Gladbeck. Tim „Latka“ Schwartmann ist E-Sport-Profi von Schalke 04. Seit kurzem spielt er auch wieder analogen Fußball: für den B-Ligisten Wacker Gladbeck.
Tim Schwartmann ist E-Sport-Profi beim FC Schalke 04. Er bezeichnet seinen Job an der Konsole als Büroarbeit. Seit knapp zwei Wochen tritt er auch wieder selbst gegen den Ball. Bei Wacker Gladbeck. Wie es dazu kam, erklärt Schwartmann im Gespräch mit der WAZ.
Tim Schwartmann hat beim FC Gladbeck das Fußballspielen gelernt
Mittlerweile ist Tim „Latka“ Schwartmann 22 Jahre jung. Seine ersten fußballerischen Gehversuche machte er einst beim FC Gladbeck. Danach zog es ihn zur SSV Buer, wo er in der D-Jugend kickte, ehe er mit seinen Eltern nach Solingen zog. Der gebürtige Gladbecker spielte sechs, sieben Jahre kein Fußball. Nun ist er in seine Heimat zurückgekehrt und seit kurzem wieder aktiv: bei Wacker Gladbeck.
Er sagt: „Das war recht spontan, weil wir mit ein paar Jungs wieder kicken wollten. Wir sind dann auf Wacker gestoßen, weil dort eine komplett neue Mannschaft aufgebaut wird.“ Für Schwartmann geht es vor allem darum, fit zu werden. Er möchte mal wieder ein Fußballspiel über 90 Minuten bestreiten. „Dafür brauche ich aber sicher noch ein paar Wochen. Aber das ist ja ein Ziel, worauf man hinarbeiten kann“, erklärt er lachend.
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Tim Schwartmann will mit FC Schalke 04 möglichst weit oben stehen
Der Fußball soll für ihn vor allem ein Ausgleich zu seinem Job sein. Schwartmann ist nämlich E-Sport-Profi, spielt an der Konsole für den FC Schalke 04. Sein Steckenpferd: FIFA. Für viele Jugendliche ist dies sicherlich ein Traum, den ganzen Tag an der Konsole zu zocken, für Schwartmann ist es weiterhin auch die große Leidenschaft, aber es ist mittlerweile auch sein Job. „Ich bezeichne meinen Job gerne mal als Büro-Job, habe aber, wenn man es so sieht, keine festen Arbeitszeiten“, sagt er. Und weiter: „Deshalb hoffe ich, dass ich es auch zeitlich oft schaffe, nach der Arbeit herauszukommen und selber gegen den Ball zu treten.“
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Anfang Oktober erscheint FIFA 21. Das bedeutet für ihn erst einmal viel Arbeit, denn im November startet die virtuelle Bundesliga-Saison. „Das kann man natürlich nicht mit Wacker Gladbeck und Kreisliga-B-Fußball vergleichen, da müssen wir die Kirche im Dorf lassen“, sagt er. Und weiter: „Wir wollen Schalke natürlich möglichst gut vertreten, wollen oben in der Liga mitspielen, wollen möglichst weit oben stehen.“ Die vergangene Spielzeit beendeten Schwartmann und sein Team auf dem zwölften Tabellenplatz. Das soll besser werden.
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Mit Wacker Gladbeck will Tim Schwartmann die Klasse halten
Während der Fußballbetrieb zu Beginn der Corona-Pandemie still lag, startete Schwartmann gemeinsam mit Nassim Boujellab für den FC Schalke 04 bei der Bundesliga-Home-Challenge der deutschen Fußballliga auf der PlayStation 4 und spielte gegen andere E-Sport- und Bundesliga-Profis. Die beiden räumten ab, gewannen nahezu jedes Spiel. „Da hat man aber gesehen, welche etablierten Bundesliga-Stars ebenfalls sehr gut beim FIFAspielen sind. Das war sehr interessant“, berichtet Schwartmann.
Noch einmal zurück zu Wacker Gladbeck. Die neuformierte erste Mannschaft der Wackeraner verlor die ersten beiden Spiele in der B-Liga. Schwartmann erklärt: „Wir brauchen Zeit, es ist spielerisch auf jeden Fall noch Luft nach oben. Ein persönliches Ziel habe ich mir, bis auf, dass ich 90 Minuten durchhalten möchte, nicht gesetzt. Mit der Mannschaft wollen wir natürlich die Klasse halten.“