Gladbeck. Der TV legt viel Wert auf die Ausbildung junger Handballer. Dass er erfolgreich ist, zeigt sich – von den Kleinsten bis in die erste Mannschaft.
Von der Niederlage im Spitzenspiel der A-Jugend-Verbandsliga lässt sich Matthias Henkel nicht die Laune verderben. „Dass sie überhaupt in der Liga spielen, ist sehr gut. Dann auch noch oben zu stehen, ebenfalls sehr gut“, meint der Leiter der Jugendleiter der Handballer beim TV Gladbeck. Mit 8:2 Punkten geht es in die Herbstferien. Ein sportliches Zwischenfazit über den Saisonstart der TV-Jugend zu ziehen ist schwierig, „viel ist ja noch nicht passiert“, meint Henkel – aber spätestens die vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, dass sich das Engagement des TV um die Jugendarbeit bewährt – von den ganz Kleinen bis in die Erste Mannschaft.
Bei den Senioren des TVG hat nach dem Fast-Abstieg aus der Bezirksliga im Frühjahr ein großer Umbruch stattgefunden.
Erste Mannschaft zu großen Teilen aus der Jugend aufgefüllt
„Der Kern der Mannschaft besteht aus A-Jugendlichen der vergangenen Saison und aktuellen A-Jugendlichen, die noch ein Doppelspielrecht haben“, so Henkel – Noah Lelgemann, Malte Lechert und Marc Nowak gehören schon fest zum Kader des Bezirksliga-Teams von Tobias Thiel, der vor der Saison sagte: „Ich mache mir keine Sorgen, unsere Jungs können alle Handball spielen.“ – Wenn das so ist, dann haben die Trainer des TV nicht so viel falsch gemacht.
„Die Ausbildung ist uns in der Jugend wichtiger als die Ergebnisse“, so Henkel, um die Rechnung dann umzudrehen: „Dass die Ergebnisse in der A-Jugend und B-Jugend aktuell so gut sind, zeigt, dass das der richtige Weg ist.“
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Eine Sache, auf die Henkel besonders stolz ist: „Wenn ein Spieler bei uns mit 18 Jahren in die erste Mannschaft kommt, dann können wir den mit voller Überzeugung ein Eigengewächs nennen – meistens ist er dann schon zwölf oder dreizehn Jahre im Verein.“
Großes finanzielles und zeitliches Engagement
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Damit das so ist, haben die TVer in den vergangenen Jahren viel investiert.
„Da steckt natürlich viel zeitliches Engagement, aber auch finanzielles dahinter, zum Beispiel mit dem Förderverein“, sagt Henkel. Der TV geht gezielt auf Grundschulen zu, dadurch dass wir dort aktiv sind, haben wir inzwischen drei E-Jugenden, fünf F-Jugenden“, so Henkel. Einziges Problem: Dadurch trainieren bis zu sechzig oder siebzig Kinder gleichzeitig in einer Halle – den „Boom“ wie Henkel sagt, nimmt der TV natürlich trotzdem mit.
Gladbeck ist eine Handball-Hochburg
„Es gibt in Gladbeck einen Handball-Boom seit einiger Zeit, obwohl keine WM oder kein Olympia ist. Das gilt für uns wie für den VfL – es ist ja nicht so, dass wir uns gegenseitig die Kinder wegnehmen.“
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Es gebe im ganzen Kreis nur vier oder fünf Vereine, die sowohl in der Breite wachsen würden, als auch mit den besten Mannschaften regelmäßig in höheren Ligen spielen – zwei davon kommen aus Gladbeck. „Das hat sich so entwickelt, dass das eine echte Handball-Hochburg ist.“
Umbruch in der Ersten war keine Notlösung
In diesem Umfeld hatte der TV dann auch vor der Saison keine Angst, als zahlreiche erfahrene Spieler sich verabschiedeten. „Zeitweise hatten wir nicht mal eine A-Jugend“, sagt Henkel, „da hätten wir sehr viel werben müssen, Spieler von außerhalb holen. Aber das mussten wir gar nicht: Wir wollten den Umbruch, das war keine Notlösung. Und wir stehen nicht schlechter da als letzte Saison – eher im Gegenteil.“