Gelsenkirchen. Mit Teutonia Schalke II schafft es der torlose Gruppenletzte bis ins Finale - das ruft zum Teil scharfe Kritik am Modus hervor.
Zwei Titel an einem Wochenende: Die SSV Buer hat nach der Hallenfußball-Kreismeisterschaft der Erstmannschaften auch die der Reserveteams gewonnen. Die in der Kreisliga A spielende SSV-Zweite überrollte am Sonntag im Finale das Überraschungsteam Teutonia Schalke II (Kreisliga C) mit 8:0.
Middelich-Resse II wrd Dritter
Den dritten Platz sicherte sich B-Ligist Spvgg Middelich-Resse II, der A-Ligist Westfalia 04 II im kleinen Finale mit 5:3 nach Neunmeterschießen bezwang. Die weiteren Titelanwärter SV Horst 08 II, Erler SV 08 II und YEG Hassel II schieden überraschend schon im Viertelfinale aus.
„Der Titel unserer Ersten hat uns angetrieben. Wir haben gedacht: Was die Erste kann, können wir auch“, freute sich SSV-Stürmer Steffen Dörpinghaus. Er erhielt gemeinsam mit Teamkollege Henry Jozek den Preis als bester Torjäger des Turniers (beide sieben Treffer).
Westfalias Rölke wird bester Keeper
Als bester Torwart wurde Westfalia-Keeper Stefan Rölke ausgezeichnet, bester Spieler wurde Ozan Bingöl von Teutonia Schalke. Letzterer erlebte mit seinem Team einen abenteuerlichen Tag. Dass die Teutonia überhaupt ins Finale kam, lag nämlich in erster Linie am Turniermodus: Die Gruppe A hatten die Schalker als punktloser Letzter abgeschlossen, mit einer Tordifferenz von 0:17 (!) Treffern.
Da allerdings alle vier Mannschaften aus jeder Gruppe weiterkamen, durfte die Teutonia trotzdem im Viertelfinale mitkicken – und bezwang da den A-Ligisten Erler SV 08 II, der in der Gruppe B auf Platz eins gelandet war, mit 5:4 nach Neunmeterschießen.
Gruppensieger Horst 08 II scheitert im Viertelfinale
Im Halbfinale folgte dann ein 5:2-Sieg gegen Westfalia. Auch der andere Gruppensieger Horst 08 II scheiterte im Viertelfinale am Gruppenletzten Middelich (0:2).
Horsts Trainer Michael Braun kritisierte den Modus scharf: „Da kannst du in der Gruppenphase mit deiner Jojo-Truppe spielen und die guten Spieler erst im Viertelfinale reinbringen. Du bist ja sowieso dafür qualifiziert.“
Czerwinski: „Dann war die Vorrunde für Nüsse“
Ähnlich sah es Erles Trainer Michael Czerwinski: „Ich gönne der Teutonia das, aber sowas geht gar nicht. Dann war die Vorrunde ja für Nüsse.“ Heltmut Lauschus aus dem Organisationsteam des Fußballkreises begründete den kuriosen Modus so: „Wir wollten mehr K.O.-Spiele, um so noch mehr Spannung reinzubringen. Der Modus stand schon fest, bevor wir wussten, wie viele Mannschaften letztlich mitspielen.“ Bei den Zuschauern kam das offenbar nicht gut an, denn das Finale fand vor einer halbleeren Tribüne statt. Viele hatten die Halle vorher schon verlassen.