Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Judoka haben den ersten Wettkampf erfolgreich bestritten. Am Samstag geht es weiter für den Judo-Zweitligisten.
Der erste Kampftag in einer neuen Saison bringt immer eine eigene Aufregung mit sich. Egal, wie oft die Waage, die Begrüßung der Gegner und die Rituale vor dem Gang auf die Matte durchgezogen wurden: Es ist doch immer wieder etwas Besonderes, wenn es wieder losgeht. Als wäre das nicht genug, um die Köpfe zu beschäftigen, mussten die Verantwortlichen und Kämpfer des JC Koriouchi vor dem Auftakt der 2. Judo-Bundesliga gegen Bayer 04 Leverkusen ihre Pläne noch einmal über den Haufen werfen.
Eigentlich stand das Aufgebot fest, war eingeplant. Aber drei Ausfälle machten ihnen da einen Strich durch die Rechnung. Joel Herrmann (-81kg) fiel mit einer Schulterverletzung aus, Dzimitry Aliferuk (-100kg) und Hubert Swiech (-66kg) waren aufgrund ihres Berufs verhindert. Dazu hatte Abdullo Azizov (-60kg) sein Gewicht nicht erreicht. Es lag einiges an Bastelarbeit vor Trainer Shkumbin Dautaj und Präsident Erhan Baz. „Am Ende ist alles gut gelaufen“, sagt Letzterer. Denn den Auftakt konnten die Gelsenkirchener mit 8:6 (68:57) für sich entscheiden.
Qualität hat gestimmt
„Wir hatten zwar nicht die Quantität an diesem Tag, dafür hat aber die Qualität gestimmt“, sagt Baz. Es sei dennoch ein hartes Stück Arbeit gewesen. „Durch die Ausfälle haben wir uns selbst in Schwierigkeiten gebracht. Aber die Jungs hatten alle Bock und haben es top gemacht.“
JC Koriouchi Gelsenkirchen gegen Bayer 04 Leverkusen
Da fällt es dem Koriouchi-Präsidenten schwer, einen Kämpfer herauszuheben. Im Gedächtnis ist ihm aber vor allem der „Kampf der Giganten“ von Gelsenkirchens Neuzugang Jan Okur gegen Jan Luca Schatten in der Klasse ab 100kg geblieben. „Das war richtig super. Wir haben da aus der Niederlage im ersten Kampf die richtigen Schlüsse gezogen. Er war total konzentriert, körperlich und geistig voll auf der Höhe“, sagt Baz. Im zweiten Kampf setzte sich Okur dann im Golden Score durch.
Auch Cheftrainer Shkumbin Dautaj wieder auf der Matte
Ein wenig Lehrgeld musste hingegen Neuzugang Jeremy Stuhldreier (-60kg) in seinem ersten Bundesliga-Kampf zahlen. „Er war noch ein wenig überfordert“, sagt Baz, attestiert ihm aber eine gute Zukunft. Stuhldreier war durch die verpasste Waage von Azizov, der so in der Klasse bis 66kg startete, zu seinem ersten Kampf gekommen.
Der liegt bei Chef-Trainer Dautaj schon etwas länger zurück. Dennoch ließ er es sich auch an diesem Wettkampftag nicht nehmen, wieder auf die Matte zu steigen. Auch wenn das nur eine Notlösung gewesen ist. „Aber das ist ja auch eine Lösung“, sagt Baz mit einem Lachen. In der Klasse bis 100kg hatte der 81-Kilo-Mann aber in beiden Kämpfen keine Chance.
Einen Gewichtsklassenwechsel legte auch Lennart Most (-73kg) hin. Im ersten Kampf in der -81kg-Klasse legte er Gegner Björn Konrad mit Ippon. Die Niederlage in der zweiten Runde war zu verschmerzen. „Er hat eine super Einstellung gezeigt“, sagt Baz. „Er ist ein richtig toller Junge.“
Mit dem ersten Wettkampf im Rücken kann der JC Koriouchi die Kräfteverhältnisse in der 2. Bundesliga nun etwas besser einschätzen. Der Wettkampfplan meint es dabei gut mit den Gelsenkirchenern. Den nächsten Kampftag bestreiten sie gegen den 1. JC Mönchengladbach (11. Mai, 18 Uhr) – den Auftaktgegner der Leverkusener. „Wir können uns jetzt anschauen, wie Gladbach gegen Bayer gekämpft hat“, sagt Baz. Die Stärken und Schwächen des Gegners herauszufinden ist der Plan für die kommenden Tage.
Die Mönchengladbacher haben schon zwei Wettkämpfe absolviert. Zum Saisonauftakt gewannen sie mit 9:5 bei SSF Bonn und unterlagen dem Judo-Team Holten mit 6:8.
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