Gelsenkirchen. Vorsitzender Marcel Denneborg ist nach dem Erfolg bei den Hallenkreismeisterschaften mächtig stolz auf seine Mannschaft.

Gelsenkirchen hat einen neuen Kreismeister im Hallenfußball. Der Landesliga-Zweite SSV Buer gewann das Endspiel gegen den Erler SV 08 aus der Bezirksliga trotz eines 2:4-Rückstands noch mit 5:4 und durfte anschließend einen Umschlag mit 1000 Euro als Prämie für den Turniersieg in Empfang nehmen.

YEG Hassel: Aus im Viertelfinale

Der unterlegene Finalist Erler SV 08 strich 600 Euro ein. Für den favorisierten Titelverteidiger YEG Hassel kam das Aus überraschend bereits im Viertelfinale.

„Wir haben den Titel absolut verdient gewonnen“, meinte Buers Trainer Misel Zec, der die Schürenkamp-Halle aus beruflichen Gründen bereits vor dem Halbfinale verlassen musste.

Vorsitzender Marcel Denneborg war hingegen bis zum Schluss vor Ort und mächtig stolz auf sein Team. „Die Jungs haben über den gesamten Tag eine super Leistung gebracht“, schwärmte er. „Sie haben in jeder Situation gezeigt, dass sie zusammenhalten.“ Kadir Mutluer und Daniel Bertram, die beiden Oldies, waren die prägenden Akteure im Team der Bueraner.

Der etatmäßige Offensivspieler Kadir Mutluer überraschte in seiner Rolle als spielender Torwart. Das machte er so gut, dass er von der Turnierjury als bester Torwart ausgezeichnet wurde.

Karagülmez trifft per Weitschuss

Im Endspiel zeigte sich allerdings, dass diese Spielweise nicht frei von Risiken ist. Zweimal wurde die SSV, als ihr Tor nach Ballverlusten im Aufbauspiel verwaist war, mit Weitschuss-Gegentoren durch Bünyamin Karagülmez bestraft.

Nach dem Treffer zum 2:4 waren nur noch drei Minuten zu spielen, und trotzdem gelang es den Rothosen noch, die Partie zu drehen. Daniel Bertram glich mit einem Doppelschlag zum zwischenzeitlichen 4:4 aus, und ausgerechnet Kadir Mutluer setzte dem packenden Finale mit seinem 5:4-Siegtor 15 Sekunden vor Schluss die Krone auf. Mehr Spannung ging nicht.

Kadir Mutluer vom Hallenkreismeister SSV Buer erhält die Auszeichnung für den besten Torwart. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services
Kadir Mutluer vom Hallenkreismeister SSV Buer erhält die Auszeichnung für den besten Torwart. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Buers Mutluer erspart neue Trainersuche

Kadir Mutluer ersparte Erles Vorsitzenden Andreas Sasse damit die Suche nach einem neuen Trainer. Hartmut Scholz hatte die Mannschaft erst nach Abschluss der Hinrunde wieder übernommen und als Nachfolger seines eigenen Nachfolgers Bastian van den Boom scherzhaft erklärt, dass er das Amt wieder zur Verfügung stellen werde, falls seine Jungs die Gelsenkirchener Hallenkreismeisterschaften gewinnen würden.

Scholz: „Haben uns als Team präsentiert“

Etwas ernster erklärte er nach dem verlorenen Finale: „Wir sind schlecht reingekommen, haben unter dem Strich aber ein sehr gutes Turnier gespielt. Wichtig war, dass wir uns auf der Platte als Mannschaft präsentiert haben.“

Das Spiel um den dritten Platz, in dem es um 300 Euro und um 200 Euro ging, gewann Landesligist SV Horst 08 mit 4:2 gegen Westfalia 04. Die Bismarcker durften trotzdem stolz auf sich sein. Der Bezirksliga-Absteiger, der bereits in der Vorrunde viel Offensivgeist und Spielfreude versprüht hatte, überraschte auch in der Endrunde und erreichte als einziges Team aus der Kreisliga A das Halbfinale, in dem er mit 1:3 gegen den Erler SV 08 das Nachsehen hatte.

Teams aus Stauder-Gruppe schalten Basdorf-Mannschaften aus

Die SSV Buer gewann das andere Halbfinale mit 4:1 gegen Horst 08. Im Viertelfinale kam es zu der kuriosen Situation, dass sich alle vier Mannschaften aus der Stauder-Vorrundengruppe gegen die vier Mannschaften aus der Basdorf-Gruppe durchsetzen konnten.

Westfalia 04 sorgt für Aufsehen

Für Aufsehen sorgte vor allem der 8:1-Kantersieg des Vorrunden-Vierten Westfalia 04 gegen Eintracht Erle, den Sieger der anderen Gruppe. Kurz zuvor machte auch der Erler SV 08 von sich reden. Die Grün-Weißen eliminierten den favorisierten Westfalenligisten YEG Hassel mit 4:3 nach Neunmeterschießen.

Erles Bünyamin Karagülmez und Westfalias Kevin Nalasko kämpfen um den Ball. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services
Erles Bünyamin Karagülmez und Westfalias Kevin Nalasko kämpfen um den Ball. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Hakan Durdu, der neue Coach von YEG, haderte mit dem Fußball-Glück. „Wir haben das Spiel trotz zweimaliger Führung nicht für uns entscheiden können. Damit hat sicherlich niemand gerechnet“, meinte er.

„Aber irgendwann ist halt der Zeitpunkt gekommen, dass auch mal eine andere Mannschaft das Hallenmasters gewinnt.“ Das war, wie sich etwa eineinhalb Stunden später zeigen sollte, die SSV Buer. Die Mannschaft vom Nordring war im Feld der zwölf Teilnehmer die einzige, die das Turnier ungeschlagen überstand. Nur beim 1:1 im Gruppenspiel gegen den SV Horst 08 musste sie sich mit einem Teilerfolg begnügen. Insofern erübrigten sich alle Fragen, ob das beste Team das Turnier gewonnen hat.