Gelsenkirchen. Marcel Radke, Trainer des Gelsenkirchener Landesligisten YEG Hassel, hat viel investiert, um Yannick Goecke als neuen Torjäger zu gewinnen.

Marcel Radke ist als Trainer gut aufgestellt. „Ich habe ein breites Netzwerk“, sagt der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Landesligisten YEG Hassel. So konnte Radke in enger Zusammenarbeit mit Sportchef Sener Bükrü nicht nur wieder vielversprechende Talente an den Lüttinghof lotsen, sondern mit Yannick Goecke auch einen echten Kracher verpflichten.

Viele Interessenten: Goecke hatte die freie Auswahl

Dabei war es gar nicht so einfach, den ehemaligen Distelner an den Lüttinghof zu lotsen. Goecke hatte fast die freie Auswahl und stand bei etlichen Klubs auf dem Wunschzettel. Doch warum fiel die Entscheidung zugunsten von YEG Hassel? Goecke schlüsselt auf: „Trainer Marcel Radke hat mich überzeugt, zu YEG zu kommen.“ Radke blieb hartnäckig, bohrte nach der ersten Kontaktaufnahme immer wieder nach. Das imponierte Goecke. „Marcel Radke hat mir jeden Tag geschrieben und sich sehr viel Mühe gegeben“, enthüllt der Angreifer.

Hartnäckig: Marcel Radke, Trainer von YEG Hassel, blieb so lange an Yannick Goecke dran, bis der Stürmer zusagte.
Hartnäckig: Marcel Radke, Trainer von YEG Hassel, blieb so lange an Yannick Goecke dran, bis der Stürmer zusagte. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Einen Nachweis, dass sich die Verpflichtungs-Mühen gelohnt haben, hat Yannick Goecke bereits erbracht. Mit seinem Doppelpack gegen den Gelsenkirchener Lokalrivalen SSV Buer unterstrich der 31-jährige Angreifer seine außergewöhnliche Qualität. Was unter dem Strich beim Goecke-Debüt nicht passte, war das Resultat. „Zwei Treffer sind natürlich schön im ersten Spiel. Man will bei einem neuen Verein direkt überzeugen. Aber wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich meine zwei Tore lieber gegen drei Punkte gegen Buer eintauschen“, meinte Goecke nach der 3:4-Auftaktpleite im Gespräch mit der WAZ.

Gelsenkirchener Klub: Jahrelang ohne „echten Stürmer“

Erol Iyercin, Vorstandsmitglied von YEG Hassel, brachte seine Einschätzung zur Sturm-Neuerwerbung mit nur einem Wort auf den Punkt: „Extraklasse.“ Damit meinte Iyercin das YEG-Führungstor durch Yannick Goecke, der mit seiner ersten gefährlichen Aktion kurz vor der Halbzeit das 1:0 per Kopfball erzielte. Iyercin: „Vor diesem Treffer hatte Yannick Göcke noch zu wenig Bälle. Aber man muss auch bedenken, dass wir jahrelang ohne echten Mittelstürmer gespielt haben. Das muss sich alles erst einspielen. Aber wir sind natürlich froh, dass wir diesen Spieler bei uns haben.“

Yannick Goecke steigt im Lokalderby gegen die SSV Buer zum Kopfball hoch.
Yannick Goecke steigt im Lokalderby gegen die SSV Buer zum Kopfball hoch. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Radke fragte nach: „Fühlst du dich wohl?“

Was bei Goecke nach den ersten Tagen am Lüttinghof ausgesprochen gut ankam: Nachdem er sich für YEG Hassel entschieden und die ersten Trainingseinheiten sowie Testspiele absolvierte hatte, erkundigte sich Marcel Radke, ob er sich als Neuzugang wohlfühlt. Goecke bejahte die Frage - und lieferte sofort im ersten Punktspiel einen Doppelpack ab. „Die Spielweise bei YEG Hassel liegt mir. Sie ähnelt im Grunde dem, was ich von Vestia Disteln noch kenne. Wir treten offensiv auf und gehen ins Pressing. So mag ich das“, skizziert der neue YEG-Goalgetter.

Neuer YEG Stürmer: Respekt von der Konkurrenz

Und was sagt die Konkurrenz zum neuen Hasseler Hoffnungsträger? „Ausschalten kannst du so einen Spieler nie“, betont Misel Zec, Trainer der SSV Buer. Zec streicht heraus: „Dass er ein guter Spieler ist, wissen wir“. Der SSV-Coach schickt im gleichen Atemzug hinterher: „Aber nicht nur er.“

Und deshalb galt die Aufmerksamkeit in der Defensivarbeit der Rothosen dem gesamten Gastgeberteam. „YEG hat eine große Qualität“, so Buers Trainer. „Aber wir haben als Mannschaft zusammengehalten und das Spielfeld eng gemacht.“ Die SSV hatte sich in der Woche vor der Partie auf ein Hasseler Spiel mit langen Bällen vorbereitet.

Buers Kapitän Alper Özgen (r.) herzt seinen Teamkollegen Cenk Mustafa Güney nach dem Ausgleich zum 1:1 im Gelsenkirchener Stadion am Lüttinghof.
Buers Kapitän Alper Özgen (r.) herzt seinen Teamkollegen Cenk Mustafa Güney nach dem Ausgleich zum 1:1 im Gelsenkirchener Stadion am Lüttinghof. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

SSV Buer erledigt Defensivaufgaben als Team

Buers Kapitän Alper Özgen und sein Teamkollege Florian Weber sagten: Auf Yannick Goecke habe sich das Team „nicht speziell“ eingestellt: „Wir wollten als Mannschaft Vollgas geben“, so Weber. „Mann gegen Mann, eng dran und alles geben - und als Team spielen.“ Alper Özgen ergänzt: „Das haben wir auch getan.“ Und somit dafür gesorgt, dass Goeckes Meisterschaftsdebüt zwar gut war, aber eben nicht zur ganzen großen Party wurde. Goecke: „Die Enttäuschung über die Niederlage ist da, aber es geht weiter. Noch ist nichts passiert. Wir werden weiter hart arbeiten und im Bestfall unser zweites Saisonspiel gewinnen.“