Gelsenkirchen. Der Fußballkreis Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen hat bekanntgebeben, dass die Kreisliga A eingleisig wird. So sehen die Pläne im Detail aus.

20:1, 14:0 und 13:0: So deutlich fielen in der vergangenen Saison die höchsten Siege in der Fußball-Kreisliga A aus. Doch mit solchen XXL-Erfolgen soll bald Schluss sein: Wie der Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) am Montagabend beim Staffeltag bekanntgab, führt er zur Saison 2024/25 eine eingleisige Kreisliga A ein. Statt zwei Staffeln wird es dann nur noch eine Staffel geben. Der Vorstand habe einen entsprechenden Beschluss gefasst.

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Auf die anstehende Saison 2022/23 hat dies zwar noch keine Auswirkungen, auf die folgende aber schon: Am Ende der Saison 2023/24 werden deutlich mehr Teams als sonst in die Kreisligen B und C absteigen müssen. Wie viele Absteiger es genau geben wird, will der Kreisfußballausschuss bis Jahresende bekanntgeben. „Wir überlegen, ob wir in der ersten Saison, also 2024/25, mit einer 20er-Staffel spielen, um den erhöhten Abstieg abzufedern. In der zweiten Saison würden wir dann auf 18 Teams heruntergehen“, sagt Michael Große, der Chef des Kreisfußballausschuss. Dies gelte sowohl für die eine Kreisliga-A-Staffel als auch für die zwei B-Staffeln, in denen Platz für die vielen Absteiger aus dem Kreisoberhaus geschaffen werden muss.

Christian Fischer: „Wir wollen mehr Qualität in die Kreisliga A bringen“

In letzter Zeit war die Frage nach einer eingleisigen Kreisliga A immer wieder heiß diskutiert worden. Erst vor einigen Jahren hatte die Mehrheit der Vereinsvertreter bei einer Abstimmung des Kreises die Zusammenlegung abgelehnt und dies unter anderem mit längeren Fahrtzeiten zu Auswärtsspielen begründet. Das hält der Kreisvorsitzende Christian Fischer aber für ein schwaches Argument: „Frag mal eine Mannschaft im Kreis Recklinghausen. Die fahren sich einen Ast ab. Bei uns ist das ein Luxusproblem, wenn du mal von Rentfort nach Bismarck fährst.“

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Die Zusammenlegung erklärt Christian Fischer etwa mit den vielen zweistelligen Ergebnisse in den A-Staffeln. „Wir wollen mehr Qualität in die Kreisliga A bringen und erhoffen uns mehr enge Spiele. Das ist zum einen interessanter für die Zuschauer, zum anderen ist es auch für die Spieler besser, wenn die Guten gegen die Guten spielen“, sagt er.

Der Fußballkreis Gelsenkirchen verliert einen halben Aufstiegsplatz

Wie groß das Leistungsgefälle in den zwei A-Staffeln ist, zeigt eine Statistik des Kreises aus der vergangenen Saison: Demnach endete fast jedes fünfte Spiel in der A 1 und A 2 mit mehr als fünf Toren Unterschied.

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Darüber hinaus will der Kreis mit der Zusammenlegung ein Aufstiegsproblem lösen. Da er bisher nur 1,5 Aufsteiger zur Bezirksliga stellen durfte, mussten die Meister beider A-Staffeln ein Entscheidungsspiel bestreiten, der Verlierer hatte in einer Relegation gegen ein Team aus einem anderen Kreis eine zweite Aufstiegschance. Die konnten viele Meister aber auch nicht nutzen, so dass sie im Kreisoberhaus blieben.

In dieser Saison fällt die zweite Aufstiegschance sogar weg, denn der Kreis darf nur noch einen Bezirksliga-Aufsteiger stellen. Ab der Saison 2024/25 wird dies der Meister der eingleisigen Kreisliga A sein. „Jeder Meister soll aufsteigen“, betont Christian Fischer.