Gelsenkirchen. Judo-Zweitligist JC Koriouchi Gelsenkirchen gewinnt auch an seinem zweiten Wettkampftag. Dabei überzeugt ein Routinier in zwei Rollen.
An Wettkampftagen ist Shkumbin Dautaj mittlerweile doppelt so nervös wie noch in der Vergangenheit. Der mittlerweile 50-Jährige ist auf der Matte schon längst ein alter Hase. Doch seine Doppelrolle beim JC Koriouchi stellt ihn in dieser Saison vor eine ganz neue Herausforderung. Als neuer Chef-Trainer muss er sich nun auch noch um die anderen Gelsenkirchener Judoka kümmern. Bislang geht das voll auf. „Er kommt damit super zurecht“, bestätigt Koriouchi-Präsident Erhan Baz. Nicht nur auf der zwischenmenschlichen Ebene ist das ein Gewinn für den Zweitligisten – auch die sportlichen Ergebnisse lassen sich nach dem zweiten Wettkampftag sehen.
Auf den Auftakterfolg gegen Bayer 04 Leverkusen folgte am vergangenen Samstag ein 10:4 (100:40) gegen den 1. JC Mönchengladbach. Nach einem starken Start hatten sich die Gelsenkirchener schon mit 5:0 abgesetzt. Auch Dautaj, in der Klasse bis 90kg, trug mit seinem Sieg einen Teil dazu bei. „Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr“, sagt Baz mit einem Lachen. Dass Dautaj für diesen einen Kampf aus seiner Trainer-Rolle schlüpfen musste, fiel, wie schon beim Saisonauftakt, nicht ins Gewicht.
Shkumbin Dautaj kämpft für JC Koriouchi Gelsenkirchen: Nur noch Motivation ist wichtig
Denn schon im Vorfeld der Wettkampftage gibt Dautaj seinen Mitkämpfer das Wichtigste mit auf dem Weg. Kurz und prägnant sind dann seine Ansagen. Sein Ehrgeiz, wenn es auf die Matte geht, ist ungebrochen und das versucht er mit wenigen Worten auch den anderen Gelsenkirchener Judoka zu vermitteln. Er selbst „ist so erfahren, dass er in seinen Kämpfen eigentlich kein Coaching mehr braucht. Eher Motivation, wenn der Kampf mal etwas länger dauert“, sagt Baz. Auch dank einer bis dato größtenteils verletzungsfreien Karriere besitzt Dautaj immer noch eine „grandiose körperliche Verfassung“.
So kann er in dieser Saison nicht nur neben der Matte, sondern gerade auf der Matte ein Vorbild für die in Teilen noch relativ junge Mannschaft der Gelsenkirchener sein. Dass er immer mal wieder einspringen muss, ist keine Notlösung. Ginge es nach Dautaj, würde er wahrscheinlich an jedem Wettkampftag antreten. Nicht die schlechteste Alternative für den JC Koriouchi, wenn es mal etwas eng im Kader werden sollte.
Kämpfer stellen sich selbst auf
Wie auch am vergangenen Samstag. „Es war alles etwas mit der heißen Nadel gestrickt“, bestätigt Baz. Jan Okur (+100kg) fehlte etwa aus persönlichen Gründen. Joel Herrmann (-81kg) war nicht fit. „Wir hätten in unserer Aufstellung nicht viel anders setzen können. Ich will nicht sagen, dass der Sieg eine Überraschung war…“, meint der Koriouchi-Präsident und lässt den Satz auslaufen.
Die, die aufliefen, machten ihre Sache aber mehr als gut. Abdullo Azizov (-60kg) bestand im Gegensatz zum ersten Wettkampftag die Waage und „hat stark gekämpft“. Der angeschlagene Lennart Most (-73kg) biss auf die Zähne und konnte sich ebenfalls über zwei Siege freuen. „Es war ein ganz erfolgreicher Kampftag“, meint Baz.
Bei aller Freude trübten zwei Verletzungen die Gesamtstimmung der Gelsenkirchener. Mikail Baz (+100kg) zog sich einen Bänderriss in der Schulter zu und Conor van Lakum (+73kg) verletzte sich ebenfalls an der Schulter. Bei letzterem ist ein Einsatz am kommenden Wettkampftag beim Liga-Favoriten Judo Team Hannover (1. Juni, 16 Uhr) noch nicht ausgeschlossen.
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