Gladbeck. Die Riesener-Halle stand Kopf. Die Handballer des VfL Gladbeck fügten Oberliga-Spitzenreiter ASV Hamm-Westfalen II die erste Saisonniederlage zu.

Schon knapp fünf Minuten vor dem Ende hielt es die Fans des VfL Gladbeck nicht mehr auf den Sitzen. Ihre Mannschaft lag gegen Oberliga-Spitzenreiter ASV Hamm-Westfalen II mit 29:26 in Führung. Fünf lange, gaaanz lange Minuten später jubelten in der Riesener-Halle alle Rot-Weißen. 31:30, der bis dahin verlustpunktfreie Tabellenführer war tatsächlich besiegt!

Felix Käsler erzielt das Siegtor für den VfL Gladbeck

Max Krönung, Kapitän des VfL Gladbeck, bot eine klasse Leistung und steuerte 11/3 Treffer zum Sieg über Spitzenreiter ASV Hamm-Westfalen II bei.
Max Krönung, Kapitän des VfL Gladbeck, bot eine klasse Leistung und steuerte 11/3 Treffer zum Sieg über Spitzenreiter ASV Hamm-Westfalen II bei. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten. 19 Sekunden vor Schluss, beim Spielstand von 30:30, nahm VfL-Trainer Sven Deffte seine Auszeit. Wie sollten seine Männer ihren letzten Angriff der Partie vortragen? Der an diesem Abend überragende Kapitän Max Krönung sagte schließlich den Spielzug an.

Der klappte jedoch nicht. „Wir wollten es mit einem Kempa versuchen“, verriet später Rechtsaußen Felix Käsler. Und weiter: „Aber da standen schon zwei Leute bei Max.“ Was also machte Käsler, als er an den Ball kam. Ganz einfach: er warf ihn ins Tor. Danach stand die Riesener-Halle erstmals nach längerer Zeit wieder Kopf.

Gladbecks Torwart Patrick Spierau bietet eine klasse Leistung

Patrick Spierau, Torwart des VfL Gladbeck, hielt mehr, als zu halten war und erzielte außerdem noch zwei Tore.
Patrick Spierau, Torwart des VfL Gladbeck, hielt mehr, als zu halten war und erzielte außerdem noch zwei Tore. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Sven Deffte blieb in dem Tohuwabohu ganz gelassen. Das beweist sein Kommentar nach den dramatischen 60 Minuten: „Wir sind auf einem guten Weg. Entscheidend war, dass wir in der zweiten Halbzeit das 7:6 verteidigt gekriegt haben.“ Ab der 26. Minute hatte es der Spitzenreiter in Ballbesitz nämlich immer mit einem siebten Feldspieler versucht.

Dass die Hammer damit letztlich erfolglos blieben, lag an einer bärenstarken Abwehrleistung der Gladbecker und an Patrick Spierau. Der Torwart des VfL hielt, was zu halten war und auch einige Bälle mehr. Und außerdem traf er zweimal in den leeren Kasten der Gäste. Nachdem der Schlussmann seinen zweiten Treffer erzielt hatte - es war der Treffer zum 21:20 - tobten die VfL-Fans auf den Rängen zum ersten Mal richtig.

Niklas Rolf, Spielmacher des VfL Gladbeck, scheidet frühzeitig aus

Rot-Weiß blieb dran und ging in der 56. Minute nach einem Tor von Kreisläufer Sebastian Janus mit drei Toren in Führung (29:26). Hamm schlug zurück und glich 47 Sekunden vor dem Ende zum 30:30 aus. Aber noch war das Spiel nicht zu Ende, der Ball kam noch einmal zu Felix Käsler . . .

Nach einem Erfolg für den VfL hatte es zu Beginn der Partie überhaupt nicht ausgesehen. Gleich beim ersten Angriff zog sich Gladbecks Mittelmann Niklas Rolf eine Verletzung im Gesicht zu. Für ihn war das Spitzenspiel damit schon beendet. Felix Käsler traf an den Pfosten, Philipp Arens an die Latte. Hamm dagegen blieb eiskalt - nach vier Minuten lag der Tabellenführer mit 3:0 in Führung.

Nun wartet auf den VfL Gladbeck das nächste Spitzenspiel

Die VfLer blieben ruhig, Trainer Sven Deffte auch. „Wir sind inzwischen gefestigt“, sagte er später. Seinen Jungs gab er übrigens am Montag frei. „Die sollen heute feiern und morgen den Superbowl gucken.“ Anschließend beginnt die Vorbereitung auf das nächste Spitzenspiel - die Gladbecker stellen sich am Samstag, 8. Februar, beim Tabellenzweiten Sportfreunde Loxten vor.

VfL Gladbeck: Spierau (2) - Arens (2), Brockmann (2), Sankalla (5/1), Winkelmann (1), Käsler (3), Krönung (11/3), Dalian, Janus (1), Blißenbach (1), F. Büttner (2), Rolf. Spielverlauf: 0:3 (4.), 3:3 (9.), 5:5 (12.) 7:7 (17.), 10:8 (23.), 12:9 (25.), 12:11 (27.), 14:12 (29.), 15:14 (30.), 15:17 (33.), 18:17 (36.), 18:19 (37.), 19:19 (40.), 21:21 (43.), 23:21 (47.), 25:23 (49.), 25:25 (51.), 26:26 (52.), 29:26 (56.), 29:28 (57.), 30:28 (58.), 30:30 (60.), 31:30 (60.).