung. © Wolfgang Birkenstock | Wolfgang Birkenstock

Der TV Gladbeck hat wie angekündigt das Training hochgefahren, am vergangenen Montag sind auch die U8 und die U10 nach dem langen Lockdown wieder eingestiegen. Zur Freude der Trainer und des Abteilungsleiters nehmen viele Kids das Angebot wahr. Preute: „So gut wie alle Kinder sind im Stadion aufgetaucht.“

TV und VfL Gladbeck haben einen Wettkampfplan erstellt

Die Übungseinheiten finden selbstredend unter Corona-Bedingungen statt. Die Trainer tragen, obwohl sie es gar nicht müssten, Masken, sie achten auf die geforderten Abstände und darauf, dass die Hygieneregeln eingehalten werden. Der TVG nutzt dabei übrigens auch die Corona-App des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), der Preute ein gutes Zeugnis ausstellt.

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Außerdem haben die TVer mit dem VfL Gladbeck schon mal einen Plan für Sportfeste erstellt, die im Stadion geplant sind. Am 17. April soll es mit dem Werfertag des VfL losgehen, eine Woche später möchte der Turnverein sein Sparkassen-Jugendsportfest austragen. Ob sich diese Pläne umsetzen lassen, steht jedoch in den Sternen.

Neele Schuten will sich für die U23-EM qualifizieren

Und deshalb sind die Blau-Weißen ungeachtet der Sport-Lockerungen derzeit alles andere als happy. Preute bringt es auf den Punkt: „Wir trainieren derzeit ziellos vor uns hin.“ Von der nächsten Bund-/Länderrunde erwartet er nichts Gutes für die Leichtathletik: „Ich glaube, dass am 22. März von der Politik Öffnungen zurückgenommen werden.“

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Ungeachtet dessen hofft der erfahrene Trainer, „dass es im Juli wieder Meisterschaften gibt“. Und er hofft, dass sich beispielsweise eine Athletin wie Neele Schuten, die inzwischen aus den USA nach Gladbeck zurückgekehrt ist, ungeachtet aller Corona-bedingten Schwierigkeiten über 100 Meter Hürden für die U23-Europameisterschaften qualifizieren kann: „Die Chance besteht.“

Trainingslager in Zoutelande soll im Herbst nachgeholt werden

Keine Chance hingegen haben die Leichtathleten des TVG gesehen, ihr traditionelles Trainingslager in den Osterferien zu beziehen. Es sollte in der ersten Woche der Urlaubszeit eigentlich erneut nach Zoutelande in die Niederlande gehen. „Das Trainingslager“, berichtet Heiner Preute, „haben wir in Absprache mit den Kindern und Jugendlichen und deren Eltern schon abgesagt. Wir wissen ja nicht einmal, ob wir dort überhaupt auf die Sportplätze kommen.“

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Im Herbst werden die Blau-Weißen einen weiteren Versuch unternehmen, ein Trainingslager in Südholland zu absolvieren. Ob’s klappt, weiß natürlich noch niemand, weil die Freiluftsaison 2021 wesentlich von der Corona-Pandemie geprägt sein wird.

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