Gelsenkirchen. Nach dem ETuS-Bismarck-Rückzug spielen 13 statt 16 Teams in der Gelsenkirchener A2. Ein Klub wird benachteiligt - Staffelleiter hat keine Wahl.

Der Rückzug von ETuS Bismarck vom Spielbetrieb der Fußball-Kreisliga A, Staffel 2, hat für mächtigen Wirbel gesorgt. Die Leidtragenden sind vor allem die SG Eintracht 07/12 und der SV Horst 08 III, zwei Mannschaften, die um die Qualifikation für das künftig eingleisige Kreis-Oberhaus kämpfen. Sie haben in dieser Saison bereits zweimal gegen die Eisenbahner gespielt und jeweils gewonnen. Ihnen fehlen somit jetzt jeweils sechs Punkte in der aktualisierten Tabelle.

Des einen Leid ist oft des anderen Freud. Zwei direkte Konkurrenten der SGE 07/12 und der Horster haben Nutzen aus der Abmeldung der Bismarcker ziehen können: der Erler SV 08 II und der VfL Resse 08. Sie haben in der Hinrunde beim ETuS jeweils mit 1:2 verloren. Diese Niederlagen wurden jetzt ebenfalls aus der Wertung genommen.

SV Horst-Emscher 08 III ist plötzlich nur noch Tabellenneunter

Das hatte kuriose Auswirkungen auf die Tabelle. Zu Beginn der vergangenen Woche lag die dritte Mannschaft der Horster als Tabellensiebter einen Punkt vor dem Erler SV 08 II. Ein paar Tagen später war sie nur noch auf Rang neun notiert, zwei Punkte hinter den Erlern, obwohl der Ball in der Zwischenzeit ruhte. Wobei man wissen muss: Rang sieben berechtigt auf jeden Fall zum Klassenverbleib, Rang neun hingegen wohl nicht.

Uwe Nowitzki, der Sportliche Leiter des SV Horst 08, reagierte sehr emotional auf den Rückzug der Bismarcker und dessen Folgen. „Das klingt stark nach Wettbewerbsverzerrung“, meint er. Er kann das Vorgehen der Bismarcker nicht nachvollziehen. „Sie haben regelmäßig 14 bis 16 Spieler im Kader. Und jetzt nicht mehr?“, stellt er fragend in den Raum.

Staffelleiter Eschenröder kann Unmut des SV Horst-Emscher 08 III nachvollziehen

Er hätte von den Eisenbahnern erwartet, dass sie zumindest den Willen gezeigt hätten, ihre vier Spiele im April über die Bühne zu bringen, notfalls mit Akteuren aus der in der Kreisliga C spielenden zweiten Mannschaft. Dann wären die bisherigen Spiele von ETuS Bismarck gemäß § 52 der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) nicht aus der Wertung gefallen. Die restlichen Spiele im Mai wären mit 2:0 für den Gegner als gewonnen gewertet worden, falls sich ETuS nach dem 30. April zum Rückzug entschlossen hätte.

Gerd Eschenröder, der Leiter der Staffel 2, kann Uwe Nowitzkis Unmut nachvollziehen. „Diese Situation ist für alle nicht befriedigend“, sagt er. „Warum ETuS Bismarck seine erste Mannschaft zurückgezogen hat, hat ja sicherlich seine Beweggründe. Eine solche Entscheidung trifft ganz alleine der Verein.“ Der Fußballkreis hatte keine andere Möglichkeit als so zu handeln, wie er gehandelt hat, also die bisherigen Ergebnisse von ETuS aus der Wertung zu nehmen. „Die Spielordnung des WDFV ist bindend“, erklärt der erfahrene Kreis-Funktionär.

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