Gladbeck. Wie geht es im westfälischen Handball weiter? Der Plan B des Verbandes sieht eine Drittliga-Aufstiegsrunde vor. Mit dem VfL Gladbeck?

Als „sehr begrüßenswert" bezeichnet Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck, die jüngsten Pläne des Handballverbandes Westfalen zur Fortsetzung der Saison 2020/2021. Falls ab dem 1. März wieder gespielt werden kann, soll die Saison in den Ober-, Verbands- und Landesligen in einer Einfachrunde zu Ende gebracht werden.

VfL Gladbeck sieht sich als „aufstiegswillige Mannschaft" an

Einen Plan B hat das erweiterte Präsidium des HVW außerdem entwickelt. Dazu heißt es: „Wenn ein Start am 1. März mit einer entsprechenden Vorbereitungszeit nicht möglich ist, werden – sofern dann zulässig – im April und Mai unter allen aufstiegswilligen und -berechtigten Vereinen die vorgesehenen Aufsteiger in den einzelnen Spielklassen ausgespielt."

Ist der VfL Gladbeck ein aufstiegswilliger Verein? Diese Frage der WAZ beantwortet Tim Deffte prompt: „Wir werden, sollte es dazu kommen, für diese Runde melden." Bisher hat allerdings nur der engste Kreis der Rot-Weißen darüber gesprochen, also neben Tim Deffte dessen Bruder Sven, der ja Coach des Oberligateams ist, und Co-Trainer Thorben Mollenhauer.

VfL Gladbeck hat einen Top-4-Platz in der Gruppenphase angepeilt

Tim Deffte ist der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck.
Tim Deffte ist der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Dass es jedoch aus Spielerkreisen Einspruch gegen die Meldung für die Aufstiegsrunde geben könnte, kann sich Tim Deffte nicht vorstellen. „Ich gehe davon aus, dass unsere Mannschaft diese Meldung voraussetzen würde", so der einstige Klassetorwart.

Das ist eine durchaus berechtigte Annahme. Schließlich war es vor dem Saisonbeginn das erklärte Ziel des VfL Gladbeck, in der Gruppenphase einen Top-4-Platz zu erreichen, um danach mitzumischen im Kampf um den Platz für die Dritte Liga Nord-West.

Jugendausschuss des HVW hält sechs Onlinekonferenzen ab

Für Vereine, die nicht aufsteigen wollen, aber die Fortsetzung des Spielbetriebs wünschen, wird vom westfälischen Verband ein entsprechender Wettbewerb organisiert werden. Sportliche Absteiger sind nicht vorgesehen. Nur Vereine, die nicht erneut melden, werden bei der Saisonplanung 2021/2022 nicht mehr berücksichtigt.

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Für den Jugendspielbetrieb ist eine Aufnahme des Spielbetriebs nur dann möglich, wenn die Saison nicht wie üblich nach Ostern endet, sondern bis zu den Sommerferien verlängert wird. In sechs Onlinekonferenzen mit den Vereinen holte sich der HVW das Feedback der Basis, was Kai Brockmann, Jugendkoordinator und Trainer im Nachwuchsbereich des VfL, äußerst lobenswert findet.

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Nachwuchs hat teilweise seit März 2020 nur trainiert

Patrick Puls, Vorsitzender des Jugendausschusses des HVW, betont: „Natürlich hat gerade für unsere Jugendlichen die Rückkehr zum Trainingsbetrieb eine essentielle Bedeutung. Die Rückmeldungen zeigen mir jedoch deutlich, dass es so gut wie allen Beteiligten sehr wichtig ist, den Spieler*innen noch eine Perspektive auf eine Spielmöglichkeit für die bestehenden Mannschaften, die teilweise seit März 2020 nur trainiert haben, zu geben."

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Wie es im Jugendbereich weitergehen wird, sei abhängig vom Zeitpunkt des Wiedereinstiegs. Vorstellbar sind laut HVW die verkürzte Ausspielung von Meisterschaften anhand der bestehenden Staffelstrukturen oder "nur" ein Spielbetrieb in neu gebildeten Kleingruppen. Auch in dieser Frage gilt hinsichtlich der Teilnahme das Prinzip der Freiwilligkeit.

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HVW will den Jugendlichen das Handballjahr nicht komplett nehmen

Puls: „Die Alternative wäre nur, die Saison überhaupt nicht aufzunehmen und beim Wiedereinstieg mit den neuen Jahrgängen zu starten. Damit hätten wir den Jugendlichen ihr Jahr komplett genommen. Das wollen wir verhindern."

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