Gelsenkirchen. . Weltmeister Julian Draxler spricht über Schalkes Fehlstart, das Spiel am Samstag gegen den Rekordmeister FC Bayern – und die Position von Jens Keller: „Wir spielen nicht für oder gegen den Trainer – wir spielen für Schalke.“
Nun läuft also der Countdown: Am Samstagabend kommen die Bayern in die Arena (ab 18.30 Uhr live in unserem Ticker), aber bis dahin gibt’s auf Schalke noch jede Menge aufzuarbeiten. Gestern begann es mit einem Training am eigentlich freien Montag, mit einer ausführlichen Video-Analyse der 1:2-Niederlage in Hannover – und mit einem Julian Draxler, der im Gespräch mit mehreren Journalisten Klartext redete.
Herr Draxler, bringt ein Straftraining Schalkes Lage auf den Punkt?
Julian Draxler: Das Training war eine normale Reaktion auf die beiden Spiele, die deutlich gezeigt haben, dass wir noch eine Menge Training nötig haben, um unsere Fehler abzustellen. Das war also kein Straftraining, sondern es war dafür da, dass wir uns verbessern.
Vor dem Training gab es eine lange Video-Analyse. Wie läuft die ab? Kommt dabei alles zur Sprache?
Draxler: Der Trainer führt natürlich das Kommando, aber einzelne Spieler haben auch ihre Meinung dazu gesagt. So eine Video-Analyse ist ja an sich nichts Ungewöhnliches, die machen wir nach jedem Spiel. Diesmal war sie allerdings aussagefähiger, weil wir gravierende Fehler gemacht haben.
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Und was haben Sie gesehen?
Draxler: Fakt ist: Wir müssen alle mehr in unser Spiel investieren. Jeder hat die Werte unserer Laufleistung gesehen, da haben andere Vereine mehr zu bieten. In der Rückrunde waren wir auch deswegen so erfolgreich, weil wir so viel investiert haben. Nun müssen wir zeigen, dass wir in der Lage sind, das zu wiederholen. Wir dürfen nicht wieder in alte Muster zurückfallen.
Haben Sie Angst davor, dass der Fehlstart nachhaltige Folgen hat?
Draxler: Wir sind natürlich schlecht gestartet, aber ich bin ganz, ganz, ganz weit weg davon, die Saison frühzeitig abzuschreiben und der Mannschaft die Qualität abzusprechen.
Wie verfolgen Sie es als Mannschaft, dass Trainer Jens Keller schon wieder in der Kritik steht?
Draxler: Wir lassen es nicht an uns ran. Manager Horst Heldt hat es ja schon betont: Intern gibt es keine Trainerdiskussion, und von außen nach zwei Spielen eine solche Diskussion anzufangen, ist eigentlich lächerlich. Aber wir sind das ja gewohnt: In der Vorrunde der vergangenen Saison war der Trainer auch schon dreimal abgeschrieben. Für uns als Mannschaft ist es doch so: Wir spielen nicht für oder gegen den Trainer – wir spielen für Schalke.
Nun am Samstag gegen Bayern...
Draxler: Bayern ist sicher nicht das Spiel, was wir uns in dieser Situation gewünscht haben. Wir müssen alle wach werden.
Reicht bei Ihnen die Kraft am Samstag schon für 90 Minuten?
Draxler: Ich werde sicher noch nicht in Top-Verfassung sein. In einer Woche Training wird man kaum eine ganze Vorbereitung aufholen können.