Gelsenkirchen. In einem Stadion im Süden der Stadt Gelsenkirchen soll jahrelanges Warten ein Ende haben - und was in Hassel für einen Multifuktionspark geplant ist.
Wer schon immer mal einen Ausflug in den Dschungel machen wollte, muss aktuell nicht nach Australien oder in den Amazonas-Regenwald reisen, sondern kann auch einen Abstecher ins Gelsenkirchener Südstadion machen. Hier haben sich die Stehstufen in den vergangenen Jahren zu einem regelrechten Wald entwickelt. Die (zum Teil losen) Steine sind von Unkraut überwuchert, einige Pflanzen recken sich meterhoch Richtung Himmel. Seit Jahren ist die Stehstufenanlage mit großen Bauzäunen abgesperrt. Doch damit soll bald Schluss sein. Nach jahrelangem Warten hat die Stadt am Mittwoch im Sportausschuss erstmals einen konkreten Zeitplan für den Rückbau der Stehstufenanlage im Südstadion – und auch für den geplanten Kabinen-Umbau auf der Sportanlage Lüttinghof – vorgestellt.
„Ich habe einen Zwischenstand mitzuteilen, der sich gerade eben vor der Sitzung ergeben hat“, erzählte Sportdezernentin Anne Heselhaus, ehe sie die neuesten Entwicklungen beim Südstadion schilderte. Demnach sollen die Bauarbeiten zum Rückbau der Stehstufenanlage noch in diesem Jahr starten, anschließend soll ein Erdwall aufgeschüttet werden. Die Arbeiten an den Stufen müssen zunächst aber noch offiziell ausgeschrieben und vergeben werden. Dass sich der Umbau zuletzt immer wieder verzögert hatte, erklärte Heselhaus damit, dass Zuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung nicht klar geregelt gewesen seien. Die Kosten für den Umbau des Südstadions hatte die Stadt zuletzt auf eine halbe Million Euro geschätzt.
Gelsenkirchen: Multisportpark in Hassel
Nach diesem Update zur Sanierung des Südstadions gab Roy Primus, der Leiter der neuen städtischen Stabsstelle „Sportangelegenheiten“, auch Neuigkeiten zu den Umbauarbeiten auf der Sportanlage Lüttinghof in Hassel bekannt. Rund um die Fußballplätze wird hier seit einem Jahr ein Multisportpark gebaut, unter anderem mit einem Beachvolleyballfeld, einer Calisthenics-Anlage fürs Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht und einem Spielfeld für die Trendsportart Padel (Mischung aus Tennis Squash). Primus kündigte nun an, dass diese Arbeiten noch im Frühjahr fertig werden sollen.
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Im Juni dieses Jahres sollen dann die Umbauarbeiten am Umkleidegebäude starten. Bis Ende 2026 soll dies saniert und durch einen Anbau erweitert werden. Für diese Zeit will die Stadt den am Lüttinghof ansässigen Vereinen SC Hassel und YEG Hassel Ersatzcontainer zur Verfügung stellen, in denen sich die Spieler umziehen und duschen können. Diese sollen voraussichtlich auf dem Parkplatz aufgestellt werden. Zudem führe die Stadt gerade Gespräche über ein provisorisches Vereinsheim, ebenfalls in Form eines Containers, sagte Primus. Insgesamt werden am Lüttinghof über zehn Millionen investiert, der Großteil davon kommt aus Fördermitteln.
Planung neuer Kunstrasenplätze beschleunigen
Darüber hinaus beschloss der Sportausschuss mehrheitlich, dass die Planung neuer Fußball-Kunstrasenplätze beschleunigt werden soll. Die SPD hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, damit beim Sportentwicklungsplan, der ab dem 2. Quartal 2024 aufgestellt werden soll, zuerst der Bau neuer Kunstrasenplätze in den Blick genommen wird.
Der Bedarf bei den Vereinen sei weiterhin hoch, erklärte die SPD und bekam Unterstützung von der CDU und der FDP. Kritik gab es dagegen etwa von den Grünen, die darin eine Bevorzugung des Fußballs gegenüber anderen Sportarten sahen. Erste Ergebnisse des Sportentwicklungsplans – und damit auch zu möglichen Standorten für neue Kunstrasenplätze – soll es laut Stabstellenleiter Roy Primus noch in diesem Jahr geben.
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