Gladbeck. Was dürfen die Handballfans in der neuen Oberliga-Saison vom VfL Gladbeck erwarten? Laut WAZ-Formcheck ist Platz drei für die Rot-Weißen drin.

Für die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck wird es in Kürze wieder ernst: Am Samstag, 14. September, beginnt für sie die neue Saison mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger CVJM Rödinghausen. Was dürfen die Fans von den Rot-Weißen erwarten? Der Formcheck der WAZ beantwortet diese Frage.

Rückblick

Sven Deffte, der Trainer des VfL Gladbeck, hofft auf eine bessere Oberliga-Saison als die vergangene.
Sven Deffte, der Trainer des VfL Gladbeck, hofft auf eine bessere Oberliga-Saison als die vergangene. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Der VfL blickt auf eine äußerst schwierige Saison zurück. Lag die Mannschaft zum Jahreswechsel noch auf Kurs, kassierte sie in der Rückrunde eine Niederlage nach der anderen und geriet sogar in Abstiegsgefahr. Grund für diese Entwicklung war ein unglaubliches Verletzungspech. Und dann zeigten die Gladbecker auch noch Nerven. Ende März feierte das Team von Trainer Sven Deffte aber doch dank eines 28:27-Heimerfolgs über die TSG Harsewinkel den Klassenerhalt. Am Ende landete der VfL mit 24:28 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. „In der Rückrunde“, so Sven Deffte, „war bei uns der Wum drin, deshalb haben wir unser Saisonziel verfehlt.“

Das Saisonziel

„So eine Spielzeit“, sagte Tim Deffte, der Vorsitzende der Handballabteilung im VfL, bereits nach dem letzten Heimspiel der Runde 2018/2019, „wollen wir nicht noch einmal erleben.“ Sein Bruder Sven hofft auf konstantere Leistungen und darauf, dass sich der größere Konkurrenzkampf positiv auswirkt: „Die Neuen, aber auch die Jungs aus der Zweiten, scharren mit den Hufen. Sie alle werden Feuer reinbringen.“

Die Saisonvorbereitung

Resid Dervisevic, Kreisläufer des VfL Gladbeck, fällt mindestens bis Februar 2020 aus.
Resid Dervisevic, Kreisläufer des VfL Gladbeck, fällt mindestens bis Februar 2020 aus. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Anfang Juli hat der VfL das Training wieder aufgenommen. Die obligatorische Leistungsdiagnostik fiel zur Zufriedenheit von Sven Deffte aus. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. In den Testspielen setzte der VfL zwar kein dickes Ausrufezeichen, das Team zeigte aber, etwa im Vergleich beim ambitionierten Nordrhein-Regionalligisten TV Aldekerk, immer mal wieder, was es zu leisten imstande ist.

Das Verletzungspech schlug jedoch auch schon wieder zu: In einem Vorbereitungsspiel gegen den Longericher SC erwischte es Resid Dervisevic. Der Kreisläufer ist bereits an seinem lädierten Knie operiert worden und kann frühestens im Februar 2020 wieder ins Training einsteigen. „Der Junge“, so Sven Deffte, „tut mir wirklich leid. Er hat sich in der Vorbereitung so angestrengt und war richtig gut in Form.“

Zu- und Abgänge

Mittelmann Niklas Rolf ist vom Nordrhein-Oberligisten SG Überruhr zum Vfl Gladbeck gewechselt.
Mittelmann Niklas Rolf ist vom Nordrhein-Oberligisten SG Überruhr zum Vfl Gladbeck gewechselt. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Zugänge: Philipp Arens (Kreisläufer, Tusem Essen/Bundesliga-A-Jugend), Felix Käsler (Rechtsaußen, Handballpause, davor Tusem Essen/Zweite Liga), Niklas Rolf (Rückraum Mitte, SG Überruhr/Oberliga Nordrhein), Patrick Spierau (Torwart, MTV Rheinwacht Dinslaken/Regionalliga Nordrhein).

Abgänge: Marcel Giesbert (Rechtsaußen, Karrierenende), Hans Müller (Kreisläufer, Ziel unbekannt), Philipp Korona (Torwart, VfL Gladbeck II).

Der VfL geht mit einem breiteren und auch besseren Kader in die neue Saison. Vier Zugänge stehen im Aufgebot. Die Neuen zeichnet aus, dass sie noch sehr jung sind, dennoch bereits über eine gewisse Erfahrung verfügen und sie allesamt sehr gut ausgebildet worden sind. Insbesondere mit der Verpflichtung des ehemaligen Zweitligaspielers Felix Käsler glückte Tim Deffte ein Transfer, der aufhorchen ließ. Dazu Tim Deffte: „Dass Felix sich für uns entschieden hat, ist ein tolles Zeichen.“ Aber auch die weiteren Zugänge haben bereits gezeigt, dass sie dem Team weiterhelfen können.

Als Zugang kann man nach dessen zweijähriger verletzungsbedingter Zwangspause auch Thorben Mollenhauer ansehen. In der Vorbereitung ließ der Rückraumspieler bei Kurzeinsätzen immer mal wieder sein großes Können aufblitzen. Tim Deffte ist sich sicher: „Mit der neuen Mannschaft können wir viel Spaß bekommen.“

Unsere Prognose

Für den Aufstieg in die Dritte Liga wird es in dieser Saison noch nicht reichen. Mannschaften wie die TSG AH Bielefeld und auch die Zweitvertretung des ASV Hamm-Westfalen können nämlich eine noch bessere Qualität und mehr Routine in die Waagschale werfen. Der VfL Gladbeck wird sich, sollte er nur halbwegs verletzungsfrei durch die Meisterschaftsrunde kommen, direkt dahinter einordnen, also auf Platz drei bis fünf.