Heilbronn/Gladbeck. Anna Schlagenwerth (TV Gladbeck) wählte bei der Leichtathletik-Jugend-DM über 400 Meter Hürden die Flucht nach vorne. Diese Taktik ging auf.

Ein klasse Rennen lieferte Anna Schlagenwerth bei den Deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften im Finale der U20 über 400 Meter Hürden ab. Das Talent des TV Gladbeck wurde in Heilbronn für seinen couragierten Auftritt mit der Silbermedaille belohnt.

Nur Anastasia Vogel ist schneller als Anna Schlagenwerth

„Ich musste mein Ding durchziehen und Vollgas geben“, sagte Anna Schlagenwerth später über ihr Finalrennen, in dem sie beherzt die Flucht nach vorn gesucht hatte. Der Grund: Sie musste auf der achten Bahn acht starten - also vor ihren Konkurrentinnen. Heiner Preute, ihr Coach, hatte ihr ausdrücklich dazu geraten, Druck zu machen: „Wir wussten ja, dass Anna ein Pfund drauf hat.“ Zur Erinnerung: Er hatte Schlagenwerth zuletzt im Training überragend gute Leistungen attestiert.

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Heiner Preute, Trainer des TV Gladbeck, war sehr zufrieden.
Heiner Preute, Trainer des TV Gladbeck, war sehr zufrieden. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Lange lag Anna Schlagenwerth in Führung. Dann kam Anastasia Vogel vom TV Wattenscheid auf. „Auf der Schlussgeraden habe ich gemerkt“, so die Gladbeckerin, „dass da irgendwer war.“ Vogel zog an ihr vorbei. Schlagenwerth fightete leidenschaftlich, konnte aber nicht mehr kontern. Sie erreichte in 60,59 Sekunden hinter Anastasia Vogel als Zweitplatzierte das Ziel. Die Zeit der Siegerin: 60,44 Sekunden. Den dritten Rang belegte Marie-Luise Lauterbach (TSV Altenholz) in 60,96 Sekunden.

Heiner Preute, Trainer des TV Gladbeck, ist sehr zufrieden mit seinem Schützling

„Sie“, so Anna Schlagenwerth über Anastasia Vogel, „hat den stabileren Lauf absolviert. Insofern hat sie verdient gewonnen.“ Im vergangenen Jahr, erinnerte die Gladbeckerin, sei es umgekehrt gewesen, seinerzeit habe sie in Ulm vor Vogel Platz eins belegt. Geht es nach dem Gesetz der Serie, dann müsste in 2021 ja wieder Anna Schlagenwerth die Nase vorn haben, oder? „Dagegen hätte ich nichts“, sagte die TVerin und lachte.

Heiner Preute war sehr zufrieden mit Anna Schlagenwerth. „Wer beim Höhepunkt seine Saisonbestleistung um 1,5 Sekunden verbessert, der hat alles richtig gemacht“, so der erfahrene Trainer.