Gelsenkirchen. Der 36-Tore-Mann der Vorsaison blieb nur ein halbes Jahr in Beckhausen. Das erhofft sich der Stürmer im neuen Jahr mit dem Schmeling-Team.

„Ach hätten wir doch noch Christopher Rausch …“ Trainer Markus Schmeling von Eintracht Erle stieß diesen Seufzer in der Hinrunde dieser Saison in der Fußball-Kreisliga A mehr als nur einmal aus - und zwar immer dann, wenn seine Mannschaft ohne kaltschnäuzigen Vollstrecker zu fahrlässig mit ihren Tormöglichkeiten umgegangen ist.

In der vergangenen Saison erzielte Christopher Rausch 36 gewertete Treffer für die Eintracht und damit nach Steffen Dörpinghaus von der SSV Buer II die zweitmeisten in der Staffel 1 in der Saison 2022/23. Umso größer war der Schock, als der 26-Jährige seinen Wechsel zum Liga-Rivalen Beckhausen 05 verkündete. Einen adäquaten Nachfolger für ihn fanden die Erler im vergangenen Sommer nicht.

Christopher Rausch: Rückkehr nach einem, halben Jahr

Aber jetzt haben sie einen gefunden. Sein Name: Christopher Rausch. Er kehrt nach nur einem halben Jahr an die Oststraße zurück, und damit dürften auch die Christopher-Rausch-Seufzer von Markus Schmeling der Vergangenheit angehören. So ganz wohl hat sich der Angreifer, der als Nachwuchsfußballer für den VfB Hüls, für den TSV Marl-Hüls, für die SSV Buer und für Vestia Disteln aktiv war, in Beckhausen anscheinend nicht gefühlt.

„Ich bin nicht im Schlechten von Beckhausen weggegangen“, sagt der Torjäger. „Von der Mannschaft bin ich super aufgenommen worden.“ Es lief für ihn an der Braukämperstraße aber trotzdem nicht nach Wunsch. Er handelte sich eine Rote Karte ein, außerdem fiel er aufgrund beruflicher Verpflichtungen einige Spiele aus. Im Trikot der Schwarz-Blauen erzielte er gerade einmal drei Tore. „So wenige wie noch nie in einem Halbjahr, seitdem ich Fußball spiele“, räumt er ein.

Beckhausen 05: Zweiter namhafter Abgang in diesem Winter

In Beckhausen hatte man sich von seiner Verpflichtung sicherlich etwas mehr versprochen, man wollte mit ihm zum Sprung in den überkreislichen Fußball ansetzen. „Es hat anscheinend nicht so harmoniert zwischen Spieler und Verein.“, sagt 05-Spielertrainer Tim Woberschal. „Er ist nie richtig angekommen, war nicht oft beim Training dabei. Ich wünsche ihm, dass er in Erle die Lust am Fußball wiederfindet.“ Die Rückkehr nach Erle betrachtet er recht emotionslos: „Reisende soll man nicht aufhalten.“ Nach Mike Neumann (zu Viktoria Resse) ist Christopher Rausch der zweite namhafte Abgang der Beckhausener in diesem Winter.

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Christopher Rausch hofft, in Erle zu alter Form zu finden. „Bei der Eintracht hatte ich in der Saison 2022/23 meine persönliche beste Zeit“, sagt er. „Das Spiel war auf mich zugeschnitten. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, obwohl ich nach meinem Wechsel von der Spvgg Erle 19 nur ein Jahr für die Eintracht gespielt habe.“

Sein zweites Engagement bei der Eintracht soll nach seinen Vorstellungen deutlich länger dauern, auch wenn sein Wunsch, in die Bezirksliga zurückzukehren, zumindest kurzfristig nicht realisiert werden dürfte. „Mit dem Aufstieg wird es in dieser Saison wohl nichts mehr“, mutmaßt er. „Der VfB Kirchhellen dürfte nicht mehr aufzuhalten sein.“

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Blicke des aktuellen Tabellenzweiten Eintracht Erle richten sich bereits in die nähere Zukunft. Die Verpflichtung von Christopher Rausch war ebenso wie jene von Patrick Platzek (vom SV Hessler 06) und Markus Herkt (von Viktoria Resse) bereits ein Vorgriff auf die Saison 2024/25.

Obwohl es in den nächsten Monaten im Grunde nur noch um die so gut wie sichere Qualifikation für die eingleisige Kreisliga A geht, will Christopher Rausch zu seinen bisherigen drei Treffern noch einige hinzufügen. „36 werden es diesmal wohl nicht, aber 15 bis 20 sollten drin sein“, sagt er selbstbewusst.