Gladbeck. Kinder sollen von den Sport-Lockerungen als erstes profitieren. In Gladbeck werden aber nicht alle Vereine sofort wieder loslegen.

"Wenn wir die Möglichkeit dazu erhalten, werden wir die Kinder sukzessive wieder ans Sporttreiben gewöhnen." Das sagt Heiner Preute, Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TV Gladbeck, mit Blick auf die jetzt von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Heiner Preute weiß nicht, wie viele Kinder zum Training kommen werden

Diese erlauben ab dem 8. März bei einer landesweiten Inzidenz von 50 bis 100 - in Nordrhein-Westfalen lag diese am 4. März bei 62,78 - kontaktfreien Sport auf Außenanlagen für maximal fünf Personen aus zwei Haushalten und für bis zu 20 Kinder unter 14 Jahren. Die TVG-Leichtathleten werden daher ihre im vergangenen Jahr bewährten Hygienekonzepte aus der Schublade holen und - wenn es dann tatsächlich Grünes Licht gibt - im Stadion an der B224 allmählich loslegen.

Den ersten Einheiten blickt Heiner Preute aus einem Grund jedoch durchaus mit Sorge entgegen: "Ich kann gar nicht einschätzen, wer noch kommt." Es sei möglich, dass der eine oder andere gar nicht mehr auftaucht nach der langen Phase des Sportverbots. "Obwohl", betont der Chef der Leichtathleten des TV Gladbeck, "wir mit individuellen Trainingsplänen und Onlinetraining versucht haben, die Mädels und Jungs bei Laune zu halten."

Bei SG Preußen Gladbeck wird sich zunächst nichts ändern

Bei Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck wird sich dagegen - Stand früher Donnerstagnachmittag - erst einmal nichts ändern. "Kontaktsport ist ja weiterhin nicht möglich", sagt Gerd Porsch, der Vorsitzende der Preußen, die über eine vergleichsweise große Jugendfußball-Abteilung verfügen. Die Kinder nur rennen zu lassen, sei für ihn keine Perspektive, so der SGP-Chef. "Unsere Jungs wollen den Ball am Fuß haben - und das ist zur Zeit nicht möglich."

Ungeachtet dessen wird sich Porsch mit Jugendleiter Dennis Wroblewski kurzschließen, um sich mit ihm zu besprechen. Der Vorsitzende der Preußen geht aber davon aus, sich noch weiter in Geduld zu üben. "Die zwei, drei Wochen halten wir jetzt auch noch aus", sagt Gerd Porsch.

In Gladbeck entscheidet der Krisenstab der Stadt über Umsetzung von Maßnahmen

Dieter Bugdoll, der Leiter des Amtes für Sport und Integration, begrüßt die beschlossenen Lockerungen für den Sport. "Unsere Kinder müssen wieder in Bewegung kommen", betont er. Wie die Maßnahmen in Gladbeck umgesetzt werden, konnte er am gestrigen Donnerstag jedoch noch nicht sagen. "Zunächst einmal", so Bugdoll, "müssen wir abwarten, wie die NRW-Landesregierung die Beschlüsse interpretiert."

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In Gladbeck entscheidet nach Veröffentlichung der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes in letzter Instanz der Krisenstab der Stadt. Der zeigte sich bei den ersten Lockerungen vor knapp zwei Wochen aber dem Sport gegenüber aufgeschlossen und öffnete, anders als in manch anderer Kommune, die städtischen Anlagen wieder. Allerdings gelten strenge Regeln. Eine Bedingung: Wer auf einem städtischen Platz Sporttreiben möchte, muss sich vorher im Sportamt (Tel. 992551; E-Mail: marc.erdmann@stadt-gladbeck.de) anmelden, um die Rückverfolgung zu ermöglichen und damit die Abstände eingehalten werden können.

Siegbert Busch wartet auf die Corona-Schutzverordnung des Landes

"Schon über 100 Leute haben sich angemeldet", sagt Bugdoll. Der Sportamtsleiter weist ausdrücklich noch einmal darauf hin, dass zudem die Vorschriften der Corona-Schutzverordnung zu beachten sind. "Die sind ja nicht ohne Grund gemacht worden."

Siegbert Busch, der Vorsitzende des VfL, der ja der größte Sportverein unserer Stadt ist, betont: "Kinder brauchen Bewegung, das ist unstrittig." Wie sein Klub sich nun aber konkret verhalten wird, konnte er gestern noch nicht sagen. Begründung: "Wir müssen die neue Corona-Schutzverordnung des Landes abwarten."

Online-Einheiten des VfL Gladbeck werden stark nachgefragt

Grundsätzlich, sagt Siegbert Busch, sei festzustellen, dass Menschen jeden Alters wieder Sporttreiben wollten. Er nennt als Beispiel die Online-Trainingseinheiten, die der VfL anbietet. "Die werden stark nachgefragt."

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