Gelsenkirchen. Der A-Liga-Absteiger spielt um den Titel mit, vier Winter-Neuzugänge helfen dabei. Das plant der Verein um den Vorsitzenden Timo Mroß.

Im vergangenen Sommer hat es den FC Horst 59 erwischt. Nach einer 4:5-Niederlage im Abstiegsendspiel gegen Kickers Ückendorf mussten die Löwen nach sechs Jahren im Oberhaus des Fußball-Kreises wieder zurück in die Kreisliga B. Mehr als ein halbes Jahr nach diesem bitteren Gang bleibt festzustellen: Die Horster haben den Abstieg recht gut verkraftet.

„Wir waren nach dem Abstieg ehrlich zueinander und mussten anerkennen, dass es an Qualität im Kader mangelte“, bekennt Timo Mroß, der den Vorsitz an der Albert-Schweitzer-Straße vor einem Jahr mit damals gerade einmal 32 Lenzen in einer schwierigen Zeit übernommen hat.

Sein Blick richtete sich sofort nach vorne. „Zurückzublicken bringt sowieso nichts“, sagt er. Zusammen mit Trainer Christian Keiser machte er sich auf die Suche nach neuen Spielern, um die Quantität und auch die Qualität des Teams zu steigern. Nach Abschluss der Hinrunde dieser Saison darf man ihnen bescheinigen, dass ihre Suche erfolgreich war.

FC Horst 59: Eines von vier Teams mit Meister-Hoffungen

Vier Mannschaften dürfen sich in der Staffel 1 der Kreisliga B noch Hoffnungen auf den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die künftig eingleisige Kreisliga A machen, dazu gehören auch die Horster. Sie belegen mit 27 Punkten aus 13 Spielen den dritten Platz, einen Punkt dahinter folgt Hansa Scholven. Vor ihnen rangieren der BV Rentfort III mit 30 Punkten und die zweite Mannschaft von Eintracht Erle, die bereits eine Rückrunden-Partie ausgetragen und 28 Punkte auf dem Konto hat.

Dass es für die 59er so gut laufen würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Aber jetzt haben sie Blut geleckt. Auch Torjäger Dominik Jollberg, der mit zehn Treffern zu alter Form zurückgefunden hat, nachdem er im Abstiegsjahr häufig angeschlagen aussetzen musste. „Wir haben uns oben festgebissen“, sagt Timo Mroß. „Jetzt wollen wir ganz oben angreifen. Das ist unser Plan. Mit der Qualität, die jetzt in unserem breiter gewordenen Kader steckt, dürfen wir diesen Anspruch haben.“

Vier Neuzugänge in diesem Winter

Und diese Qualität wurde während der Winterpause noch erhöht. Die Horster zogen vier weitere Zugänge an Land, die den Verein bereits kennen oder zumindest gewohnt sind, zu Hause auf der allseits unbeliebten Asche anzutreten: Aissan El-Boukhrissi (SuS Schwarz-Blau Gladbeck), Justin Kretschmann (Beckhausen 05), Mert Gülec (SC Schaffrath) und Kevin Gingado (TuS Holsterhausen).

Weitere Nachrichten aus dem Lokalsport

Aber auch mit ihnen dürfte der sofortige Wiederaufstieg kein Selbstläufer sein. „Wir haben ernstzunehmende Konkurrenz“, sagt Timo Mroß. „Auch die Rentforter, die nach dem vermutlichen Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Kreisliga A wohl nicht auf ihr Aufstiegsrecht verzichten würden.“

Den Verein weiter stabilisieren

Timo Mroß ist zwar erst 33 Jahre alt, aber man kann ihn trotzdem fast schon als Horster Ur-Gestein bezeichnen. Seit dem B-Junioren-Alter ist er, abgesehen von einem einjährigen Abstecher zu Adler Ellinghorst, für die 59er aktiv. Den Mut, den er vor einem Jahr offenbarte, als er mit einer jungen Crew, bestehend aus Daniel Sontowski (2. Vorsitzender), Svenja Laufenberg (1. Kassiererin) und Mirco Schewe (1. Geschäftsführer), für den Vereinsvorsitz kandidierte, begründet er so: „Ich bin im Umfeld des Vereins aufgewachsen. Ich hätte es schade gefunden, wenn der FC Horst 59 nach dem Abstieg aus der Kreisliga A den Bach runtergegangen wäre.“

Den aktuellen Aufschwung will er mit seinen Vorstandskollegen nutzen, um den Verein weiter zu stabilisieren. „Wir wollen alles Schritt für Schritt machen“, sagt er. „Wir haben eine vernünftige Mannschaft zusammengestellt. Jetzt wollen wir schauen, ob uns die Rückkehr in die Kreisliga A gelingt. Alles Weitere wird sich dann zeigen.“