Gelsenkirchen. . „Wir sind alle riesig enttäuscht. Es ist einfach Bullshit“, sagt der Österreicher nach dem 1:2 in Schweden, dem Aus in der WM-Qualifikation. Auch bei den Königsblauen ist der 27-Jährige von Zufriedenheit weit entfernt. Hier muss er sich einem Dreikampf mit Dennis Aogo und Sead Kolasinac stellen.

Als er 2011 vom FSV Mainz 05 nach Gelsenkirchen kam, brauchte er nicht lange, um sich in die Startelf des FC Schalke 04 zu spielen. Sowohl in seinem ersten als auch in seinem zweiten Jahr kam Christian Fuchs auf 29 Einsätze in Deutschlands Elite-Klasse. Doch zurzeit erlebt der 27-jährige Fußballer eine Phase, die gar nicht nach seinem Geschmack ist – und die bei der 1:2-Niederlage Österreichs in Schweden einen weiteren Tiefpunkt 2013 erlebte.

„Es sind sehr viele Emotionen im Spiel“, sagte er in Solna, nachdem der Traum von der Teilnahme an der Weltmeisterschaft geplatzt war. „Wir sind alle riesig enttäuscht. Ich bin nicht in der Lage, Gründe zu suchen. Es ist einfach Bullshit.“ Nachdem die Österreicher in der ausverkauften Friends-Arena dank Martin Harnik vom VfB Stuttgart mit 1:0 in Führung gegangen waren, wähnten sie sich auf dem Weg zum zweiten Platz in der Gruppe C hinter Deutschland und in die Play-offs.

Fuchs muss sich auf Schalke einem ungewohnten Kampf stellen

„Leider“, sagte der Schalker, „haben wir nicht unsere Leistung aus der ersten Hälfte bestätigen können. Wir hätten uns Minimum einen Punkt verdient gehabt.“ Doch in der 86. Minute hatte ein gewisser Zlatan Ibrahimovic die Österreicher aus allen Träumen gerissen und Schweden Rang zwei gesichert. „Wir können uns nichts vorwerfen lassen“, sagte Christian Fuchs noch. „Wir haben alles probiert.“

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Der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft, der mit seinem Team am Dienstag zum nun bedeutungslosen Spiel auf die Färöer muss, trägt Fußball-Trauer – wie zuletzt auch schon beim FC Schalke 04, bei dem es für ihn in dieser Saison nicht gut läuft. Seit dem 24. August, der 1:2-Niederlage bei Hannover 96, als er die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, hat Christian Fuchs kein Bundesliga-Spiel mehr bestritten. War es für ihn zunächst ein Zweikampf mit Sead Kolasinac, dem Kapitän der Schalker A-Jugend-Meistermannschaft von 2012, warf ihn dann auch noch eine Knieverletzung zurück, eine Überdehnung des Kreuzbandes nach einem Schlag. Und inzwischen muss er sich einem Dreikampf stellen, seit Dennis Aogo vom Hamburger SV gekommen ist und für Trainer Jens Keller momentan die unumstrittene Nummer eins auf der linken Verteidiger-Position zu sein scheint.

Und so liest sich die Rasen-Bilanz des Schlangen- und Wrestling-Fans für den Monat September enttäuschend, ja fast ernüchternd: neun Pflichtspiel-Minuten. Im Champions-League-Spiel gegen Steaua Bukarest war Christian Fuchs für Ádám Szalai eingewechselt worden.

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Apropos: Dem Ungarn geht es, was die Nationalmannschaft betrifft, kaum besser als dem Österreicher. In der Gruppe D sah der Schalker Stürmer, der wegen einer Erkältung nicht spielen konnte, in Amsterdam eine 1:8 (0:4)-Klatsche gegen die bereits qualifizierte Niederlande und kann den Play-off-Rang eigentlich nur noch mit einem Fernglas erahnen. Die Ungarn sind auf Platz vier abgerutscht, liegen mit 14 Zählern zwei Punkte hinter der Türkei (16:7 Treffer) sowie Rumänien (17:12) und haben das deutlich schlechtere Torverhältnis (19:20). Am Dienstag trifft Ungarn auf Andorra, Rumänien auf Estland und die Türkei auf die Niederlande.

Nicht mitgespielt, aber dennoch zufrieden: So lautet das Fazit für die beiden deutschen Nationalspieler des FC Schalke 04, Benedikt Höwedes und Julian Draxler. In Köln setzte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw, der den ehemaligen Schalker Mesut Özil als Sturmspitze gebracht hatte, mit 3:0 gegen Irland durch und löste die 2014-Fahrkarte zum Zuckerhut.

Debüt: Kaan Ayhan spielt durch

Ohne Bedeutung war der Test der qualifizierten Japaner in Serbien. Dort gab es für Atsuto Uchida und seine Teamkollegen eine 0:2-Niederlage. Indes feierte Kaan Ayhan im Trikot der türkischen U-21-Nationalmannschaft ein erfolgreiches Debüt. Der Schalker Jung-Profi spielte über 90 Minuten in der Innenverteidigung durch und durfte sich über einen 1:0-Sieg gegen Griechenland freuen. Damit kletterte die U 21 der Türkei in der EM-Qualifikation mit sieben Punkten auf Rang eins der Gruppe 7, hat allerdings ein Spiel mehr absolviert als Polen (sechs Zähler), das am Dienstag in der Türkei gastiert, und sogar zwei mehr als Schweden (vier).