Gladbeck. Ein Bürgerantrag zum Thema Sportanlage des SV Zweckel fand im Haupt- und Finanzausschuss keine Mehrheit. Die DKP Gladbeck lässt nicht locker.
Mit einem Bürgerantrag zum Thema Sportanlage des SV Zweckel befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Der Anregung von Peter Jarosch (DKP-Kandidat in Zweckel-Mitte) und Rolf Schümer (Berlin, ehemaliger DKP-Ratsherr), den Umzugsplan nach Scholven zurückzustellen bis zum Abschluss der rechtlichen und technischen Prüfungen für einen Plan B, der den Erhalt der Sportanlage und die Fortsetzung der bisherigen Nutzung beinhaltet, mochten SPD, CDU, Grüne und FDP nicht folgen.
Nur DKP-Chef Dorka spricht sich für die Annahme des Bürgerantrags aus
Für die Annahme des Bürgerantrags sprach sich lediglich Gerhard Dorka (DKP) aus. Olaf Jung von den Linken nahm an der Abstimmung nicht teil. Michael Hübner, Gladbecker SPD-Fraktionschef, sagte auf WAZ-Nachfrage, dass der Bürgerantrag bei den Fraktionen überhaupt keinen Widerhall gefunden habe. „Wir haben“, betonte Hübner, „mit der Baulandstraße in Scholven eine vernünftige Lösung gefunden.“
In der Stellungnahme der Verwaltung hieß es: „Letztlich würde die Entwicklung einer Machbarkeitsstrategie in Richtung Erhaltung der Sportanlage an der Dorstener Straße aus Sicht der Stadt Gladbeck die Entwicklungsperspektiven des SV Zweckel stark einschränken.“ Das sei auch die Auffassung des Vorstandes des SV Zweckel.
Rainer Weichelt bezeichnet die Vorwürfe Schümers als „richtig starkes Stück“
Rolf Schümer warf der Stadtverwaltung in seinen Ausführungen vor, den von ihr beauftragten Gutachter ‘Uppenkamp und Partner - Sachverständige für Immissionsschutz GmbH’ aus Ahaus falsch informiert zu haben. Daraufhin sei dieser „zu logischerweise falschen Folgerungen“ gekommen. „Der Untersuchung“, so die DKP dazu in einer aktuellen Mitteilung, „lagen schlichtweg unzutreffende Grenzwerte zugrunde.“ Ebenso seien eindeutige gesetzliche Regelungen der Sportanlagenlärmschutzverordnung nicht beachtet worden.
Rainer Weichelt, 1. Beigeordneter, wies die Anschuldigungen als haltlos zurück. „Uns eine bewusste Täuschung vorzuwerfen, ist ein richtig starkes Stück. Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“ Weil das Immissionsschutzgesetz und die Sportanlagenlärmschutzverordnung sehr komplex seien, habe man sich „eines externen Sachverstands bedient“ - und außerdem die eigenen Planer, Juristen und die Umweltabteilung ins Boot geholt.
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Dorka fordert zur Aufklärung eine weitere gutachterliche Stellungnahme
Darüber hinaus, das ist längst bekannt, gab es unter Moderation von Prof. Horst Hübner Gespräche, an der die Verwaltung, Sportpolitik, der Stadtsportverband, Vertreter des SV Zweckel und ein Lärmschutzgutachter teilnahmen. „Diese Gespräche“, so Weichelt, „sind zu dem einstimmigen Ergebnis gekommen, dass eine Entwicklung der Sportanlage an der Dorstener Straße vor dem Hintergrund der bestehenden Lärmschutzprobleme keinen Sinn macht.“
Gerhard Dorka stimmte gegen die Ablehnung des Bürgerantrags. „Die in der Sitzung vorgebrachten Einwendungen“, begründete der Gladbecker DKP-Chef, „sind ernst zu nehmen, weder die anderen Parteien noch die Verwaltung sind auf die Argumente eingegangen.“ Aus seiner beruflichen Praxis wisse er, so der Rechtsanwalt, dass in solchen Fällen zur Aufklärung eine weitere gutachterliche Stellungnahme von einem bislang nicht mit der Sache befassten Gutachter eingeholt werde.
DKP bringt einen Antrag für die Ratssitzung am 10. September ein
Er forderte, dass „die an den SV Zweckel und die Ratsmitglieder übermittelten Informationen, die angebliche Alternativlosigkeit zum Umzug an die Baulandstraße, schnellstmöglich auf ihre Richtigkeit überprüft werden müssen“. Es dürfe nicht sein, dass durch Nichtberückbesichtigung einschlägiger Rechtsprechung ein Sportverein zum Verlassen seiner Sportanlagen gedrängt werde. Für die Ratssitzung am Donnerstag, 10. September, hat Dorka bereits einen entsprechenden Antrag eingebracht.