Gladbeck. Die A-Jugend des VfL Gladbeck hat in der Handball-Oberliga einen ordentlichen Start hingelegt. Deshalb zeigt sich das Team so konkurrenzfähig.

Nach langer Zeit konnten sich die A-Junioren des VfL Gladbeck in der vergangenen Saison für die Handball-Oberliga qualifizieren. Die Gladbecker rangieren nach fünf absolvierten Spieltagen mit 4:6 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Trainer Kai Brockmann ist mit dieser Startbilanz nicht unzufrieden.

„Die Punkteausbeute ist in Ordnung. Mit den beiden Heimsiegen in den ersten beiden Heimspielen lief es schon ganz gut“, sagt der Coach, der den 33:26-Erfolg zum Saisonauftakt gegen die SG Schalksmühle-Halver Dragons als bisher beste Leistung seiner Jungs einschätzt.

A-Jugend des VfL Gladbeck glänzt zuhause mit starker Abwehr

Es sei aber an den ersten Spieltagen auch mehr drin gewesen: „Die Niederlage in Ferndorf war ärgerlich, genauso das 24:30 zuletzt gegen Ahlen, weil uns da drei Rückraumspieler gefehlt haben.“ So ging der VfL mit zwei Siegen und drei Pleiten in die Herbstpause.

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Das Team habe sich, so Brockmann, insbesondere in den Heimspielen auf eine sehr gute Abwehr verlassen können. Auch das Tempospiel sei besser geworden. Steigerungsbedarf sieht er in der taktischen Disziplin seiner Akteure, die sich an einen weiteren Umstand erst einmal gewöhnen mussten.

Auswärtsmarathon als Reifeprüfung

„Sie müssen lernen, mit den langen Fahrten zu Auswärtsspielen umzugehen. So eine Anreise über mehrere hundert Kilometer schlaucht. Das kannten sie vorher nicht“, erzählt Brockmann, der in der Herbstpause am Kreisläuferspiel feilt. Ansonsten seien jedoch keine speziellen mannschaftstaktischen Trainingsformen geplant. Denn: „Bei uns geht es um die individuelle Ausbildung.“

Mit der Partie Anfang November beim Soester TV beginnt für den VfL ein wahrer Auswärtsmarathon. Das Brockmann-Team bestreitet dann sechs Begegnungen in der Fremde, die nur vom Heimspiel gegen HTV Hermer unterbrochen werden.

Diese Phase betrachtet der Trainer als Reifeprüfung für die Seinen: „Wenn wir den Großteil dieser Spiele verlieren, landen wir eben nur im Mittelfeld. Nach diesem Block wollen wir darüber reden, wie unsere Zielsetzung aussieht.“

Viele spielen schon bei den Senioren

Der Blick gehe aber definitiv nach oben, erklärt Brockmann. Angestrebt werde das vordere Mittelfeld. Selbst die Plätze zwei bis vier hält er bei guten Ergebnissen nicht für unmöglich. „Die Liga ist sehr ausgeglichen. Jeder kann jeden schlagen. Die Trauben hängen allerdings vor allem auswärts hoch“, verrät er. Der Übungsleiter ist davon überzeugt, dass sich der VfL in der Oberliga etablieren kann: „Wer gute Spieler ausbildet, holt auch entsprechende Ergebnisse.“

Christopher Winkelmann spielte in dieser Saison sogar schon für die erste Mannschaft des VfL Gladbeck. Foto: Heinrich Jung / FUNKE Foto Services
Christopher Winkelmann spielte in dieser Saison sogar schon für die erste Mannschaft des VfL Gladbeck. Foto: Heinrich Jung / FUNKE Foto Services

Hilfreich für seine Belegschaft sei, dass viele bereits bei den Senioren spielen - wie zum Beispiel Christopher Winkelmann in der ersten Mannschaft oder Younes El Aidi, Matti Blißenbach oder Joshua Spengler in der Zweitvertretung.

Auch die B-Jugend ist gut aufgestellt

„Sie lernen, sich gegen körperlich stärkere Gegenspieler durchzusetzen. Das hilft ihnen vor allem im Defensivspiel“, betont Brockmann. Dass diese Jungs bei den Senioren teilweise sogar schon tragende Rollen einnehmen, sei nicht nur für ihn und sein Trainerteam eine Auszeichnung, sondern für die gesamte Arbeit des Vereins.

Die Handballabteilung sieht Brockmann auch unterhalb der A-Jugend gut aufgestellt. Zwar sei die C-Jugend etwas schwächer, aber bei den B-Junioren in der Verbandsliga gebe es einige gute Talente: „Amin Guizani hat bei mir schon in der A-Jugend gespielt.“

Leistungstest in den Herbstferien zeigt die Entwicklung

In der spielfreien Herbstpause veranstaltete der VfL - wie bereits in den Osterferien - einen Leistungstest für die Spieler der D-, C- und B-Jugend. „Die Spieler können so ihre persönliche Trainingsentwicklung sehen“, erläutert Brockmann.

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Der Test stamme vom DHB, die Gladbecker haben ihn um eigene Elemente erweitert: „Es geht um Merkmale wie Größe, Gewicht oder wie hoch jemand springen kann.“ Dadurch sei es auch für die Coaches über alle Jugendteams hinweg möglich, ihr eigenes Training zu überprüfen.

Der Leistungstest des DHB bestehe zudem aus einem zweiten Teil, der handballspezifische Übungen behandelt. „Da besprechen wir gerade, ob wir den auch noch einführen sollen“, berichtet Brockmann, der gleichzeitig betont, dass die Auswertung der Übungen derzeit noch laufe.