Billerbeck. Andreas Ivan, der von Rot-Weiß Ahlen zur U 23 des FC Schalke 04 gekommen ist, ist kein Schokoladen-Fan. Was er mag, erzählt er im WAZ-Gespräch.

Als Schalkes U23-Zugang Andreas Ivan am Rande des Trainingslagers im münsterländischen Billerbeck der WAZ seine Eindrücke der ersten Wochen schilderte und über die Saisonziele sprach, blühte bei seinen Mannschaftskollegen und im Staff der Flachs. „Das erscheint ganz groß in der New York Times“, war etwa von Torwart-Trainer Christian Wetklo zu hören.

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Andreas Ivan nahm die Hintergrund-Kommentare mit einem Schmunzeln zur Kenntnis – und sprach dann tatsächlich über New York. Der Offensivspieler wechselte im Juli 2018 im Alter von 23 Jahren in die pulsierende amerikanische Metropole und unterschrieb einen Profikontrakt bei den New York Red Bulls. Sein erstes Spiel absolvierte er vor 18.000 Fans als Joker beim 1:0-Sieg gegen Chicago Fire, das seinerzeit Weltmeister Bastian Schweinsteiger in seinen Reihen hatte. „New York war für mich als jungen Spieler ein ganz großes Erlebnis“, blickt der neue Schalker zurück. „Das Niveau ließ sich zu der Zeit in etwa mit der 2. Bundesliga hier in Deutschland vergleichen. Die MLS wird aber von Jahr zu Jahr professioneller.“

Andreas Ivan ist einer der Häuptlinge im Kader der Schalker U 23

Die Frage, ob er sich als junger Fußballer in der Riesen-Stadt überhaupt komplett auf den Sport konzentrieren konnte, beantwortet Ivan blitzschnell: „Ja, das hat funktioniert. Ich konnte mich auf Fußball fokussieren, zumal unser Trainingsgelände etwas außerhalb in New Jersey lag.“

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Jakob Fimpel, der Trainer der Schalker U 23, freut sich, Andreas Ivan in seinem Team zu haben. „Ich mag an Andi diese pure Spielfreude“, sagt er. „Er ist ein Vollblut-Fußballer.“
Jakob Fimpel, der Trainer der Schalker U 23, freut sich, Andreas Ivan in seinem Team zu haben. „Ich mag an Andi diese pure Spielfreude“, sagt er. „Er ist ein Vollblut-Fußballer.“ © Thorsten Tillmann

In seiner Premieren-Saison kam Andreas Ivan mit den Red Bulls bis ins Play-off-Halbfinale. Eine Erfahrung, die ihm in seiner Karriere keiner mehr nehmen kann. Im Sommer 2019 war das USA-Abenteuer zu Ende, der Techniker kehrte nach Deutschland zurück und wechselte nach fünf Monaten ohne Vertrag zum VfR Aalen. Über Sonnenhof-Großaspach und Rot-Weiß Ahlen ging es schließlich zum königsblauen Regionalliga-Team. „Ich fühle mich wohl auf Schalke“, sagt Andreas Ivan, der zusammen mit Tim Albutat (29) und Rufat Dadashov (30) einer der drei erfahrenen Häuptlinge im S04-Kader ist.

Andreas Ivan genießt die Rückdeckung seines Trainers Jakob Fimpel

Die Rolle als einer der Leitwölfe gefällt dem Offensivmann, der in der vergangenen Saison zehn Tore sowie neun Assists für Ahlen beisteuerte. Zwei Treffer gelangen ihm bei Ahlens 3:5-Niederlage im Parkstadion. Beim 3:2-Sieg im Rückspiel legte Andreas Ivan zwei Treffer auf – und spielte sich so noch mehr in den königsblauen Notizblock. „Ich fühle mich bisher sehr gut hier. Wir haben bei Schalke eine Mannschaft mit vielen jungen, gut ausgebildeten Spielern. Unser Ziel ist es, mit der U 23 so hoch wie möglich in der Regionalliga West zu spielen. Man weiß natürlich nie, wie der Entwicklungsprozess klappt, aber vielleicht können wir positiv überraschen.“

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Mit seinem Torriecher und seiner Spielintelligenz will Andreas Ivan dazu beitragen, dass Schalke in der Regionalliga West Duftmarken setzt. Die Rückendeckung von Trainer Jakob Fimpel ist ihm dabei gewiss. „Ich mag an Andi diese pure Spielfreude“, sagt der S04-Coach über seinen offensiven Taktgeber. „Er ist ein Vollblut-Fußballer. Das merkte man sofort in unserem ersten Gespräch.“

Andreas Ivan: „Ein Eis darf es gelegentlich schon mal sein“

Jakob Fimpel weiß, dass sein Neuer „Spaß braucht“ und bilanziert: „Dann gibt Andi es auch zu 100 Prozent mit Leistung zurück.“ Andreas Ivan kann genau einschätzen, dass für Erfolg harte Arbeit erforderlich ist. „Man muss immer etwas mehr tun. Von nichts kommt nichts“, sagt der 27-Jährige. „Ich bin jemand, der viel zusätzlich zum normalen Training macht.“

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Kaum verwunderlich, dass er als fußballerische Vorbilder neben dem brasilianischen Ballkünstler Ronaldinho auch den mittlerweile 37-jährigen Weltstar Cristiano Ronaldo nennt: „Seinen Ehrgeiz und seine Disziplin finde ich beeindruckend. Deswegen kann Ronaldo auch in diesem Alter noch Topleistungen bringen.“ Andreas Ivan streut nicht nur zusätzliche Athletikeinheiten ein, sondern achtet auch auf seine Ernährung. „Ich verzehre zum Beispiel keine Milchprodukte. Ich bin auch kein Schokoladen-Fan, aber ein Eis darf es gelegentlich schon mal sein.“

Ihr nächstes Testspiel bestreitet die Schalker U 23 am Samstag (15.30 Uhr) im Parkstadion gegen den Niederrhein-Oberligisten Spvg Schonnebeck. Der Eintritt ist frei.