Gelsenkirchen. Die Pläne der Kreisligen des Fußballkreises Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen sorgen dafür. dass einige Teams oft spielfrei haben. Die Gründe.

Dieser Spielplan hat es anders in sich: Der SV Horst 08 III hat an den ersten sechs Spieltagen der Fußball-Kreisliga A 2 dreimal spielfrei, Teutonia Schalke setzt in der Kreisliga B 2 im Schnitt einmal pro Monat aus, und für den VfB Kirchhellen III geht die neue Saison in der Kreisliga B 1 wegen dreier spielfreier Wochenenden zum Start sogar erst im September los. Das sind drei Beispiele dafür, wie kurios der Spielplan der Kreisligen ist, den der Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) veröffentlicht hat. Während in der Kreisliga A 1 sowie den beiden C-Klassen vom 14. August bis Ende Mai durchgespielt wird, haben in den Kreisligen A 2 und B 1 pro Spieltag meistens drei Mannschaften spielfrei. In der B 2 können sich in der Regel sogar vier Teams pro Woche eine Pause gönnen.

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Der Wunsch vieler Kreisliga-Trainer, weniger spielfreie Wochenenden zu haben als in der vergangenen Saison, ging also nur teilweise in Erfüllung. Das liegt unter anderem an den so genannten Schlüsselzahlen: Sie sind beispielsweise wichtig, um sicherzustellen, dass Erst- und Zweitmannschaft eines Vereins in derselben Woche ein Heimspiel haben. Bei der Erstellung des Plans für die Kreisligen orientierte sich der Kreis an den Schlüssel-Zahlen der Bezirks- und Landesliga. Beide Ligen spielen in einem 18er-Schlüssel – entsprechend der Größe der Ligen mit jeweils 18 Mannschaften.

Schlüssel müssen mit dem der Bezirks- und Landesliga harmonieren

Einige Kreisligen bestehen aber aus weniger als 18 Teams, was zwangsläufig zu spielfreien Wochenenden führt. Warum der Kreis trotzdem von Anfang an alle Kreisligen im 18er-Schlüssel geplant hat? „Weil ein anderer Schlüssel nicht mit dem 18er-Schlüssel der Bezirks- und Landesliga harmoniert hätte. Dann wäre der Spielplan noch unrunder geworden, weil es Probleme dabei gegeben hätte, die Spiele der Zweit- und Drittmannschaften von überkreislich spielenden Vereinen mit den Spielen ihrer Erstmannschaften übereinanderzulegen“, erklärt Michael Große, der als Vorsitzender des Kreisfußballausschuss für die Erstellung der Spielpläne zuständig ist. Die zweite Mannschaft der SSV Buer (Kreisliga A 1) hätte bei ihren Heimspielen dann beispielsweise nicht mehr grundsätzlich vor ihrer ersten Mannschaft (Landesliga) gespielt.

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Ursprünglich hatte Michael Große allerdings geplant, die Kreisligen mit gleichmäßig vielen Teams zu bestücken und somit auch gleichmäßig viele spielfreie Wochenenden zu verteilen. Die Staffel 1 der Kreisliga A hatte Michael Große etwa mit 16 Mannschaften geplant und die Staffel 2 mit 15. Dies änderte sich aber vor einer Woche mit der Empfehlung des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) über den nachträglichen Kreisliga-A-Klassenerhalt von Westfalia 04 Gelsenkirchen II und des SV Zweckel II.

Der Fußballkreis Gelsenkirchen empfiehlt, Testspiele zu vereinbaren

Da Westfalias Erste in der Kreisliga A 2 spielt und der Plan schon fast fertig war, gruppierte Michael Große beide Teams in die A 1 ein, die damit auf 18 Teams anwuchs – und fortan ohne spielfreie Teams auskam. Dafür schrumpften die beiden B-Ligen. Da die beiden Kreisliga-B-Absteiger Preußen Sutum II und Adler Feldmark II, die ebenfalls nachträglich den Klassenerhalt zugesprochen bekamen, auf den Ligaverbleib verzichteten, konnte der Aderlass in den B-Klassen nicht kompensiert werden. Die Kreisliga B 2 zum Beispiel besteht nun nur aus 14 Teams, was bei einem Spielplan nach 18er-Schlüssel für vier spielfreie Mannschaften pro Wochenende sorgt.

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„Das Ganze ist auch eine Auswirkung davon, dass der Verband uns bei einigen sportgerichtlichen Entscheidungen so lange zappeln lassen hat“, stellt Michael Große klar. „Wenn du dann in unterschiedlicher Staffelgröße spielst, ist es logisch, dass mehr Teams spielfrei haben. Unsere Priorität lag darauf, dass Erst- und Zweitmannschaften am selben Tag zu Hause spielen. Anders hätten wir das auf die Schnelle nicht regeln können, sonst würden wir heute noch am Spielplan herumdoktern.“

Michael Große empfiehlt betroffenen Teams, Testpartien gegen andere spielfreie Mannschaften zu vereinbaren. Vielleicht lässt sich dieser Spielplan, der es anders in sich hat, dadurch ein wenig straffen.

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