Gelsenkirchen. Preußen Sutum hat in der Gelsenkirchener Kreisliga B einen Lauf. Nach zwei hohen Start-Siegen folgte mit dem Rauswurf von YEG Hassel das Sahnehäubchen im Pokal.
Man muss sich erst einmal daran gewöhnen: Der SV Preußen Sutum spielt in dieser Saison erstmals in diesem Jahrtausend nicht mehr in der Fußball-Kreisliga A, sondern eine Spielklasse tiefer. Aber möglicherweise nur für ein Jahr. Denn: Die Weichen für den sofortigen Wiederaufstieg sind gestellt.
Sutum: 17 Tore in den ersten zwei Spielen
Nach den ersten beiden Spieltagen in der Staffel 1 der Kreisliga B könnte es für die Sutumer nicht besser aussehen. Nach einem 13:0 bei Preußen Gladbeck II und einem 4:0 gegen den VfL Grafenwald II führen sie die Tabelle mit sechs Punkten und 14:0 Toren an. Und als i-Tüpfelchen kam am Dienstag der überraschende Erfolg in der ersten Runde des Kreispokals gegen den Landesligisten YEG Hassel, dem Dauer-Pokalsieger der vergangenen Jahre, hinzu.
Tobias Zimmer: „Der absolute Wahnsinn“
„Das war der absolute Wahnsinn, ein Traum“, kommentierte Preußens Trainer Tobias Zimmer den 6:4-Sieg nach Elfmeterschießen. „Die 15 Leute, die bei uns zum Einsatz kamen, haben an ihr Leistungsmaximum gekratzt. Das war supergut.“ Der langjährige Torhüter der SSV Buer und des Erler SV 08 hat in diesem Sommer die Nachfolge von Nasreddine Bekali angetreten und offensichtlich sofort Zugang zur Mannschaft gefunden, gemeinsam mit Sven Zbrzesny als Co-Trainer.
Vor dem Spiel gegen YEG Hassel hat Tobias Zimmer seine Schützlinge mit einer E-Mail („Jungs, ich glaube an euch“) und wohl auch mit einer passenden Ansprache heiß gemacht. „Und dann kam alles zusammen“, sagt Tobias Zimmer. „Das muss wohl auch so sein, wenn man als Mannschaft aus der Kreisliga B gegen einen Landesligisten eine Chance haben will.“
Trotz des Raketenstarts hält der 41-Jährige den Ball flach. Vom sofortigen Wiederaufstieg ins Kreis-Oberhaus will er noch nichts wissen. „Natürlich: Das Ziel ist der Aufstieg, wir würden am liebsten jedes Spiel gewinnen“, sagt er. „Wir sind auf einem guten Weg und ich bin froh und dankbar, dass es auf meiner ersten Trainerstation bisher so gut läuft. Aber es kann im Laufe einer Saison noch so viel passieren. Und die Konkurrenz ist groß.“
Sutum dreht an den richtigen Stellschrauben
Die Sutumer haben nach ihrem Abstieg aus der Kreisliga A an den richtigen Stellschrauben gedreht. Sie haben die Mannschaft auf links gekrempelt und vor allem dank persönlicher Kontakte mehrere Zugänge verpflichten können, die bereits höherklassig gespielt haben. Einen André Zimmer, einen Michel Sieckelmann, einen Manuel Lucks, einen Ali-Can Ciloglu, einen Benedikt Vorholt, einen Said Salame und einen Sven Esper hat nicht jeder Klub aus der Kreisliga B in seinen Reihen.
Zum Auftakt hat vor allem Sihad Salame, der jüngere Bruder von Said Salame, auf sich aufmerksam gemacht. Der 20-Jährige, der im Sommer vom Erler SV 08 II zur Oststraße gewechselt ist, erzielte beim 13:0 bei Preußen Gladbeck II insgesamt sieben Treffer. Beim 4:0 gegen den VfL Grafenwald II ging er deshalb leer aus, weil er aufgrund eines Arbeitsunfalls nicht eingesetzt werden konnte.
„Unser Ziel war es vor dieser Saison, dass Preußen Sutum wieder wahrgenommen wird, dass neue Strukturen geschaffen werden. Das scheint uns zu gelingen“, sagt Tobias Zimmer. „Zum Start hatten wir eine zusammengewürfelte Truppe, die sich aber sehr schnell zusammengefunden hat. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist nach dem erfolgreichen Auftakt natürlich gut, es macht richtig Spaß.“
Gelsenkirchen: Dritter Sieg im dritten Spiel?
Am Sonntag kehrt Tobias Zimmer mit seinen Jungs an seine alte Wirkungsstätte, zur Löchterheide, zurück. Mit seinem SV Preußen Sutum peilt er ab 13 Uhr als Gast der SSV Buer III im dritten Meisterschaftsspiel den dritten Sieg an. Es wäre ein weiterer Schritt, um dorthin zurückzukehren, wo der Klub bis zu diesem Sommer ein Dauerbrenner war: in die Kreisliga A.