Gelsenkirchen. Das Derby hatte beim 2:2 viel zu bieten. Der SC Hassel und Viktoria Resse punkteten dreifach.

Kein schlechter Sonntag für die : Der SC Hassel und Viktoria Resse gewannen ihre Partien mit 3:2, und im Derby zwischen dem SV Hessler 06 und dem Erler SV 08 gab es zumindest keinen Verlierer.

Hessler geht 2:0 in Führung

SV Hessler 06 – Erler SV 08 2:2 Beide Mannschaften bleiben auch nach dem direkten Duell weiterhin ungeschlagen. Mit dem 2:2 im Jahnstadion konnte der SV Hessler 06 besser leben als der Erler SV 08, obwohl er zwischenzeitlich mit 2:0 vorne lag.

„Unter dem Strich müssen wir mit dem einen Punkt hochzufrieden sein“, gab Holger Siska, der Trainer des Gastgebers, zu. Die Gäste aus Erle zeigten die reifere Spielanlage, sie gaben bereits in der ersten halben Stunde den Takt an, ohne dass dabei etwas Zählbares heraussprang.

Sie kamen allerdings aus dem Rhythmus, nachdem sich ihr Schlussmann Tobias Zimmer ohne gegnerische Einwirkung am Fuß verletzte. Der Rückkehrer vom VfB Günnigfeld biss auf die Zähne, versuchte durchzuhalten, auch weil die Erler keinen Ersatz-Torwart auf der Bank hatten.

Tomanek trifft per Kopf für Hessler 06

Kurz nach der Pause, als Lukas Tomanek nach einer Flanke von Patrick Platzek mit dem Kopf das 2:0 für den SV Hessler 06 erzielte, ging es für Tobias Zimmer nicht mehr weiter. Ohne die Verletzung hätte er diesen Gegentreffer wohl verhindert.

Anstelle von Tobias Zimmer kam mit Sascha Barde ein Feldspieler aus der zweiten Mannschaft in die Partie. Nico Dziabel ging ins Tor. Das 1:0 für die Heßleraner hatte André Kulla kurz vor der Pause nach einer Ecke von Julian Hellmich erzielt.

Dieser Treffer und erst recht das 2:0 schmeichelten dem Gastgeber, der schon bis dahin bei eigenem Ballbesitz ohne Mut und Überzeugung agierte. Im Spiel nach vorne entschied er sich meistens für die risikoarmen Bälle. Die Erler bewiesen an diesem Sonntag eine großartige Moral.

Erle 08: Ersoy scheitert vom Punkt

Sie steckten nicht nur den Zwei-Tore-Rückstand und die Verletzung von Tobias Zimmer weg, sondern auch einen von Seyit Ersoy nicht verwandelten Strafstoß nach einem Foul an Bünyamin Karagülmez. Er jagte den Ball nach einer Stunde über die Latte des Heßleraner Tores.

„Wir haben uns anschließend gegen alle Widerstände aufgebäumt“, hob ESV-Trainer Bastian van den Boom nach dem Abpfiff lobend hervor.

Dass es Seyit Ersoy auch besser kann, zeigte er zwölf Minuten vor Schluss, als ihm nach einer Einzelaktion der Anschlusstreffer gelang. Holger Siska war nach dem Spiel überzeugt: „Wenn das 2:1 nicht gefallen wäre, hätten wir das Spiel gewonnen. Aber das wäre nicht verdient gewesen.“

Haris Imsirovic und Batuhan Van kämpfen beim Derby zwischen Hessler 06 und Erle 08 um die Kugel. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services
Haris Imsirovic und Batuhan Van kämpfen beim Derby zwischen Hessler 06 und Erle 08 um die Kugel. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Ausgerechnet Sascha Barde war es schließlich, der nach einer Flanke von Nico Tewes mit dem Kopf für den 2:2-Endstand sorgte.

Unentschieden wirkt wie Verlust

„Aufgrund unserer personellen Nöte trainiert er seit zwei Wochen bei uns mit“, teilte Bastian van den Boom mit.

„Ich überlege, ihn dauerhaft in unseren Kader zu nehmen.“ Obwohl seine Mannschaft die drohende erste Niederlage auf den letzten Metern noch vermeiden konnte, war der Erler Coach nicht vollends zufrieden. „Dieses 2:2 fühlt sich eher wie ein Punkteverlust an“, meinte er.

„Das war unser drittes Unentschieden hintereinander. Damit kommt man nicht weiter.“ Holger Siska registrierte, dass sein Team den zweiten Platz verteidigte. Als Jäger von Vestia Disteln sieht er sich dennoch nicht.

„Wir müssen weiter unsere Punkte holen, um in Ruhe weiterarbeiten zu können und um nicht mit den unteren Rängen in Berührung zu kommen“, machte er deutlich. „Von daher war dieses 2:2 gegen den Erler SV 08 für uns in Ordnung.“

Tore: 1:0 André Kulla (40.), 2:0 Lukas Tomanek (48.), 2:1 Seyit Ersoy (78.), 2:2 Sascha Barde (84.). SV Hessler 06: Wittka, Platzek (62. Leberecht), L. Siska (84. Rüsenberg), Imsirovic (72. Soldat), Hellmich, Sell, Kulla, May, Broll, Djuliman, Tomanek (87. Höwing). Erler SV 08: Zimmer (48. Barde), Bakir, Scholz, Gülmez, Karagülmez, Ersoy, Dziabel, Reckort (46. Juskowiak), Van, Vorholt, Reydt (46. Reydt).

SC Hassel – SV Zweckel 3:2 Dank des zweiten Sieges in Folge verließ der SC Hassel die Abstiegsplätze. Trainer Calogero Cavaleri fiel ein entsprechend dicker Stein vom Herzen.

„Dieses 3:2 gegen den SV Zweckel war enorm wichtig“, meinte er. Er freute sich zudem über die geglückte Revanche für die schmerzliche 1:5-Heimniederlage gegen den SVZ in der vergangenen Saison. Seine Mannschaft fand gut ins Spiel, aber kurioserweise gab ihr das 1:0 durch Steven Henning nach einer Flanke von Sandel Tiron nicht die nötige Sicherheit.

SC-Spieler Abderrahim Admani traf zum 3:2-Siegtor für Hassel.  Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
SC-Spieler Abderrahim Admani traf zum 3:2-Siegtor für Hassel. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Der Nachbar aus Gladbeck glich aus und zog kurz nach der Pause durch einen von Eric Schulz verursachten Handelfmeter sogar mit 2:1 in Front. Aber die Hasseler bäumten sich auf. Ayoub Nouasse traf mit dem Kopf nach einer Ecke von Burak Uysal zum 2:2, und Abderrahim Admani erzielte kurz vor Schluss mit einem Abstauber das 3:2-Siegtor.

Tore: 1:0 Steven Henning (14.), 1:1 Maurice Ogaza (31.), 1:2 Sven Hagemeister (49., Handelfmeter), 2:2 Ayoub Nouasse (62.), 3:2 Abderrahim Admani (85.). SC Hassel: Klein, Schulz, Tiron (55. Assalama), Nouasse, Bu. Uysal, Özdemir, Henning, Admani (86. Daglioglu), Racovita, Ulu (80. Cavaleri), Dennstädt (55. Jalali).

R.W.T. Herne – Viktoria Resse 2:3 „Ein komisches Spiel“, fand Resses Trainer Matthias Potthoff nach dem 3:2 bei R.W.T. Herne, dem dritten Sieg in Folge für seine Mannschaft. Ihm fiel es schwer, ein Fazit zu ziehen. „Das Spiel hätte auch mit einem Unentschieden enden können“, meinte er. „Aber die drei Punkte nehmen wir natürlich gerne mit.“

Viktoria liegt stets in Führung

Viktorias Mann des Tages hieß wieder einmal Soner Ünlü. Ihm gelangen alle drei Treffer: das 1:0 nach einer Flanke von Umut Kar, das 2:0 nach einer Einzelaktion und das 3:1 mit dem Kopf nach einer Flanke von Benedikt Ressin. Obwohl die Gäste aus Gelsenkirchen stets in Führung lagen, durften sie sich ihrer Sache nie zu sicher sein. Die Herner spielten zeitweise recht unorthodox, aber die Abwehr der Gäste aus Resse stand meistens ziemlich sicher.

Tore: 0:1, 0:2, 1:3 Soner Ünlü (5., 39., 75.), 1:2 Malik Yasin Özatas (41.), 2:3 Hamzi Azak (85.). Viktoria Resse: Körner, Pagels, Köppen, Vatav, Ünlü (78. Leben), Jubt (68. Akyol), Ba. Aydin (88. Koca), Zielke, Ressin, Kar (31. Rednoss), Bu. Aydin.