Gelsenkirchen. SSV Buer und YEG Hassel (Landesliga) sind Gelsenkirchens klassenhöchste Amateurteams. Wie die überkreislichen Vereine die neue Saison angehen.

An diesem Samstag, am 1. Juli, beginnt ganz offiziell die neue Saison im Amateurfußball. Wenn es dann am zweiten August-Wochenende wieder um Tore und Punkte geht, hat Gelsenkirchen im überkreislichen Bereich acht Mannschaften am Start. Das ist eine Mannschaft mehr als in der zurückliegenden Spielzeit. Grund zum Jubeln gibt es aber trotzdem nicht.

Denn: Der Gelsenkirchener Fußball muss zwei Abstiege verkraften. YEG Hassel konnte die Westfalenliga nicht halten, und für den SV Horst 08 geht es nach zehn Jahren in der Westfalen- und Landesliga zurück in die Bezirksliga. Der einzige Lichtblick war zuletzt der Aufstieg von SSV Buer II von der Kreisliga A in die Bezirksliga.

2023/24: Erstmals weder Ober- noch Westfalenligist in Gelsenkirchen

In der Saison 2023/24 wird Gelsenkirchen erstmals keine Mannschaft in der Oberliga oder in der Westfalenliga haben.

Zum Vergleich: In der Saison 2016/17, also vor sieben Jahren, spielten der SC Hassel in der Oberliga sowie YEG Hassel und der SV Horst 08 in der Westfalenliga. Andere Städte in der Umgebung haben Gelsenkirchen längst den Rang abgelaufen. Dortmund und Bochum sowieso, aber mittlerweile auch Herne.

SSV Buer: Solides Fundament

Klammert man mal den FC Schalke 04 aus, dann kickt die klassenhöchste Gelsenkirchener Fußballmannschaft nur noch in der 7. Liga. Dass sich daran etwas ändert, ist am ehesten der SSV Buer zuzutrauen. Die Rothosen können auf ein solides Fundament bauen, sie betreiben eine solide und stabile Nachwuchsarbeit, aber sie müssen die katastrophale Rückrunde der vergangenen Landesliga-Saison hinter sich lassen. Als zweitschlechtestes Team der Rückrunde lagen sie am Ende nur acht Punkte vor den Abstiegsplätzen.

Künftig soll es an der Löchterheide wieder besser laufen. Trainer Misel Zec hat die Mannschaft weiter verjüngt.

Mit Ramadan Ibrahim, Daniel Bertram und Ali Serhan sind drei erfahrene Spieler gegangen. Mahir Kaya von YEG Hassel sowie die nach Buer zurückgekehrten Melih Aydin und Louis Jozek sollen mithelfen, die Lücken zu schließen.

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YEG Hassel muss den Abstieg aus der Westfalenliga verdauen

Bei YEG Hassel bleibt abzuwarten, wie man den überraschenden Abstieg aus der Westfalenliga verdaut hat.

Der neue Trainer Marcel Radke muss ein neues Gerüst aufbauen und kann dabei auf einige Zugänge setzen, die bereits bei Firtinaspor Herne und beim SV Horst 08 mit ihm zu tun hatten.

SV Horst 08 will schnell wieder raus aus der Bezirksliga

Eine Klasse tiefer muss der SV Horst 08 ebenfalls mit den Wunden eines Absteigers leben. Die Horster machen kein Geheimnis daraus, dass sie die Bezirksliga so schnell wie möglich wieder verlassen wollen.

Ein wichtiger Baustein bei der Mission Wiederaufstieg soll der zurückgekehrte Ramadan Ibrahim sein. Allerdings haben die Null-Achter einige Stammspieler verloren. Ein Selbstläufer dürfte der Aufstieg unter dem neuen Trainer Guido Naumann nicht werden. Am Freitag meldeten die Horster einen weitere Neuzugang: Kürsat Ali Yilmaz (34), Linksverteidiger, wechselt von den Sportfreunden Bulmke zum SV 08.

SV Hessler 06 und Erler SV 08 setzen auf junge Spieler

Der SV Hessler 06 hat die Saison 2022/23 in der Bezirksliga als Tabellendritter beendet. Trainer Holger Siska hat Lunte gerochen und will ähnlich gut abschneiden. Aber ob es bereits zu mehr reicht? Fraglich.

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Die Null-Sechser haben mit Kaan Gülmez und Jordi Ganser zwei Spieler vom Erler SV 08 geholt und vertrauen ansonsten ihren Eigengewächsen aus der erfolgreichen U19.

Der Erler SV 08 wiederum hat mit Michael Czerwinski den Trainer der zweiten Mannschaft hochgezogen und in seinem Schlepptau auch den einen oder anderen Spieler. Der Forsthaus-Klub setzt ebenfalls eindeutig auf junge Spieler.

Verstärkung für Viktoria Resse, SC Hassel setzt auf das Rückrunden-Team

Viktoria Resse hat versucht, sich vor allem dort zu verstärken, wo zuletzt der Schuh drückte: in der Innenverteidigung und im Angriff. Nach Jahren des Rückschritts scheint der Emscherbruch-Klub in der vergangenen Saison den Turnaround geschafft zu haben. Es soll jetzt wieder nach oben gehen.

Der SC Hassel darf aufatmen. Trainer Enis Ayyildiz steht im Wesentlichen das erfolgreiche Team der zurückliegenden Rückrunde zur Verfügung. Auch beim Neuling SSV Buer II hat sich nicht viel verändert. Bitter ist jedoch der Verlust von Michael Krakala. Der Torjäger hat sein Karriereende angekündigt.

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