Gelsenkirchen. Der SV Horst 08 hat noch einen Stürmer an Land gezogen. Pikant: Der Neue hatte Anteil daran, dass 08 aus der Landesliga abgestiegen ist.
Der SV Horst 08 macht ernst mit seinen Bemühungen um eine sofortige Rückkehr in die Fußball-Landesliga. Nach Khaled El-Hamad (DSC Wanne-Eickel), Maximilian Danquah (Essener SC Preußen), Pandy Jeremie Mvunuku (SSVg Velbert II) sowie Khalil Omairat und Shadi Omairat (beide eigene A-Junioren) hat der Schollbruch-Klub einen ganz dicken Fisch als sechsten Zugang für die neue Saison in der Bezirksliga an Land gezogen: Ramadan Ibrahim.
Der 29-Jährige kehrt nach nur einer Spielzeit bei der SSV Buer in den Horster Norden zurück und soll das Offensivspiel des Absteigers beleben. Dass ihm das zuzutrauen ist, belegen die Zahlen aus der vergangenen Saison. Mit 17 Treffern landete er in der Torschützenliste der Landesliga, Staffel 3, auf Rang sechs.
Ramadan Ibrahim kann im offensiven Mittelfeld und auch im Angriff eingesetzt werden. „Private, familiäre und berufliche Gründe“, so der Torjäger, gaben den Ausschlag, dass er zum SV Horst 08 zurückkehrt. „Außerdem wohne ich jetzt in der Nähe der Sportanlage.“
Der Angreifer mag offenbar Rückhol-Aktionen
Vor allem Okan Isleyen, einer seiner besten Freunde und Verteidiger bei den Null-Achtern, hat sich für den Wechsel stark gemacht. „Und am Ende hat es dann geklappt“, sagt Ramadan Ibrahim.
Darüber freut sich auch das Horster Vorstandsmitglied Kathrin Vieth. „Wir waren auch während seiner Zeit in Buer im Austausch“, erzählt sie. „Es bestehen Freundschaften mit Spielern aus der Mannschaft. Auch ich habe einen engen Kontakt zu ihm. Sein Weggang vor einem Jahr war sehr bitter und traurig.“
Dass Ramadan Ibrahim jetzt zurück nach Horst wechselt, überrascht angesichts seiner Vita nicht sonderlich. Er mag offensichtlich solche Rückhol-Aktionen. Beim SV Zweckel war er ebenfalls zweimal, bei der SSV Buer sogar dreimal. Außerdem kickte er für den VfB Bottrop, für Dostlukspor Bottrop und für Firtinaspor.
Seine erste Zeit in Horst endete nicht harmonisch
„Wir haben in Horst immer ein gutes und familiäres Umfeld vor Ort“, sagt Kathrin Vieth. „Das fand Ramadan Ibrahim auch schon während seiner ersten Zeit bei uns gut. Mit ihm bekommen wir einen erfahrenen und in Gelsenkirchen gut bekannten Spieler, der uns verstärken wird und richtig motiviert ist.“
Seine erste Zeit in Horst verbrachte der deutsche Staatsbürger mit libanesischem Migrationshintergrund zwischen Juli 2020 und Juni 2022. Sie endete nicht harmonisch. „Ich habe mich nicht mehr wertgeschätzt gefühlt“, sagt Ramadan Ibrahim.
Er will nicht mehr näher darauf eingehen, sondern nach vorne blicken und einen Neuanfang machen. „Der SV Horst 08 will zurück in die Landesliga. Und das will ich auch“, betont er. „Klar, wir wollen aufsteigen, am besten ganz schnell, aber wir machen uns keinen Druck. Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen.“
Kathrin Vieth freut sich auf die neue Saison
Dass es für den SV Horst 08 in der Saison 2022/23 nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, obwohl er 42 Punkte aus 34 Spielen holte, hat zu einem Teil auch Ramadan Ibrahim zu verantworten. Es gehört zur Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet er es war, der im Landesliga-Derby durch einen verwandelten Foulelfmeter das 2:1-Siegtor für die SSV Buer gegen seine ehemaligen und künftigen Mitspieler aus Horst erzielte.
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„Wir sind aber nicht wegen dieses Tores abgestiegen, sondern weil wir in der Hinrunde zu wenig Punkte geholt haben“, macht Kathrin Vieth deutlich. „Wir müssen immer auf uns gucken und nicht auf andere. Wir haben den Abstieg jetzt verdaut und freuen uns auf eine neue Saison mit vielen Derbys und spannenden Spielen.“
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