Hassel/Buer. Das war 2020. Nun treffen sich der SC Hassel und Viktoria Resse erstmals zu einem Meisterschaftsspiel, einem Gelsenkirchener Bezirksliga-Derby.
Am Montag gibt es im Gelsenkirchener Amateurfußball eine Premiere. Der SC Hassel und Viktoria Resse stehen sich erstmals in einem Meisterschaftsspiel gegenüber. Die Partie der beiden Fußball-Bezirksligisten beginnt am Lüttinghof um 15 Uhr.
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Es ist ein Duell, das eine gewisse Brisanz hat. Beide Mannschaften haben sich bislang zwar noch nicht um Tore und Punkte duelliert, aber sie haben schon mal außerhalb des Platzes einen Strauß ausgefochten. Vor etwa zweieinhalb Jahren wilderte der SC Hassel bei den damals noch in der Landesliga spielenden Ressern, worüber man am Emscherbruch alles andere als amüsiert war.
Sechs Spieler wechseln 2020 von Viktoria Resse zum SC Hassel
Marcel Hutsch, Tobias Leufke, Marc Svensson, Lukas Tomanek, Mike Neumann und Moritz Eckstein wechselten vor der Saison 2020/21 von der Viktoria zum Sport-Club. Ein Jahr danach folgte auch noch Mikail Birbir. Peter Colmsee, seinerzeit noch als Geschäftsführer bei der Viktoria tätig, äußerte sich vor allem gegenüber den damaligen Hasseler Trainer Tim Kochanetzki angesäuert. „Er hat wohl fast jeden Spieler von uns angerufen, um ihn abzuwerben“, ereiferte sich das Resser Urgestein. „Ich finde ein solches Verhalten nicht gut.“
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Heute ist Gras über die Sache gewachsen. „Ich bin mit dem SC Hassel im Reinen“, sagt Peter Colmsee, der sich aus der ersten Reihe zurückgezogen hat und sich jetzt um Sponsoren für die Viktoria kümmert. Dass er damals sehr enttäuscht war, gibt er auch heute noch zu. Er will nicht nachtreten und sagt: „Allem Anschein nach haben sich die Erwartungen der Spieler, die damals gewechselt sind, nicht erfüllt.“
Der SC Hassel muss 3750 Euro an Viktoria Resse überweisen
Damit dürfte er Recht haben, denn von den sechs Spielern, die im Sommer 2020 von Resse nach Hassel gezogen sind, trägt niemand mehr das grün-weiße Trikot. Sie haben den SC Hassel nicht weitergebracht, und die Viktoria stieg zwischenzeitlich von der Landes- in die Bezirksliga ab. Man spricht oft von einer Win-win-Situation. In diesem Fall war das eine Lose-lose-Situation. Es gab nur Verlierer.
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Zu den Verlierern gehörte auch die Hasseler Vereinskasse, denn für jeden Zugang aus Resse mussten 625 Euro abgelöst werden, also insgesamt 3750 Euro. Geld, das der Sport-Club heute gut gebrauchen könnte. Die Aufregung von damals hat Hassels Vorsitzender Jörg Böwing nur bedingt verstanden. „Die Resser hätten sich damals lieber fragen sollen, warum so viele Spieler den Verein verlassen haben. Dafür muss es Gründe gegeben haben.“
Resses Trainer Matthias Potthoff sieht sein Team in der Favoritenrolle
Viktoria hat den personellen Aderlass inzwischen verkraftet und führt mit dem aktuellen Trainer Matthias Potthoff einen Neuanfang fort, der inzwischen erste Früchte trägt. Der Verein will in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen und hat nach einem schwachen Start die Kurve gekriegt.
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„Wir fahren sicherlich als Favorit zum Derby“, sagt Matthias Potthoff. „Wir wollen nachlegen und den nächsten Sieg landen.“ Hassels Trainer Calogero Cavaleri möchte das verhindern. „Ich bin guter Dinge“, sagt er, nachdem sein Team zwei der vergangenen drei Spiele gewinnen konnte. „Unsere Jungs wissen, worum es gegen die Resser geht. Wir wollen uns von den Abstiegsplätzen weiter absetzen.“