Gelsenkirchen. . Neustädter hatte seinen Platz beim Spiel gegen den HSV nach einer Stunde räumen müssen. Seit Monaten kommt er nicht mehr an seine Bestform heran. Auf dem Weg der Besserung ist Julian Draxler: Er absolviert beim Training am Mittwoch Koordinationsübungen sowie ein paar Laufrunden.
Es ist drei Tage her, dieses 3:3 gegen den Hamburger SV zum Start der Fußball-Bundesliga 2013/14. Und die zahlreichen Fans beim Training des FC Schalke 04 nehmen fast erleichtert zur Kenntnis, dass ihr Jung-Star schon wieder auf dem Rasen steht. Julian Draxler, der 19-Jährige, der am Sonntag nach einem Tritt gegen die linke Achillessehne frühzeitig ausgeschieden ist, absolviert Koordinationsübungen sowie anschließend ein paar Laufrunden mit Athletik-Trainer Henrik Kuchno. Geplant ist, dass der Nationalspieler am Donnerstagnachmittag (15 Uhr) ins Mannschaftstraining zurückkehrt, so dass die Hoffnung besteht, dass er am kommenden Samstag beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr. live in unserem Ticker) auflaufen kann.
Neustädters Konkurrent ist der 18-jährige Goretzka
Auflaufen? Würde sich Roman Neustädter denn wundern, wenn er am kommenden Samstag in der Volkswagen-Arena nicht in der Startelf stünde? „Darüber mache ich mir keine Gedanken“, sagt der 25-jährige Mittelfeld-Mann, der, als er vor einem Jahr neuer Schalker war, schnell zum Nationalspieler wurde, inzwischen aber seit Wochen, ja seit Monaten nicht mehr an seine Bestform herankommt.
„Ich habe kein gutes Spiel gemacht, das ist klar“, gibt er mit Blick auf die Partie vom vergangenen Sonntag auch zu. „Ich habe mir viel vorgenommen für die Saison. Wir haben alle zusammen eine gute Vorbereitung hinter uns. Ich fühle mich gut, ich fühle mich fit. Es ist schade, dass es nicht geklappt hat.“ Kurze Pause. „Vielleicht“, sagt er dann, „hatte ich ‘nen Scheiß-Tag, aber ich habe das Spiel abgehakt.“ Jedenfalls war die Konsequenz, dass er seinen Platz nach einer knappen Stunde räumen musste – und zwar für Ádám Szalai, der fortan als zweiter Stürmer neben Klaas-Jan Huntelaar agierte. „Ádám hat“, sagt Roman Neustädter, „das Tor und im Endeffekt alles richtig gemacht.“
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Wer weiß? Vielleicht muss Roman Neustädter seinen Platz im defensiven Mittelfeld für einen 18-Jährigen räumen. Leon Goretzka jedenfalls hat am Dienstagabend bei seinem Debüt im Trikot der U-21-Nationalmannschaft beim 0:0 gegen Frankreich eine überzeugende Leistung geboten. Eine Stunde lang spielte Leon Goretzka und sendete in dieser Zeit vor 8222 Zuschauern in Freiburg auch zwei Signale. Allerdings scheiterte er sowohl mit seinem 14- als auch mit seinem 25-Meter-Schuss knapp.
Keine Einladung für Neustädter zum Länderspiel gegen Paraguay
Um trotz der vielen Spieler, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind, eine vernünftiges Training bestreiten zu können, hat sich Jens Keller am Mittwoch bei der Knappen-Schmiede bedient. So sind fünf U-23- sowie zwei U-19-Spieler dabei: Dennis Erdmann, Dario Schumacher und Robert Leipertz aus der Regionalliga-Mannschaft sowie Tim Bodenröder und Marvin Friedrich aus dem A-Junioren-Bundesligateam. Dabei werden sie unter anderem auch von einem ehemaligen Erstliga-Torwart beobachtet: Stefan Brasas, der 45-jährige 2,02-Meter-Riese, der bis Anfang Juni Torwart-Trainer der Nationalmannschaft Thailands gewesen ist, schlendert am Mittwoch über das Gelände am Ernst-Kuzorra-Weg.
Gar nicht gefallen haben Roman Neustädter am Sonntag die Reaktionen des Schalker Publikums. „Wir waren auch unzufrieden, dass wir zurückgelegen haben. Aber am ersten Spieltag bringt das nichts, die Mannschaft direkt auszupfeifen“, sagt er und erinnert daran, dass auch die Auswechslung Julian Draxlers nicht ganz unentscheidend für den kleinen Hänger gewesen sei. „Es tut der Mannschaft nicht gut“, erzählt Roman Neustädter weiter, „wenn sie schon nach einer halben Stunde, nach 35 Minuten ausgepfiffen wird. Das beunruhigt die Truppe nur. Aber damit müssen wir umgehen. Und wenn wir einfach besser spielen und in der ersten Halbzeit den 1:0-Vorsprung halten oder weiter ausbauen, haben die Fans auch keinen Grund zu pfeifen.“
Weil es zuletzt bei Roman Neustädter nicht optimal gelaufen ist, hat er auch keine Einladung von Bundestrainer Joachim Löw für das Test-Länderspiel gegen Paraguay erhalten. Ist er deshalb traurig? „Warum soll ich traurig sein?“, fragt Schalkes Nummer 33. „Ich war bei der Amerika-Reise dabei, ich habe mich gezeigt“, sagt er dann. „Wichtig ist jetzt für mich, dass ich hier wieder an meine Leistung anknüpfte, an das, was ich kann, was mich in der Hinrunde der vergangenen Saison ausgezeichnet hat. Dann wird man sehen.“ Dann wird man sehen, ob für Roman Neustädter auf die Partien gegen die Niederlande (14. November 2012) sowie gegen Ecuador (29. Mai) weitere Länderspiele im Trikot der deutschen Nationalmannschaft folgen werden.