Gelsenkirchen. Die Landesregierung in NRW kürzt bei der Sportförderung. Diese Leistungen werden für Gelsenkirchens Sportvereine voraussichtlich wegfallen.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will bei der Förderung von Sportvereinen sparen – wenn auch weniger drastisch als zunächst geplant. Die Folgen für Gelsenkirchen: Sie sind nicht immens, aber spürbar. Das wurde in der vergangenen Sitzung des Sportausschusses deutlich.
So seien bei der Förderung der Übungsarbeit der Vereine generelle Kürzungen in Höhe von acht Prozent vorgesehen, sagte Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz im Fachausschuss. Das Geld ist für Übungsleiter vorgesehen, die sich vorrangig in Kinder- und Jugendgruppen um die Nachwuchsförderung kümmern. Zuletzt seien jährlich 76.000 Euro in Gelsenkirchen über den Fördertopf beantragt und bewilligt worden, so Kopatz. „Wenn man von einer gleichbleibenden Anzahl von Förderanträgen ausgeht, wäre man in Gelsenkirchen bei 6000 Euro, die wegfallen würden.“
Gelsenkirchen hat von bisherigen Förderprogrammen stark profitiert
Gekürzt werden soll ab 2024 auch beim Programm „1000x1000 – Anerkennung für den Sportverein“. Förderfähig sind hier Programme von Vereinen aus acht Schwerpunktbereichen (u.a. die Kooperation von Sportvereinen mit Schulen oder Kitas, Gesundheits- und Rehasport). Laut Kopatz gab es aus Gelsenkirchen zuletzt 16 Anträge für Mittel aus dem Programm – insgesamt 16.000 Euro, von denen also 1280 Euro wegfallen würden, wenn man die Sparpläne wie angedacht umsetzen würde.
Darüber hinaus gibt es auch Programme, die nach aktuellsten Informationen von Gelsensport überhaupt nicht fortgesetzt werden sollen. Dazu gehört die Übungsleiter-Offensive und die Bewegungs-Offensive, für welche das Land jeweils eine Million Euro zur Verfügung gestellt hat. Die genauen Folgen für Gelsenkirchen seien hier noch nicht absehbar, so der Gelsensport-Chef.
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Keine Neuauflage sei auch für das Programm„Moderne Sportstätten“ in Sicht, das die CDU-geführte Landesregierung als das „größte Sportförderprogramm jemals“ in NRW bewarb. Damit sollten die Vereine eine Modernisierung, Sanierung oder einen Um- oder Ersatzneubau ihrer Anlagen finanzieren können. Aus Gelsenkirchen erhielten alleine im Jahr 2022 sieben Vereine aus ganz unterschiedlichen Bereichen (Tennis bis Schützenverein) Gelder aus dem Programm, in Höhe von insgesamt 615.700 Euro.
Kürzung bei Übungsleiter-Förderung: SPD Gelsenkirchen bedauert „alarmierendes Zeichen“
„Ohne diese Förderung würden zahlreiche Sportstätten viel schlechter aussehen und es wären kaum Sanierungen möglich gewesen“, teilte der sportpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Andreas Batzel, mit. Dennoch hätten „jahrelange Versäumnisse“ dadurch nicht aufgefangen werden können. „Wir hätten uns eine Neuauflage deshalb sehr gewünscht.“
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Daniel Siebel, sportpolitischer Sprecher der SPD, kritisierte im Sportausschuss vor allem die Kürzung bei den Übungsleiter- und Bewegung-Offensiven. „Denn dass etwa die Turnvereine keine Erstklässler mehr aufnehmen, das liegt nicht daran, dass sie keine Flächen haben, sondern daran, dass sie keine Übungsleiter mehr haben.“ Zudem seien beide Programme für die Gesundheitsprävention von Kindern sehr bedeutsam. „Wenn da Geld eingespart wird, ist das ein alarmierendes Zeichen.“