Gelsenkirchen. Die SSV Buer spielt in der Landesliga vorne mit, Buer II kämpft gegen den Abstieg: Oktay Güney, Sportlicher Leiter, über die Perspektiven - und wichtige Spieler.

Oktay Güney ist bei der SSV Buer nicht nur als Trainer der in der Fußball-A-Junioren-Landesliga spielenden U19 tätig, sondern auch als Sportlicher Leiter der drei Mannschaften im Erwachsenenbereich. Die meiste Freude bereitet ihm momentan sicherlich die Erste, die in der Landesliga im Kampf um den Aufstieg ein Wörtchen mitredet. Die WAZ unterhielt sich mit dem 43-Jährigen darüber und auch über die in der Bezirksliga spielende zweite Mannschaft.

Herr Güney, die erste Mannschaft der SSV Buer ist in der Landesliga seit neun Spieltagen ungeschlagen und steht auf Platz drei der Tabelle. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden?

Oktay Güney: Ich bin absolut zufrieden und besonders stolz darauf, dass sich die Mannschaft zum größten Teil aus Spielern zusammensetzt, die aus unserem eigenen Nachwuchs stammen und die schon als A- und B-Junioren für uns gegen den Ball getreten haben. Ich glaube, das ist weit und breit eine echte Ausnahme auf dieser Ebene.

Der Rückstand auf Spitzenreiter Westfalia Herne beträgt lediglich drei Punkte. Wie realistisch ist ein Aufstieg in die Westfalenliga?

Darüber wollen wir gar nicht reden. Wenn es tatsächlich passieren sollte, nehmen wir das natürlich gerne mit. Aber wir haben eine junge Mannschaft, die ihre Fehler macht und daraus lernen wird. Andere Klubs, beispielsweise Westfalia Herne, haben ganz andere Möglichkeiten als wir und sind uns insofern voraus. Wir sind mit dem, was wir bisher erreicht haben, sehr glücklich.

SSV Buer: Erste Mannschaft hat Verletzungspech

Am Sonntag muss die Mannschaft von Trainer Mišel Zec zum Tabellenzweiten SV Brackel 06. Mit welchen Erwartungen fährt die SSV Buer dorthin?

Die Brackeler haben vor einem Jahr fast bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen müssen. Sie spielen diesmal eine super Saison. Das wird ein schwieriges Spiel für uns, aber wir freuen uns darauf und wollen auch dort bestehen.

Leider schlägt gerade jetzt das Verletzungspech zu. Nach Koray Basar hat es zuletzt auch Maurice-Joel Weißbohn und Burak Günes erwischt.

Burak Günes hat es ganz besonders schlimm getroffen. In seinem rechten Knie ist so ziemlich alles kaputt, was kaputt gehen kann. Er bekommt von uns alle Zeit, um vollständig zu genesen, und er weiß, dass er dann wieder fester Bestandteil der Mannschaft sein wird.

SSV Buer II mit langer Durststrecke

Im Gegensatz zur ersten Mannschaft sieht die Situation für die zweite Mannschaft nicht so gut aus.

Wir hatten nach dem Aufstieg in die Bezirksliga damit gerechnet, dass sie gegen den Abstieg spielen wird. Etwas überraschend kommt jedoch, dass sie eine so lange Durstrecke mit sieben Niederlagen am Stück und dem anschließenden 1:1 beim SV Zweckel durchmachen muss.

Oktay Günay, hier als Trainer der U19 der SSV Buer während eines Spiels der Fußball-A-Jugend-Landesliga.
Oktay Günay, hier als Trainer der U19 der SSV Buer während eines Spiels der Fußball-A-Jugend-Landesliga. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Wie realistisch ist es, dass der Klassenerhalt bei fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer noch gelingen kann?

Wir geben nicht auf und wollen in der Bezirksliga bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass Seldin Malkoc und sein Trainer-Team es noch schaffen werden. Sie genießen unser voller Vertrauen.

Florian Weber und Toygar Mutluer sollen bleiben

In der vergangenen Saison hat die Zweite im Kampf um den Aufstieg personelle Unterstützung aus der ersten Mannschaft bekommen. Wird sich das in diesem Jahr im Kampf gegen den Abstieg wiederholen?

Wir haben uns darüber schon unsere Gedanken gemacht. Das ist sicherlich möglich, aber Priorität hat natürlich die erste Mannschaft. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass die Zweite auch ohne personelle Unterstützung von oben die Klasse halten kann. Sie braucht einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis.

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Mit Florian Weber half vor einem Jahr auch eines der herausragenden Talente der SSV Buer in der zweiten Mannschaft aus. Auf ihn sind längst höherklassige Klubs aufmerksam geworden. Ist er an der Löchterheide zu halten?

Ich bin dran und sehr zuversichtlich. Er ist schließlich ein Bueraner Junge …

… ein Bueraner Junge aus Oberhausen …

Ja, richtig, aber er spielt seit den C-Junioren für die SSV Buer, nachdem er zuvor in der Knappenschmiede des FC Schalke 04 war. Auch um Toygar Mutluer bemühen wir uns. Für die weitere Entwicklung der beiden Jungs wäre es gut, noch mindestens ein, zwei Jahre in Buer zu bleiben, bevor sie den nächsten Schritt machen.